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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Sie trennen Jahrhunderte - aber ein magisches Erbe verbindet sie 

Connie Goodwin ist eine hervorragende Studentin der Harvard Universität und schreibt gerade an ihrer Doktorarbeit über Sitten und Gebräuche im Amerika des 17. Jahrhunderts. Ihr Spezialgebiet sind die Hexenverfolgungen in Salem. Als Connies Mutter Grace sie eines Tages bittet, das halbverfallene Haus der Großmutter in Marblehead, Massachusetts, in Ordnung zu bringen, ist Connie wenig begeistert. Mit gemischten Gefühlen reist sie in das Küstenstädtchen, das nicht weit von Salem entfernt liegt. Immerhin hofft Connie, in den alten Kirchenregistern von Salem etwas über die Hexenprozesse zu finden, und ist froh, dass ihr der gutaussehende Restaurator Sam, den sie in der Kirche antrifft, bei den Recherchen helfen möchte.
Kurz darauf entdeckt Connie im verwunschenen Haus der Großmutter ein vergilbtes Pergament, das sie auf die Spur eines alten Buches mit sonderbaren Formeln und Rezepten bringt. Als sie ihrer Mutter von dem Folianten erzählt, ist diese nicht überrascht: Grace weiß von dem Buch, das lange im Familienbesitz war, und warnt ihre Tochter, sich damit zu beschäftigen. Gemeinsam mit Sam kommt Connie schließlich einem gefährlichen Familiengeheimnis auf die Spur - und entdeckt plötzlich seltsame Fähigkeiten an sich selbst ...
Ein großer Frauenroman, der im heutigen Neuengland und im 17. Jahrhundert spielt.

 

 

  Autor: Katherine Howe
Verlag: Page&Turner
Erschienen: 24. August 2009
ISBN: 3442203562
Seitenzahl: 512 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Dieses Buch verbindet zwei Handlungsstränge miteinander, die einmal im 20. Jahrhundert sowie im 17. Jahrhundert spielen.
Connie Goodwin ist eine Studentin an der Universität in Harvard. Fasziniert und spezialisiert auf die Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert ist sie Feuer und Flamme, als sie in dem alten Haus ihrer längst verstorbenen Großmutter ein Pergament mit einem rätselhaften Namen findet und sich bei näheren Forschungen Bezüge zu der Hexenjagd ergeben, die sich in Salem abgespielt hat.

Meiner Meinung nach hat die Autorin die Idee ganz gut und ansprechend umgesetzt, da sie es schafft, den Leser nicht nur für die Geschichte an sich, sondern auch für das Hintergrundwissen zu begeistern.


Stil und Sprache
Katherine Howe hat einen lockeren und entspannten Schreibstil. Dies äußert sich stark in dem flüssigen Lesefluss. Es gibt einige Stellen, an denen Spannung aufkommt, doch auch an denen, wo sie nicht aufkommt, wird man immer auf Trab gehalten; man möchte unbedingt wissen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Durch die zwei vorhandenen Handlungsstränge - einmal in der Vergangenheit, und einmal in der Gegenwart - kommt immer wieder Neues vor, was es wert ist, weiterverfolgt zu werden; unter anderem die Liebeleien zwischen Connie und einem jungen Mann namens Sam, welchem sie auf der Suche nach einem ganz bestimmten Namen in den Archiven einer Kirche trifft. Die Autorin hat es sehr gut verstanden, Vergangenheit und Gegenwart zu verweben und so mein Interesse für die Hexen der vergangenen Zeit, wie auch den Mythos „Hexe“ in der heutigen Zeit, zu wecken.
Das Buch ist aus der Sicht des allwissenden Erzählers in der 3. Person geschrieben, was ich als Stilmittel auch sehr gut gewählt finde, denn es hätte durch die ständigen Zeit- und auch Personenwechsel zu Verwirrungen kommen können, wenn es aus der ersten Person erzählt worden wäre.
Der Wechsel von einer Zeit in die Andere wird dem Leser deutlich signalisiert; es werden Zeit- und Ortsangaben am Anfang eines jeden Kapitels gegeben, sodass man sofort weiß, wo genau man sich nun geschichtlich befindet.

Wenn die Protagonistin von ihrem Wissen in Bezug auf die Hexenverfolgung erzählt, bekommt man das Gefühl, dass die Autorin haargenau weiß, wovon sie sie sprechen lässt. Es werden korrekte Begriffe verwandt, wenn sie zum Beispiel vom "maleficium" oder dem "Hexenwahn in Salem als Anomalie" spricht. Es entsteht der Eindruck, dass die Autorin sich eingehend mit dem Thema auseinandergesetzt hat, was man ihrer kurzen Biographie am Ende des Buches auch entnehmen kann.


Figuren
Dieses Buch enthält interessante Charaktere. Die Hauptperson Connie zum Beispiel ist eine sympathische, junge Frau, und ich als Leserin konnte an mehr als einer Stelle ihre Empfindungen voll und ganz teilen. Sie wird so lebensnah beschrieben, dass es einem nicht schwer fallen dürfte, zu glauben, sie wäre tatsächlich existent. Man folgt Connie in ihrem neuen Lebensabschnitt von Anfang an. Und ganz besonders hat es mich dann auch gefreut, dass sie jemanden wie Sam kennen gelernt hat.
Connies Freundin Liz und ihr Hund Arlo muss man einfach lieben und haben einen sehr großen Teil dazu beigetragen, dass ich das Buch als so angenehm zu lesen empfand.
Auch die Professoren Connies sind gut und glaubwürdig dargestellt. Es gibt einige weitere Nebencharaktere. Vernachlässigt wird keine Person, so sie wichtig für den Verlauf der Handlung ist.

Selbstverständlich gibt es auch den ein oder anderen Charakter, den man nicht leiden kann; Professor Chilton ist ein solcher Charakter.
Am Anfang war mir der Herr sehr sympathisch, doch mit der Zeit und jeder vergangenen Seite hat sich diese Meinung geändert, bis ich ihn dann zum Schluss überhaupt nicht mehr mochte. Dennoch finde ich ihn als Figur sehr schön in diesem Roman, da er einen Kontrast zu den "guten" Charakteren darstellt.

Die Charaktere der Vergangenheit sind ebenfalls sehr lebhaft geschildert; Deliverance Dane, Mercy Lamson, oder Connies Großeltern, die ebenfalls eine Rolle spielen, wenn sie auch schon verstorben sind.


Aufmachung des Buches
Hierbei handelt es sich um eine gebundene Ausgabe. Die Covergestaltung ist wirklich klasse; der Schutzumschlag ist in Schwarz gehalten, welches auf der Buchrückseite in ein dunkles Rot übergeht. Auf dem Buchdeckel sieht man den Titel „Das Hexenbuch von Salem“, wobei das „X“ stark vergrößert und von Flammen umzüngelt dargestellt wird. Eine Augenweide in jedem Bücherregal!


Fazit
Das Buch ist definitiv lesenswert, wenn auch nicht vollkommen. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn zum Beispiel die Beziehung von Connie und Sam etwas weiter beleuchtet worden wäre, doch dies liegt vermutlich nur an meinem eigenen Geschmack als eingefleischte Liebesromanleserin und sollte interessierte Leute nicht davon abhalten, dieses Buch zu lesen. Es lohnt sich!
Ich vergebe vier Sterne, denn das Lesen hat mir Spaß gemacht und hat mir zusätzlich in einigen Punkten noch historisches Wissen gebracht.


4 Sterne 


Hinweise
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