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Eigentlich ist Arthur Penhaligon kein Held. Genau genommen ist ihm sogar ein früher Tod vorherbestimmt. Doch dann rettet ihm ein merkwürdiger Gegenstand das Leben, ein Schlüssel, geformt wie ein Uhrzeiger. Mit dem Schlüssel kommen bizarre Wesen aus einer anderen Dimension: finstere Boten mit blutverklebten Flügeln, eine Armee aus hündischen Schergen, angeführt von einem unheimlichen Fremden. Sie wollen den Schlüssel um jeden Preis zurück - auch wenn sie dazu Arthur und dessen Welt vernichten müssen. In seiner Verzweiflung wagt Arthur es, ein geheimnisvolles Haus zu betreten - ein Haus, das nur er sehen kann und das in andere Dimensionen führt. Dort muss er die Geheimnisse des Schlüssels lüften ... und sein wahres Schicksal erkennen.

 

  Autor: Garth Nix
Verlag: Ehrenwirth
Erschienen: November 2006
ISBN: 978-3-431-03712-8
Seitenzahl: 350 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Arthur Penhaligon ist ein Junge, der schwer an Astham erkrankt ist. An seinem ersten Tag in seiner neuen Schule zwingt in sein neuer Lehrer, am Sportuntericht teilzunehmen, da seine Eltern vergessen haben dafür zu sorgen, das er von selbigem befreit wird. Diese kleine Gedankenlosigkeit wird Arthur beinahe zum Verhängniss. Als er bereits im Sterben liegt, tauchen plötzlich mitten auf dem Sportplatz zwei merkwürdige Gestalten auf. Der eine gibt Arthur einen seltsamen Gegenstand und gleich darauf verschwinden sie wieder. Arthur überlebt dank dieses Gegenstands und schon bald nehmen seltsame Ereignisse ihren Lauf, in deren Verlauf Arthur in einer bizarren Parallelwelt eine Menge Abenteuer erlebt.

Die Grundidee dieses Romans ist zwar nicht gerade innovativ, der Schreibstil erinnert aber ein wenig an Douglas Adams. Herrlich skurril, völlig abgedreht und reichlich witzige Passagen.


Stil und Sprache
Das Buch ist in einer einfachen, auf die Zielgruppe zugeschnittenen Sprache verfasst. Es lässt sich unheimlich flüssig lesen und zieht den Leser schnell in die Geschichte hinein. Der Schreibstil ist genau so wie er in einem Jugendbuch sein sollte. Temporeich, unötige Komplexität vermeidend, spannungsgeladen und trotz allem nicht zu plump. Schwarzer Montag besitzt durchaus mehr sprachliche Klasse als die ersten Bände von Harry Potter. An Einfallsreichtum braucht es sich auch nicht zu verstecken, aber um es gleich klarzustellen: Dies ist kein Harry Potter Klon, sondern etwas völlig anderes.

Die Spannung ist konstant auf einem recht hohen Niveau. Alles ist so rätselhaft, so kurios, dass man unbedingt mehr darüber erfahren möchte. Das ganze "Haus", so wird die Paralleldimension genannt, hat etwas Surreales an sich. Die Proportionen passen nicht, physikalische Gesetze scheinen hier keine Gültigkeit zu besitzen und die Zeit besitzt ihren ganz eigenen Fluß. Am Ende kommt es dann zu einem Showdown mit Montag, der Arthur ganz zu Beginn gewissermasen das Leben rettete.


Figuren
Die Figuren sind ein wenig blass, aber für einen Jugendroman sind sie ausreichend detailliert. Arthur ist ein Teenager, der eigentlich genug Probleme damit hat, mit sich und seiner sehr schweren Krankheit klar zu kommen. Er ist schon damit zufrieden, wenn er so halbwegs ohne Atemnot durch den Tag kommt. Dann plötzlich soll das Schicksal der Welt von seinem Handeln abhängig sein, und er ist, wie erwartet, ertstmal völlig überfordert. Doch dann lernt er Susi Türkisblau kennen, eine Freundin, die mit ihm durch dick und dünn geht. Er beginnt zu hoffen und mit der Kraft der Freundschaft schafft er es durchzuhalten.

Arthurs Gefühlswelt ist nachvollziehbar, man versteht wie er denkt und fühlt, sich immer wieder hilflos fühlt. Die Charaktere im Haus hingegen sind nicht so recht greifbar, sie sind einfach zu sehr von unserer Welt entfremdet. So kann man einem Bürger (so nennen sich die Haus Bewohner) zum Beispiel den Kopf abhauen. Er stirbt dabei nicht, sogar der Kopf wächst wieder nach. Nur wenige Dinge können einen Bürger umbringen, ihre Gefühlswelt ist daher auch sehr seltsam. Trotz allem wirken die Haus Charaktere authentisch.

Montag, der Gegenspieler von Arthur, kommt hingegen wirklich zu kurz. Nie wechselt die Geschichte zu seiner Perspektive. Die Motive seines Handelns werden kaum erklärt und er taucht viel zu selten auf. Insgesamt hätte die Charakterzeichnung also gerne etwas ausführlicher sein dürfen, aber ich habe trotzdem nichts vermisst. Die Geschichte lebt von ihrer Unkompliziertheit und dem flüssigen Erzählstil.


Aufmachung des Buches
Schwarzer Montag ist ein sehr schön gestaltetes, gebundenes Buch. Der Preis ist für ein Jugendbuch mit 350 Seiten hart an der Schmerzgrenze. Gemessen an der Qualität der Bindung und des verwendeten Materials ist er aber absolut gerechtfertigt. Der verwendete Karton ist sehr stabil, die Bindung handwerklich sehr gut ausgeführt. Das Cover zeigt einen Jungen, vermutlich Penhaligon. Im Hintergrund sieht man ein Zifferblatt und zwei identische Männer in Mantel und Melone. Alle diese Dinge tauchen in der Handlung auf. Der Umschlag ist matt, einzelne Stellen wurden aber mit Spotlack hervorgehoben. Einen Schutzumschlag gibt es nicht, aufgrung des hochwertigen Materials ist ein solcher aber auch eher lästig. Das Vorsatzpapier ist, ebenso wie der Umschlag, in der Farbe Rot gehalten. Es ist sehr schön marmoriert, was wiederum zeigt, mit wieviel Sorgfalt der Einband des Buches gestaltet wurde.

Eine Karte gibt es nicht, es wäre auch ein Unding eine zu zeichnen. Dafür gibt es immer mal wieder ganzseitige, monochrome Illustrationen, die mal mehr, mal weniger gelungen sind. Die Kapitelanfänge sind ebenfalls mit der Zeichnung eines Ziffernblatts versehen.


Fazit
Das Buch ist ausgesprochen unterhaltsam. Es bereitet hohes Lesevergnügen, vorausgesetzt, man ist nicht extrem anspruchsvoll bzw. bevorzugt ausgefeilte, schlüssige Geschichten. Wer sich gerne mal ein wenig abgedreht unterhalten lässt, sollte auf jeden Fall einen Blick auf dieses Buch werfen.

Es handelt sich übrigens um den ersten von insgesamt sieben Bänden. Die Serie nennt sich "Schlüssel zum Königreich" . Bis auf den Abschlussband "Sonntag" sind bereits alle Folgebände erschienen. Der nächste Band heist "Grimmiger Dienstag".



Hinweise
Rezension von Thomas Lang


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