Im Zentrum von Stockholm stürzt ein Mann vom Dach, kurz darauf verschwindet seine Leiche aus der Rechtsmedizin. Tom Stilton muss herausfinden, wer der Mann war und wer ihn verfolgt hat. Währenddessen macht Olivia Rönning bei einer Fahrzeugkontrolle eine Entdeckung, die sie auf die Spur eines internationalen Netzwerks für Menschenhandel bringt…
Originaltitel: Nattens öga |
Die Grundidee der Handlung
…wird im Text auf der Buchrückseite nur angedeutet, denn hier gibt es noch viel mehr seltsame Vorkommnisse. Ich weiß gar nicht, wie ich das gut beschreiben soll, aber hier passieren so viele Dinge und werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, dass man das kaum zusammenfassen kann.
Cilla und Rolf Börjlind legen mittlerweile den achten Band ihrer Reihe vor und für mich drängt sich der Eindruck auf, dass es ein Abschlussband sein könnte. Alles läuft irgendwie zusammen und am Ende hat man den Eindruck, dass die Figuren und ihre Geschichten auserzählt sind.
Stil und Sprache
Wie es sich für einen Krimi aus der Hand von Drehbuchautoren gehört, wird die zu erzählende Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet, die sich wie einzelne Filmszenen am Ende zusammenfügen. Gerade zu Beginn weiß man als Leser mit einigen Perspektiven nicht viel anzufangen und so dauert es eine Weile, bis sich Spannung aufbaut. Diese nimmt auch nicht überhand und die Geschichte plätschert ein wenig vor sich hin, bis irgendwann im letzten Drittel etwas Drive hineinkommt. Dann geht es noch einmal um Menschenleben und vor allem Tom Stilton ist gefragt, um im Finale alles zu retten. Die Auflösung des Ganzen hat für meinen Geschmack allerdings ein paar Zufälle zu viel, teilweise sind einige Zusammenhänge doch ziemlich konstruiert.
Stilistisch bleibt sich das Autorenduo treu, es gibt viele kurze Szenen im schnellen Wechsel, manchmal fast wie Blitzlichter. Die Sprache der beiden ist klar und schnörkellos, die Sätze sind oft kurz und knapp und lassen viel Platz für die Fantasie des Lesers. Landschaftsbeschreibungen gibt es kaum und sie werden für die Geschichte auch nicht gebraucht, dennoch wirkt die Erzählweise an manchen Stellen für meinen Geschmack etwas zu spartanisch.
Figuren
Neben den gewohnten und liebgewonnenen Protagonisten Olivia Rönning und Tom Stilton gibt es natürlich das erweiterte Ensemble der Reihe: Mette Olsäter und ihr Mann, Olivias Kollegin Lisa, Toms Freund Abbas und seine Lebensgefährtin Luna sowie einige von Toms alten Weggefährten. Es ist fast schon ein bisschen auffällig, dass sie alle nochmal ihre – wenn auch teilweise sehr kurzen - Auftritte haben.
Olivia selbst kommt mir fast ein bisschen zu kurz in diesem Fall, dafür bekommt ihr Privatleben noch einmal eine Wendung. Auch Tom hat mal wieder mit seiner Beziehung zu Luna und seiner Vergangenheit zu kämpfen. So etwas gefällt mir immer gut und doch fürchte ich, dass es mit dieser Reihe nicht mehr lange weitergehen wird.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover ein altes Bootshaus oder etwas ähnliches. Nicht besonders auffällig und zur Geschichte passt es auch nicht. Auf den Innenseiten der Klappen sind die anderen Bände der Reihe abgebildet. Es gibt für die Kapitel weder Überschriften noch eine Nummerierung und auch sonst keine Besonderheiten.
Fazit
Nicht schlecht, aber sicher nicht der stärkste Band der Reihe. Für Fans der Reihe natürlich trotzdem ein Muss.
Hinweise
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Backlist:
Band 3: Die Strömung
Band 4: Schlaflied
Band 5: Wundbrand
Band 6: Kaltes Gold
Band 7: Der gute Samariter