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Es ist halb Ding, halb lebendiges Wesen, und es sucht sich seinen Träger selbst aus – für immer. Als dem jungen Tikki das Schlangenschwert in die Hand fällt, ahnt er noch nicht, dass sich sein Leben und das aller Menschen für immer verändern wird. Denn das Schlangenschwert ist die mächtigste Waffe, die je geschmiedet wurde, und es ist die einzige Möglichkeit, die Menschheit vor einer dunklen Bedrohung zu bewahren …

 

  Autor: Sergej Lukianenko
Verlag: Heyne
Erschienen: Mai 2009
ISBN: 978-3-453-52552-8
Seitenzahl: 656 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Tikkirejs Eltern haben sich für den Tod entschieden, um ihrem Sohn die Möglichkeit für ein besseres Leben zu geben. Tikki jedoch will nicht auf diesem unwirtlichen, strahlenversuchten Planeten bleiben, auf dem ein Leben nur unter den Kuppeln möglich ist. Er heuert als Modul auf einem Raumschiff an, doch bereits auf dem zweiten Planeten, den sie ansteuern, kündigt er seinen Vertrag, um einen Neuanfang auf Neu-Kuweit zu wagen. Dabei stellen sich ihm viele Hindernisse entgegen, doch in Kapitän Stasj naht ungeahnte Hilfe. Natürlich kommt dann alles anders und Tikki landet schließlich auf dem Planeten Avalon und arbeitet für die Phagen – zu denen Stasj ebenfalls gehört. Schon bald sieht Tikki sich jedoch gezwungen, den Planeten wieder zu verlassen …

Der Roman ist vielschichtig angelegt, sodass es den Rahmen dieser Rezension sprengen würde, einen umfassenden Ausblick auf das Geschehen zu geben. Sergej Lukianenko versteht es, seine Romane auf verschiedenen Ebenen anzulegen und die Handlung dadurch ein Stück weit undurchschaubar zu machen.


Stil und Sprache
Der Leser wird von einem traurigen, aber auch neugierig machenden Prolog in Empfang genommen. Genau wie der Prolog, ist die gesamte Geschichte in der ersten Person aus Tikkirejs Sicht verfasst, sodass man sich schnell mit ihm identifiziert, uneingeschränkten Zugriff auf seine Gedanken und Gefühle hat, was diesen Science-Fiction-Roman greifbar und authentisch macht. Der Leser sieht alles mit Tikkis Augen, wodurch es nicht fremd oder gar abgedreht wirkt. Vielmehr bringt Lukianenko dem Leser die fremden Planeten schnell nahe, verschwendet nicht zu viele Zeilen auf die Außerirdischen Lebewesen, sondern trifft genau das richtige Maß, damit sich der Leser alles gut vorstellen kann. Nur hin und wieder waren die Ausführungen für meinen Geschmack ein wenig zu ausschweifend, doch darüber kann man sicherlich hinweg lesen.

Sergej Lukianenkos Schreibstil ist gewohnt flüssig und gut zu lesen, auch wenn ich der Meinung bin, dass er sich in seinen auf dieses Buch folgenden Romane, wie beispielsweise die „Wächter“-Bücher, doch noch ein gutes Stück weiter entwickelt hat. „Das Schlangenschwert“ hat er vier Jahre vor diesen Romanen geschrieben, durch die er in Deutschland seinen Durchbruch schaffte. Dennoch ist sein Stil auch hier schon unverwechselbar, lukianenkotypsich philosophisch angehaucht, alles in Frage stellend. Die Dialoge wirken so lebendig, dass es einfach ein Genuss ist, den Gesprächen der Figuren zu ‚lauschen’. Selbst wenn nicht viel passiert, schafft der Autor es, dass das Erzähltempo dennoch hoch, die Geschichte interessant ist. Zudem versteht er es, den Leser zu überraschen – sogar so sehr, dass man nach nur einem Satz regelrecht nach Luft schnappt - und der Geschichte unerwartete Wendungen zu geben.


Figuren
Die Figuren erwecken die Buchstaben zum Leben. Jede einzelne ist liebevoll ausgearbeitet und wird dem Leser nach und nach näher gebracht – mit gerade so vielen Informationen, die notwendig sind, um sie dreidimensional und authentisch zu machen. Ob es nun der intelligente, aber manchmal naive Tikkirej ist, dessen starker Wille und Hartnäckigkeit ihn auszeichnen oder sein bester Freund Lion, der ihm zur Seite steht – und umgekehrt. Besonders interessant ist auch Kapitän Stasj, der Phag. Er ist undurchsichtig, hilfsbereit, wenn nötig aber auch absolut gefühlskalt. Seine Absichten sind auf den ersten, manchmal sogar auch auf den zweiten Blick nicht zu durchschauen. Phagen sind unbemerkte Helden, die auf der Suche nach Gefahren still den Weltraum durchstreifen. Sie haben besondere Fähigkeiten und Waffen.
Auch die Gegenspieler sind gut ausgearbeitet und können nicht in eine bestimmte Schublade gesteckt werden. Sie sind kalt und berechnend, aber nicht unbedingt Böse im abgrundtiefen Sinne. Lukianenko verzichtet auf Schwarz-Weiß-Malerei.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches finde ich gelungen und äußerst passend zum Inhalt. Ein richtiger Hungucker, der sich gut im Bücherregal macht. Nur das Papier ist recht dünn, was ich nicht so schön finde; doch zum Glück ist es nicht so dünn, dass schon die Buchstaben durchscheinen.

Der Roman ist in einen Pro- und einen Epilog, sowie in vier Teile und diese wiederum in einzelne Kapitel unterteilt. In jedem Teil fängt die Zählung der Kapitel von vorne an.


Fazit
Ein empfehlenswerter Science-Fiction-Roman, der phantastische und technische Elemente hervorragend verbindet, ohne dass eins von beiden Überhand gewinnt. Für Freunde eines flotten, leicht philosophischen Schreibstils, die auf blutige Kämpfe verzichten können, ein Muss.


4 5 Sterne


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