Smaller Default Larger

Mittlerweile sind in der blutigen Schlacht zwischen den verfeindeten Ninjaklans Iga und Koga die meisten der Kämpfer gefallen. Auf jeder Seite gibt es nur noch vier Überlebende, darunter das Liebespaar Oboro und Gennosuke. Jetzt wird der Tod jedes Einzelnen immer schwerwiegender…

 

  Autor: Futaro Yamada
Illustration: Masaki Segawa
Verlag: Heyne
Erschienen: 09/2005
ISBN: 978-3-453-59517-0
Seitenzahl: 212 Seiten
Altersgruppe: ab 14 Jahren (Empfehlung des Rezensenten)


Die Grundidee der Handlung
Die Schlacht zwischen Koga und Iga tobt weiter. Wurde sie zunächst von denjenigen Clanmitgliedern bestimmt, die sich in ihrer Mordlust unbedingt duellieren wollten und die Aufhebung des Waffenstillstandes begrüßten, so weicht bei den wenigen Überlebenden der Spaß am Töten immer mehr der Verzweiflung und dem Drama.

Der vierte und vorletzte Band der „Basilisk“-Reihe beginnt mit einem Rückblick, der ein halbes Jahr zuvor spielt, manche Grundlagen erklärt und noch einmal die Rolle jeder Figur in seinem Clan aufzeigt. Im Übrigen erzählt dieses Buch die Handlung einer einzigen Nacht, in der die Sippschaften der Koga und Iga auf der Reise nach Sunpu erneut aufeinander treffen.


Beurteilung der Zeichnung / Textdarstellung
Masaki Segawa setzt mit dem vierten Teil der Basilisk-Reihe die Umsetzung von Yamadas Roman konsequent fort, überrascht neben den bekannten aber auch immer wieder mit einigen neuen Stilmitteln. Eine Spezialität des Zeichners ist die bereits in den Vorbänden angesprochene Gestaltung der Landschaften, die einerseits luftig-hell und andererseits so realistisch wirken, als handele es sich hierbei um Infrarot-Schwarzweiß-Fotografien, in die Segawa seine Figuren einbettete. Dieser Effekt bleibt auch bei den in diesem Teil sehr intensiven Nachtszenen erhalten. Bekannte Stilelemente trifft der Leser auch bei der hellen Aura wieder, die jede Figur umgibt und vom Hintergrund abhebt, sowie bei den starken zoomartigen Effekten in schnellen Szenen, an. Figuren, Tiere, Waffen und Hintergründe, aber besonders herausgegriffene Portraits wurden wieder anspruchsvoll und qualitativ hochwertig umgesetzt. Segawa versteht es, die Gefühle seiner Figuren, wie z.B. Wut, Hass, Angst oder Verzweiflung, überzeugend umzusetzen und sowohl mit dem entsprechenden Mimikspiel zu verbinden, als auch mit Zitter oder anderen Regungen zu unterlegen. Seinen eigenen Stil schafft sich der Grafiker zudem, indem er vielen seiner Figuren - eher mangauntypisch - asiatische Augenpartien verpasst und sich damit wohltuend von unzähligen anderen Mangareihen abgrenzt. Eine der wenigen Ausnahmen ist z.B. Oboro, die fast immer nur weit aufgerissene Augen hat.

Neu sind die gelegentlich eingebrachten Erinnerungen einzelner Figuren, bei denen die Zeichnungen sehr hell und traumartig und mit geringen Bildkontrasten gestaltet, sowie mit kräftigen schwarzen Rändern versehen wurden - so erkennt man sie sofort als solche. Ähnlich wurde die Wirkung von Illusionen ausgearbeitet, die – wie bei den Erinnerungen – mit flau-matten Bildern gezeigt, aber von schmalen, grauen Rändern unterlegt sind.

Die Anordnung der Bildkästen innerhalb einer Seite zeigt sich in diesem Band nicht streng rechteckig, sondern dynamisch, mit vielen Diagonalen und Überschneidungen ist die Aufteilung eher modern als klassisch. Einzelne Szenen werden diesmal durch das eingefügte Bild des sichelförmigen Mondes voneinander abgegrenzt, so dass Wechsel klar zu erkennen sind. Gelungen präsentieren sich die Gedanken des blinden Koshiro, die aus seiner Sicht in Form von aufblitzenden Flecken mit Textinhalt auf schwarzem Hintergrund umgesetzt werden.
Mit einer dämonischen Einlage tritt diesmal Tenzen auf: wird er im Kampf doch getötet, scheint in seinem Körper eine Art Parasit zu wohnen, der in der Lage ist, seine Wunden zu heilen und ihn wieder zum Leben zu erwecken. Es sieht wirklich schauerlich aus, wenn dieses Wesen in seinem Körper in Aktion tritt und ihn heilt.

Die Geräusche werden wieder in europäischen und japanischen Schriftzeichen dargestellt. Sehr intensiv sind sie als Textdarstellungen besonders bei Kampfszenen eingebracht, allerdings ist diesmal dermaßen stark darauf zurückgegriffen worden, dass es schon übertrieben wirkt. Zudem sind die so intensive Darstellungen der Geräusche oft gar nicht nötig, da sie sich allein schon aus den Bildern ergeben.


Aufmachung des Comics
Die Aufmachung des Buches ist an die vorangegangenen Bände angelehnt. Das Softcover mit Klappbroschur ist sauber verarbeitet und wirkt in seinem gesamten Aussehen edel. Auf dem Cover ist wieder Gennosuke zu sehen, der ein Ninjaschwert vor sich hält und den Leser mit bedrohlichem Blick anstarrt. Bis auf seine hellgelben Augen ist er komplett monochrom, diesmal mit einer rötlichen Tönung, dargestellt. Der vertikale und eingeprägte Schriftzug „Ninja“ wurde mit glänzender silberner Farbe gedruckt. Im Inneren findet der Leser hauptsächlich einfaches, leicht graues Papier, was dem recht geringen Preis für das Buch entspricht. Lediglich die ersten 3 Seiten zu Beginn des Bandes wurden farbig auf Hochglanzpapier umgesetzt, im übrigen ist der Comic aber in Graustufen gehalten.
Wie bei Mangas üblich, liest sich natürlich auch diese Serie von oben rechts nach unten links und von hinten nach vorne.


Fazit
Spannend und dramatisch setzt der vierte Teil der Reihe die Chronik um die Schlacht der Iga und Koga Ninja fort. Die Konzentration auf die Nachtstunden hebt die Handlung von den Vorgänger-Bänden ab, so dass auch die grafische Gestaltung nicht langweilig wird. Allerdings geht die Handlung recht brutal und blutig weiter und ist damit nichts für Kinder.


4 5 Sterne


Hinweise
Diesen Comic kaufen bei: amazon.de

Backlist:
- Band 1
- Band 2
- Band 3

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo