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Wenn die Idylle zum Albtraum wird.
Das Leben der jungen Strafverteidigerin Emily Graham wandelt sich binnen kurzem in einen fürchterlichen Albtraum, als in ihrem Garten die sterblichen Überreste von zwei Frauen gefunden werden. Trotz der 110 Jahre, die zwischen den beiden Mordfällen liegen, scheint es einen Zusammenhang zu geben. Bei ihren Nachforschungen kommt Emily der Wahrheit gefährlich nahe – und einem Killer, der keine Gnade kennt.

 

  Originaltitel: On the street where you live
Autor:
Mary Higgins Clark
Übersetzer: Karin Dufner
Verlag: Heyne
Erschienen: 2001
ISBN: 3-453-19615-5
Seitenzahl: 392 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
Reinkarnation
Nach einer gescheiterten Ehe, einer noch schlimmeren Scheidung und einem zwar für sie siegreichen Strafprozess, der aber einen Albtraum an Stalking für Emily Graham nach sich zog, entschließt sich die junge Strafverteidigerin, Albany zu verlassen und nach Spring Lake zu ziehen. In Spring Lake hatte ihre Familie rund 100 Jahre zuvor schon einmal gelebt, den Ort aber nach dem mysteriösen Verschwinden von Madeline Shapley verlassen, um in Albany zu vergessen und ein neues Leben zu beginnen. 
Emily kauft das Haus, das einst im Besitz ihrer Familie gewesen ist, und von dessen Veranda damals ihre Urgroßtante spurlos verschwand. Sie will noch ein paar ruhige Tage dort verbringen, ehe sie ihre neue Stelle in der renommierten Kanzlei Todd, Scanlon, Klein und Todd Manhattan/New York antritt.
Doch das Schicksal will es anders. Als Emily kurz nach ihrer Ankunft entsetzt feststellen muss, dass Bauarbeiter in ihrem Garten ein Skelett gefunden haben, ist es mit der Ruhe vorbei und Emily sieht sich mit einer Reihe von Ereignissen konfrontiert, die sie erneut in einen Albtraum stürzen. Doch sie ist nicht bereit, erneut ihr Leben von einem Fremden bestimmen zu lassen, und so beginnt Emily, sich anhand von alten Tagebüchern und Familienerinnerungen in die Vergangenheit hinein zu arbeiten, um dem Rätsel in ihrer Familie auf die Spur zu kommen. Stück für Stück arbeitet sie sich an die Wahrheit heran und entdeckt dabei nicht nur unbekannte Dinge aus ihrer eigenen Familiengeschichte, sie kommt dabei auch dem Geheimnis des Killers gefährlich nahe und gerät in dessen Schusslinie. 


Stil und Sprache
Mary Higgins Clark hat die Handlung ihres Thrillers „Du entkommst mir nicht“ über einen Zeitraum von 13 Tagen angelegt. Die einzelnen Kapitel beginnen jeweils mit einer gesonderten Seite, auf der ein Wochentag, sowie das Datum des Wochentages steht. Auf der übernächsten Seite beginnt dann das eigentliche Kapitel. Diese Kapitel sind fortlaufend nummeriert, so dass beim Leser keine Verwirrung aufkommt. Die Geschichte selbst ist im personalen Stil geschrieben und von Mary Higgins Clark in einer brillanten Wortwahl und mit bestechender Klarheit einfach, aber umso wirkungsvoller in Szene gesetzt. Jedes Wort sitzt. Keine überflüssigen Floskeln und keine langatmigen Passagen sind zu finden, im Gegenteil. Das Buch besticht durch die kurzen Kapitel, die der berühmten Thriller-Autorin zu eigen sind, und die Handlung wird durch die prägnanten Dialoge stetig dem fulminanten Ende entgegen getrieben.    


Figuren
Wie in jedem ihrer Bestseller hat Mary Higgins Clark auch in diesem Thriller einer unscheinbaren Nebenfigur eine tragende Rolle und die grausamste Gabe, zu der der Mensch überhaupt fähig ist, zugeteilt: der Drang zu morden. Während die Protagonistin Emily Graham als zierliche, aber willensstarke, eigenständige Frau dargestellt ist, die fest entschlossen an ihren Prinzipien festhält, werden andere Figuren mit gnadenloser Schwäche, Selbstzweifeln und tiefen Komplexen gezeigt. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die einzelnen Charaktere im Verlauf der Handlung verhalten oder weiter entwickeln und es ist der Autorin wieder ein mal gelungen, dem Leser einen eindrucksvollen Blick in die Tiefen der menschlichen Seele und deren Abgründe zu geben, ohne dabei zu langweilen.  


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover der gebundenen Fassung von „Du entkommst mir nicht“, fallen einem sofort zwei Dinge ins Auge: Ein Paar fragender gelber Katzenaugen und ein schöner gelber Kanarienvogel auf einer grünen Vogelstange, die an einer Kette hängt, im oberen Teil des Covers. Die Kontrastfarbe dazu ist Schwarz. Sie zieht sich über die Vorderseite und die Rückseite des Schutzumschlags. Der Buchrücken selbst ist in einer Art Neongrün gehalten und in der unteren Hälfte ist ein einziges gelbes Katzenauge vor schwarzem Hintergrund abgebildet. Darüber stehen senkrecht nach oben und nebeneinander der Name der Autorin und der Buchtitel. Nimmt man den Umschlag ab, kommt ein gebundenes Buch in der selben Farbe wie der Buchrücken, einer Art Neongrün, zum Vorschein.


Fazit
Obwohl ich es sehr schade fand, dass Mary Higgins Clark bereits nach der ersten Hälfte des Thrillers die Frage löst, wer der geheimnisvolle Beobachter ist, der ihre Protagonistin mit Photos und Andeutungen in Angst und Schrecken versetzt, so gebe ich dem Buch trotzdem 5 Sterne. Die Autorin hat aus dieser frühen Auflösung ein herrliches Katz-und-Maus-Spiel für ihre Leser entwickelt, und diesem wird erst ganz am Schluss klar, wer der geheimnisvolle Mörder ist und warum er mordet. Für Thriller-Fans ein absolutes Muss.


5 Sterne


Hinweise
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