Smaller Default Larger

Der weltweite Kampf um die letzten Energiereserven ist entbrannt...
Das Jahr 2010. Russland benötigt dringend Erdöl und schmiedet einen finsteren Plan: Argentinien soll gegen England einen weiteren Krieg um die Falklandinseln führen. Die dort entdeckten Ölquellen will man dann gemeinsam nutzen. Aber die USA können diesem Treiben nicht tatenlos zusehen, und Admiral Morgan sieht seine Stunde gekommen. Der Wettlauf der Großmächte um Erdöl beginnt.

 

  Originaltitel: Ghost Force
Autor:
Patrick Robinson
Übersetzer: Karl-Heinz Ebnet
Verlag: Heyne
Erschienen: 05/2008
ISBN: 978-3-453-01867-9
Seitenzahl: 480 Seiten 


Die Grundidee der Handlung
2010. Während eines Banketts im Weißen Haus bricht einer der russischen Gäste urplötzlich zusammen und stirbt vor den Augen des US-Präsidenten. Der Tod des präsidialen Verwalters von Sibirien, Michail Masorin, setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die innerhalb weniger Monate eine heftige Schlacht um die Falklandinseln mit vielen toten Soldaten nach sich zieht, die Kampfkraft der Briten völlig zerstört, und ein politisches Machtspiel eröffnet, das dem US-Präsidenten überhaupt nicht gefällt. Doch leider kann und darf  er sich nicht so einmischen, wie er es gerne möchte. Doch eine Möglichkeit hat er und die setzt er erbarmungslos gegen die Argentinier ein: Der Einsatz einer „Phantomarmee“ wird geplant. Noch während die Argentinier im Freudentaumel über die heroisch geführte Schlacht schwelgen, sehen sie sich unversehens einer zerstörerischen Bedrohung gegenüber, deren Verursacher sie aber weder sehen noch eindeutig benennen können. In dieser verwirrenden Lage macht der argentinische Präsident einen taktischen Fehler, und die Karten werden neu gemischt. Doch warum haben die Argentinier überhaupt diese Schlacht provoziert und wer hat ihnen dabei die alles entscheidende Schützenhilfe gegeben? Denn soviel ist dem amerikanischen Präsidenten und seinen politischen Beratern klar: ohne einen mächtigen Verbündeten hätte die argentinische Armee niemals diesen Angriff durchführen können, bzw. überhaupt daran gedacht, einen solchen zu starten. 


Stil und Sprache
Patrick Robinson hat die Geschichte von „Codename Viper“ im personalen Erzählstil geschrieben. Seine Sprache ist einfach und klar. Der Autor hat es herrvorragend verstanden, Fachausdrücke und technische Dinge so in die Handlung einzubauen, dass diese dadurch nicht nur eine wunderbare Authentizität erhält, sondern auch ein Laie wie ich diese wunderbar versteht. Das Buch beginnt mit einer interessanten Auflistung der Personen in der Handlung, hat dann einen mehrseitigen Prolog, und geht dann mit der eigentlichen Handlung in Kapitel eins am 15. September 2010 los. Es folgen zwölf weitere Kapitel, die mal mit einer Datums- und Zeitangabe beginnen, mal ohne. Schön fand ich, dass in den Kapiteln eins, vier und sechs eine kleine Karte abgebildet ist, die übersichtlich das Gebiet zeigt, in dem sich die jeweilige Handlung größtenteils abspielt. Beendet wird das Buch handlungsmäßig mit einem Epilog am 25. Juni 2011. Ab und an waren mir einzelne Passagen etwas zu ausführlich, was Strategie und Kampfausrüstung einiger Beteiligter anging, doch im Großen und Ganzen blieb mein Lesefluss ungestört. Was mir besonders gut gefiel, war die Anmerkung von Patrick Robinson ganz am Ende des Buches, wo er beispielsweise unter anderem eindeutig klar stellt, dass (Zitat Patrick Robinson): „Alle Fehler und eigenwilligen Meinungen, ob technischer, taktischer oder strategischer Natur, sind ausschließlich auf meinem Mist gewachsen und sollten nicht irgendwelchen hochrangigen Offizieren zur Last gelegt werden, deren Bekanntschaft und Freundschaft ich seit Langem wertzuschätzen weiß.“


Figuren
Der Autor hat in der Handlung die verschiedensten Charaktereigenschaften, die Menschen haben können, in seinen Figuren verwendet, die teilweise in sehr hartem Kontrast zueinander stehen. Da ist zum einen die Figur des US-Admiral Arnold Morgan, der eine direkte, beinahe derbe Sprache spricht, ein logisches Genie ist und Theorien aufstellt, die andere nicht mal zu träumen wagen. Trotzdem ist seine Figur absolut sympathisch und fast herzlich. Eine andere Figur, der Premierminister Großbritanniens, ist so dermaßen feige und absolut unfähig dargestellt, dass sich beim Lesen noch nicht mal Mitleid für diese Figur einstellen will. Große Reden schwingen, das kann dieser Charakter mit Bravour, das war es dann aber auch schon. Zudem hat er keinen Namen, ebenso wenig wie der Präsidenten von Russland oder der Präsident von Argentinien. Alle anderen Figuren, selbst die unscheinbarste Nebenfigur, besitzt einen Namen.


Aufmachung des Buches
Was mir an dem gebundenen Politthriller als erstes auffiel, war die herrlich weiße, und gute Papierqualität. Die einzelnen Seiten sind, im Vergleich zu anderen gebundenen Büchern, relativ dick. Zudem liegt das Buch angenehm in der Hand, was wohl auf die leicht wabenhafte Struktur der Buchoberfläche zurück zu führen ist. Das Buch selbst ist schwarz gebunden. Hält man es leicht schräg ins Licht, bemerkt man, dass der Name des Autors auf dem ansonsten matten Schutzumschlag in den Farben Weiß und Grau glänzt. Als Hintergrund wurden die Farben Schwarz und Blau verwendet. Etwa in der Mitte des Covers ist ein Bullauge abgebildet, das den Blick auf eine bewegte See und einen in Flammen stehenden Flugzeugträger zeigt. Darunter steht der Titel „Codename Viper“ in blau. Die Rückseite des Schutzumschlags ist in einem gedämpften rot gehalten. Insgesamt betrachtet eine absolut gelungene Buch- und Schutzumschlaggestaltung.


Fazit
Erschreckend faszinierend hat Patrick Robinson das Thema Öl und Krieg in diesem Thriller dargestellt. Die Vorstellung, dass solche Ereignisse, wie in „Codename Viper“ beschrieben, tatsächlich einmal passieren könnten, erfüllt mich mit Schrecken. Gleichzeitig rüttelt Patrick Robinsons Politthriller aber auch auf unterhaltende und informative Weise wach. Ein sehr gut gelungener, realistischer Thriller, der, wenn auch rein spekulativ, logisch aufgebaut ist. 


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo