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Robert Langdon ist zurück – und er begibt sich auf eine Jagd, die in der Geschichte des Thrillers ihresgleichen sucht.

Als der Professor aus Harvard von seinem ehemaligen Mentor Peter Solomon gebeten wird, kurzfristig einen Vortrag im Kapitol zu halten, reist er umgehend nach Washington. Was ihn dort erwartet, ist jedoch nicht ein gespanntes Publikum, das seinen Ausführungen zur Symbolik in der Architektur der Hauptstadt folgen möchte. Stattdessen findet er die mit rätselhaften Tätowierungen versehene, abgetrennte Hand eines Menschen vor. Und es erwartet ihn ein perfider Killer, der von einer geheimnisvollen Mission erfüllt ist. Der Suche nach etwas, das tief im Herzen der amerikanischen Metropole verborgen liegt – und dessen Entdeckung den Lauf der Geschichte für immer verändern würde.

Mit seinen Verknüpfungen von erstaunlichen Fakten, geheimen Codes und mysteriösen Artefakten fasziniert DAS VERLORENE SYMBOL auf jeder Seite mit Überraschungen und atemberaubenden Wendungen. Und Robert Langdon muss schon bald erkennen: Nichts ist so schockierend wie das, was direkt vor unseren Augen liegt.

 

  Autor: Dan Brown
Verlag: Lübbe
Erschienen: 10/2009
ISBN: 978-3-7857-2388-3
Seitenzahl: 765 Seiten


Die Grundidee der Handlung
In der Welt der Mythen und Legenden stellen die geheimnisumrankten Freimaurer eine Gruppe dar, auf die sich die Verschwörungstheoretiker schon lange stürzen. Nun ist es einem brutalen Mörder gelungen, sich in die Gruppe einzuschleichen. Bei seinem Versuch, die Freimaurerpyramide und damit die Alten Mysterien zu finden, geht er rücksichtslos vor und lockt auch Robert Langdon in die Hauptstadt der USA. Als der Symbolologe im Kapitol ankommt, gerät er unfreiwillig zwischen die Fronten, wird von der CIA gejagt und vom Killer zur Hilfe gezwungen, hat dieser doch ein äußerst wirkungsvolles Druckmittel. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit…


Stil und Sprache
Das Grundgerüst, mit dem der Autor den Symbolforscher Langdon in sein drittes Abenteuer schlittern lässt, scheint identisch mit „Illuminati“ und „Sakrileg“ zu sein: der Roman ist ein Mix aus einer Geheimorganisation, einem brutalen Mörder, harten Verfolgern, die Langdon immer knapp auf den Fersen sind - und bei denen der Leser nicht weiß, auf welcher Seite sie stehen –, alten Mythen und Legenden in Verbindung mit historischen Fakten sowie einer sehr kurzen Zeitspanne, in der die Handlungen spielen. Aber warum auch nicht, versteht es Dan Brown doch, aus dieser Mischung brisante und fesselnde Thriller zu entwickeln, die auch ohne Vorkenntnis der vorangegangenen Bücher gelesen werden können. Und wer glaubt, dass dieses Konzept Langeweile verspricht, der ist auf dem Holzweg: auch dieses Werk ist wieder ein schönes Verwirrspiel, in dem immer wieder Haken geschlagen und falsche Fährten gelegt werden.

Brown steigt direkt mit einem Prolog ein, der zunächst noch rätselhaft ist und die Figuren nur andeutet, ohne sie näher zu benennen. Durch mehrere kleine Rückblenden werden die Szene und die Geschichte aufgebaut und lassen den Leser über die tatsächlichen Inhalte zunächst im Unklaren. Mit diesem Stil wird der Roman nun fortgesetzt – der Autor liebt es, den Leser mit einer Andeutung nach der nächsten zu konfrontieren, ohne dass dieser eine Ahnung hat, worum es eigentlich geht. So sind die Figuren immer einen Schritt voraus, wissen zunächst immer etwas mehr als der Leser, ohne das dies auf Dauer nerven würde. Geschickt reizt er mit Geheimnissen und einem mystifizierten Täter, erzeugt eine unterschwellige Spannung und Neugier, aus der sich ein hohes Tempo entwickelt und man die Seiten förmlich durchfliegt. Cliffhanger in Form von offenen Kapitelenden, mehrere parallele Handlungsstränge und zumeist knackig kurze Kapitel sorgen für eine gewaltige Dynamik. Mit sehr vielen, aber immer nur wohldosierten Rückblenden geht er gekonnt auf die Hintergründe ein, ohne den Leser aus der in der Gegenwart ablaufenden Geschichte zu reißen.

