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Wie kristallene Nadeln kriecht die Angst Lilly Martins Rücken herab. Nicht vor dem Eissturm, der vor ihrer Berghütte tobt, sondern vor dem Mann, der verletzt und blutig, mit ihr auf das Ende des Blizzards wartet. Immer stärker wächst Lillys Verdacht, dass Ben Tierney, dessen Ausstrahlung sie im letzten Sommer noch zum Schmelzen gebracht hat, ihr jetzt eiskalt den Tod bringt. Inmitten einer Lawine widerstreitender Gefühle muss Lilly entscheiden, ob sie ihrem Verstand oder ihrem Instinkt folgen will ...

 

 

Originaltitel: Chill Factor
Autor: Sandra Brown
Übersetzer: Christoph Göhler
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 11/2009
ISBN: 978-3-442-37396-3
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Seit zwei Jahren versucht die Polizei von Cleary den Mädchenmörder Blue zu fassen, doch bislang vergebens. Als die junge Millicent verschwindet, gerät Polizeichef Dutch Burton unter Druck, zumal sich nun auch das FBI einschaltet und ein Blizzard eine vorläufige Unterbrechung der Suchaktion erzwingt. In Mitten dieser brachialen Wettergewalten begegnet Lilly Martin, die Exfrau von Dutch, dem etwas geheimnisvollen Ben Tierney und sie müssen Schutz in der Berghütte von Lilly suchen. Zunächst funktioniert das erzwungene Beisammensein in der Hütte, doch als Lilly ein blaues Band in Bens Sachen findet wird sie von panischer Angst ergriffen. Ist Ben etwa der gesuchte Mädchenmörder? Im Kampf um ihr Leben muss sich Lilly zwischen Verstand und Gefühl entscheiden.


Stil und Sprache
Sandra Brown spricht auch in diesem Thriller eine äußerst direkte, fast schon obszöne Sprache, ohne jedoch dabei stillos oder gar niveaulos zu sein. Im rasanten Tempo geht es durch die spannende Handlung und die sehr kurzen Kapitel verstärken das sogar noch. Die Spannung weckt Sandra Brown durch die Ereignisse, die nach und nach passieren und durch ein raffiniertes psychologisches Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Figuren und dem Wetter - sie steigert diese dann Kapitel für Kapitel auf äußerst brillante Weise bis zum finalen Showdown.

Die Handlung spielt sich einerseits in der Berhütte ab, die sich praktisch zum eisigen Gefängnis für Lilly und Ben entwickelt. Zumindest für einige Zeit, und den Geschehnissen im Ort, wo sich unterschwellig einzelne Dramen und leidenschaftliche Szenen unterschiedlichster Natur mitten im eisigen Blizzard abspielen. Es geht gar nicht anders, als Leser blättert man, gefesselt von den Charakteren und der Handlung, atemlos die Seiten um. Besonders gefallen hat mir die Tatsache, dass es einem fast unmöglich gemacht wird, schon recht früh den Killer zu erahnen bzw. auch nur eine Vermutung zu haben. Es bleibt einem gar keine Zeit dafür, so herrlich packend und mitreißend ist der Thriller.


Figuren
Sandra Brown hat ihre Charaktere kurz, klar und sehr prägnant beschrieben, und zeigt mit ihnen auf eindrucksvolle Weise, wie das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt so abläuft. Mit wenigen Worten hat die Autorin ihren einzelnen Figuren Charakterzüge und Eigenschaften verpasst, die von verzweifelter Wut, grenzenlosem Hass über verschmähte Liebe bis hin zur absoluten Besessenheit reichen. Es ist unglaublich, was für ein Gefühl diese Figuren beim Lesen erzeugen. Dem einen Charakter hätte ich am liebsten alle paar Seiten eine saftige Ohrfeige verpasst, so sehr hat mich seine Wortwahl und sein Verhalten aufgeregt, obwohl es perfekt zur Figur und in die Handlung passte.
Aber vor allem die Figur der Lilly Martin sticht hervor. Nicht nur weil sie eine Gefühlsachterbahn durchlebt, die keinen Menschen, der einigermaßen Gefühl im Leib hat, kalt lässt, sondern auch, weil sie so echt und stark beim Leser ankommt, das ich beim Lesen streckenweise schon dachte, ich bin diejenige, die nach Atem ringt und ganz grau im Gesicht ist. Ein wahnsinniger Charakter und mutig noch dazu.


Aufmachung des Buches
Die Taschenbuchausgabe ist genauso auffallend gemacht wie das gebundene Buch, und klirrt vor Kälte. Zumindest, was das Cover angeht. Weiß und Blau beherrschen dieses und durch eine durchsichtige Handfläche in mitten von Eiskristallen bekommt der Leser den Blick auf eine Figur in einem roten Parka. Hält man das Taschenbuch leicht schräg, glänzen der Name der Autorin, der Titel sowie die durchsichtige Hand auf dem Cover. Auf der Buchrückseite ist vor weißem Hintergrund eine kleine Inhaltsangabe des Thrillers zu lesen.
Im Vergleich zur gebundenen Fassung von „Eisnacht“ fand ich die Gestaltung der Taschenbuchrückseite jedoch langweilig und einfaltslos. Dort war auf der Rückseite eine herrliche schwarz-weiß Aufnahme von Sandra Brown zu sehen, welche auch gleichzeitig als Hintergrund für die Inhaltsangabe fungierte. So wirkt bei der Taschenbuchausgabe nur das Cover, auch wenn die schöne Aufnahme der Autorin im Taschenbuch gleich auf der Innenseite in Farbe zu sehen ist. Die Wirkung, die dieses Bild bei der gebundenen Ausgabe hatte, geht beim Taschenbuch leider verloren.


Fazit
Ein äußerst brillanter und fesselnder Thriller, in dem nicht nur das Wetter brachiale Kräfte hat.


5 Sterne


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