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Unser Wohlstand, unsere Erfolge, unsere Karrieren, unsere Partnerwahl – unser ganzes Leben: Der Zufall bestimmt es viel stärker, als wir es wahrhaben wollen. Meist machen wir uns Illusionen über seine Rolle, denn unser Gehirn ist für seine Wahrnehmung schlecht gerüstet. Es ist vielmehr darauf getrimmt, allem eine Bedeutung abzugewinnen; Ungewissheiten mögen wir nicht.

Anders folgt auch der Zufall Gesetzen, die man berechnen kann. Und wer sich traut, genau hinzuschauen und dem Zufall eine Chance zu geben, der – so zeigt der Autor in diesem brillant geschriebenen Bestseller aus den USA – gewinnt an Klugheit und trifft seine Entscheidungen mit tieferer Einsicht.

Leonard Mlodinow nimmt uns mit auf eine Reise durch das Universum von Zufallsforschung, Wahrscheinlichkeitslehre und Statistik – und eröffnet uns zugleich eine neue Sicht auf die Welt um uns herum.

 

  Autor: Leonard Mlodinow
Verlag: Rowohlt
Erschienen: März 2009
ISBN: 978-3-498-04514-2
Seitenzahl: 318 Seiten


Stil und Sprache
Mlodinow betrachtet das Thema Zufall aus unterschiedlichen Blickwinkeln und wendet sich verschiedenen Aspekten zu. Er selbst versteht die Materie ausgezeichnet, sodass er sich voll und ganz auf die möglichst anschauliche Vermittlung konzentrieren kann. Bisweilen gelingt ihm dies mit wundervollen Anekdoten äußerst humorvoll.
Natürlich verwendet der Autor etliche Fachbegriffe, doch diese werden meist aus dem Zusammenhang heraus erklärt. Manche Begriffe setzt er einfach voraus, die jedoch meines Erachtens auch Nicht-Mathematikern bekannt sein sollten. Die gelungenen Anekdoten und unterhaltsamen Beispiele lockern das „schwere“ Thema auf und machen dieses Sachbuch sehr lesenswert.

Die Übersetzung ist diesem Fall sehr gut gelunden. Beim Lesen stolpert man weder über unsinnige Phrasen oder merkwürdige Begriffe, noch holpert die Grammatik. Mlodinows Humor ist meiner Meinung nach wunderbar erhalten geblieben.


Umsetzung, Verständnis und Zielgruppe
Der Autor geht auf die verborgene Rolle des Zufalls ein, die Grundprinzipien der Wahrscheinlichkeitsrechnung, Glücksspiele, darauf, wie man die Zahl der Möglichkeiten bestimmt, auf Trugschlüsse und Irrtümer, die Ordnung im Chaos sowie auf Illusionen von Mustern und umgekehrt. Er versteht es, die Thematik seines Buches den Lesern anschaulich und unterhaltsam zu präsentieren und kommt dabei ohne mathematische Formeln aus. Was mir persönlich sehr gut gefällt, sind die biographischen Elemente der auf diesem Gebiet bedeutendsten Persönlichkeiten, die mit in den Text eingeflochten sind.

Jeder, der sich aus schulischen, beruflichen oder privaten Gründen für Statistik, Wahrscheinlichkeitsrechung und Zufallsberechnung interessiert, findet hiermit eine gelungene Lektüre – wissenschaftlich fundiert und sprachlich ansprechend.


Aufmachung des Buches
Es handelt sich hier um die gebundene Ausgabe, die den Leser mit Schutzumschlag und eingebundenem Lesezeichen erwartet. Auf dem sonst schlicht weiß gehaltenen Schutzumschlag ist neben dem Titel eine grob gepixelte Hand zu erkennen. Mir persönlich hätten Würfel besser gefallen. Doch da die Hand niemandem zugeordnet werden kann, könnte es auch Gottes Hand sein. Der Buchrücken ist als Kontrast in Rot gehalten.

Im Buch verwendet Mlodinow mehrfach Grafiken, um geschilderte Sachverhalte zu visualisieren bzw. zu untermauern. Diese Abbildungen dienen der Verständlichkeit und helfen den Nicht-Mathematikern unter den Lesern, die Inhalte einfacher zu verstehen – sehr gut gelungen.


Fazit
Leonard Mlodinow versteht die Materie selber so gut, dass er sich voll und ganz auf die möglichst anschauliche Vermittlung konzentrieren kann. Und dies gelingt ihm durch gezielte Vereinfachungen, passende, zuweilen humorvolle, Geschichten und unterhaltsame Beispiele. Ich kann dieses Buch jedem neugierigen Leser mit etwas Affinität zur Mathematik empfehlen.


5 Sterne


Hinweise
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