Aus einer unabhängigen Perspektive eines übergeordneten Erzählers, der von mehreren Figuren gleichzeitig Gefühle und Motivationen kennt und beschreiben kann, schildert Brown die Handlung seines Romans in einer klaren, nur selten schwierigen Sprache und schafft – je nach Situation - eine entsprechende Stimmung. Die Szenerie im Magazin 5 (der Leser wird wissen, welche gemeint ist – allen anderen soll es hier nicht verraten werden) stellt er auf gelungene Weise in einer düsteren, panischen und klaustrophobischen Atmosphäre dar. Von den Figuren eingeworfene, aber nicht ausgesprochene Gedanken fügt er kursiv ein. Auch für diesen Roman hat der Schriftsteller sehr gut in verschiedenen Bereichen recherchiert, so dass er es wieder einmal versteht, wissenschaftliche Theorien und Fakten mit historischen Tatsachen, Mythen und Legenden zu verbinden, so z.B. esoterisch-physische Entdeckungen, die bereits vor Jahrhunderten und Jahrtausenden gemacht und vergessen wurden, nun aber durch moderne Forschungen wiederentdeckt werden. Brown versteht es, wissenschaftliche Hintergründe mit einem Mix aus fachlicher und einfacher Sprache so zu erklärten, dass sich auch ein Laie hierunter etwas vorstellen kann.

Mit einer in den Text eingefügten Grafik der Karte des Kapitols kann der Leser den Weg von Robert Langdon mitverfolgen, zudem sind alle relevanten Symbole als Bilder eingefügt und die Beschreibungen, die zum entziffern der Codes erforderlich sind, so gut erklärt, dass man aktiv an der Schnitzeljagd teilnehmen und die Geheimcodes selbst decheffrieren kann, bevor sie im Buch offengelegt werden. Das macht einfach Spaß!


Figuren
Die Figur des Robert Langdon, Symbolologe, Professor und Skeptiker, ist vielen Lesern bereits aus den vorangegangenen, aber weitestgehend unabhängigen Büchern „Illuminati“ und „Sakrileg“ bekannt. Sie ist bereits sehr gut ausgearbeitet, entwickelt sich aber auch in diesem Roman nochmal weiter, sodass neue Aspekte hinzukommen. In diesem Abenteuer muss sich Langdon ganz neuen Herausforderungen und nie gekannten Gefahren stellen, die er an der Seite von Katherine Solomon, einer Noetik-Wissenschaftlerin, zu meistern hat. Durch seine Macken und Ängste, aber auch seinen Charme und Scharfsinn wirkt er absolut realistisch und liebenswürdig, der Leser schließt ihn schnell ins Herz, wenn er das nicht ohnehin schon getan hat.
Auch alle anderen Figuren sind mit ihren Motivationen, Handlungen, Gefühlen, aber auch ihren Fehlern rundum glaubhaft aufgebaut und dargestellt, so dass jede von ihnen wirkt, als könnte sie tatsächlich existieren. Sei es nun der entführte Peter Solomon, um den der Leser mitbangt, seine Schwester Katherine, die nicht nur wegen ihrer Forschungsergebnisse ins Visier des Mörders gerät, oder die undurchsichtige Direktorin der CIA – jede von ihnen wirkt plausibel.
Einen neuen Maßstab legt Dan Brown auch bei seinem Antagonisten, dem dämonischen Mal’akh, ein komplexer und vielseitiger Charakter, bei dem der Leser nur nach und nach erfährt, was es überhaupt mit ihm auf sich hat. Um nicht vorweg zu greifen, möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht mehr über ihn verraten.


Aufmachung des Buches
„Das verlorene Symbol“ ist in der deutschsprachigen Fassung bislang nur als gebundene Fassung erhältlich. Diese ist recht gut verarbeitet, allerdings fiel mir nach Lesen des Romans auf, dass sich die Buchdeckel leicht verzogen haben, obwohl ich mit meinen Büchern sehr pfleglich umgehe.
Der Schutzumschlag wurde mit einer Mischung aus mattem Hintergrund und stellenweise mit Spotlack hervorgehobenem Titel sowie einem hochglänzenden „Abdruck“ eines Wachssigels mit Prägung durch den Freimaurerring gestaltet. Sehr passend, wie ich meine. Auf den Einschlägen des Umschlags finden sich noch einmal eine etwas ausführlichere Zusammenfassung des Buchinhalts sowie ein Kurzportrait zu Dan Brown. Unter der Schutzhülle präsentiert sich das Buch schlicht in Schwarz, nur auf dem Buchrücken finden sich der Name des Autors und des Buches. Die inneren Einschläge zu Beginn und zum Ende des Werkes zeigen eine monochrom dargestellte grafische Mischung aus der Karte des Kapitols, mehreren runden Codes mit Schriftzeichen und dem vom Schutzumschlag bekannten Wachssigel.

Neben einem Prolog und einem Epilog finden sich 133 Kapitel – ob dies wohl Zufall ist, wird doch im Buch immer wieder auf die Bedeutung der Zahl „33“ eingegangen...


Fazit
Mit dem dritten Thriller, in dem Robert Langdon die Hauptrolle spielt, hat Dan Brown erneut einen Roman geschaffen, der nicht nur mit hohem Tempo und enormer Spannung zu fesseln vermag, sondern den Leser wieder mit auf die Reise in die Mysterien einer großen Geheimorganisation nimmt. Die Geschichte ist intelligent und nicht vorhersehbar aufgebaut und bietet Unterhaltung pur. Ein Muss im Bücherregal ambitionierter Thriller- und Dan Brown-Fans.


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Backlist:
Band 1: Illuminati
Band 2: Sakrileg

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