Die tiefste Dunkelheit lauert im Menschen selbst.
Eine Frau wird tot in einer von Schwertern durchbohrten Kiste gefunden. Missglückter Zaubertrick oder brutaler Mord? Die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri bittet den Mentalisten Vincent Walder um Hilfe. Wie Mina kommt auch Gedankenleser Vincent mit Menschen nicht sonderlich gut zurecht, doch er hat ein Talent dafür, aus kleinsten Details erstaunliche Schlüsse über die Psyche eines Täters zu ziehen. Als Mina ein weiteres Opfer ausfindig macht und Vincent einen Countdown entschlüsselt, wird klar, dass die beiden einem Serienmörder auf der Spur sind. Und diese Spur führt an den dunkelsten Ort…
Originaltitel: Box |
Die Grundidee der Handlung
Mina Dabiri gehört zu einer Spezialeinheit der Stockholmer Polizei und der aktuelle Fall, mit dem sie sich beschäftigen muss, erfordert eine besondere Herangehensweise: Eine Frau wurde in eine Kiste gesperrt und mit Schwertern durchbohrt. Was wie ein missglückter Zaubertrick aussieht, ist in Wahrheit ein perfider Mord und ruft den Mentalisten Vincent Walder auf den Plan. Die mit einer krankhaften Angst vor Keimen ausgestattete Mina und der oft etwas seltsam wirkende Vincent müssen sich aneinander gewöhnen und alles geben, weitere Morde zu verhindern. Was wirklich hinter allem steckt, ist aber noch viel schlimmer…
Camilla Läckberg hat sich für diese Trilogie mit Henrik Fexeus zusammengetan, der selbst als Mentalist und Spezialist für Psyachologie und nonverbale Kommunikation bekannt ist. Gemeinsam ist ihnen ein ganz besonderer Auftaktband gelungen, der von Anfang an fasziniert und mit etlichen unerwarteten Wendungen punktet.
Stil und Sprache
Alles beginnt mit dem ersten Mordopfer und das ist schon harter Stoff, wenn der Mord in allen Details vom Opfer selbst dargestellt wird. Danach wechseln sich Mina, Vincent und manchmal auch andere Mitglieder des Polizeiteams beim Erzählen ab. Teilweise sind die Abschnitte nur ein oder zwei Seiten lang, teilweise deutlich länger. Dabei gibt es von Anfang an immer wieder kleine Cliffhanger, die einen daran hindern, das Buch einfach zur Seite zu legen.
Der eingängige Schreibstil der beiden Autoren sorgt ebenfalls dafür, dass man auf den gut 600 Seiten keinen Moment der Langeweile empfindet. Sowohl Minas Eigenheiten als auch Vincents Beruf, seine Techniken und Kniffe werden perfekt in die Handlung eingebaut. Dadurch gibt es immer wieder etwas zu „entdecken“ und es gibt keine Längen in der Handlung. Für zusätzliche Spannung sorgen einige Rückblenden ins Jahr 1982, die man zunächst nicht wirklich in einen logischen Kontext bringen kann. Auch das ist sehr gut gemacht und hält die Neugier wach bis zur wirklich überraschenden Lösung des Falles. Ganz großes Kino!
Figuren
Mina Dabiri und Vincent Walder stehen im Mittelpunkt des Falles und für beide gibt es zu Beginn jeweils einen kurzen Steckbrief, der jedoch nur einen Teil der sehr komplexen Charaktere beschreiben kann. Wie sehr Minas Angst vor Schmutz und Keimen ihr tägliches Leben einschränkt, das wird sehr anschaulich dargestellt und lässt einen als Leser teilweise fassungslos zurück, wenn beschrieben wird, was Mina alles unternimmt, um „sauber“ zu bleiben. Vincent hat auch so seine Probleme, leidet er doch an einer Störung aus dem Autismus-Spektrum, die ihn andere Menschen teilweise nicht gut verstehen lässt. Vor allem mit seiner Frau Maria gibt es immer wieder Probleme, die ihn sprachlos und manchmal fast handlungsunfähig machen.
Mit diesen beiden ganz besonderen Ermittlern hat man schon gut zu tun, aber auch die übrigen Mitglieder der Ermittlungsgruppe haben ihre Eigenheiten, die aber nur teilweise sofort offenbart werden. So ahnt man zwar das ein oder andere Problem, muss sich aber vieles auch zusammenreimen und auf weitere Enthüllungen im zweiten Band der Reihe hoffen. Ich persönlich mag eine solche Charakterisierung sehr gerne und freue mich jetzt schon auf den nächsten Fall für dieses wunderbare Team.
Aufmachung des Buches
Das fest gebundene Buch zeigt auf dem Cover einen großen Nagel, ein Symbol, das man bereits nach wenigen Seiten der Geschichte zuordnen kann. Die beiden Autorennamen leuchten in Gelb, ebenso wie die erhaben aufgebrachten Schnüre, in die das Buch wie eingewickelt wirkt. Innen ist die Handlung nach Monaten aufgeteilt, die einzelnen Kapitel sind aber nicht nummeriert oder mit Überschriften versehen. In der vorderen Innenklappe gibt es zwei kurze Steckbriefe zu Mina und Vincent.
Fazit
Selten hat mich ein Krimi so gefesselt wie dieser. „Schwarzlicht“ hat alles im Überfluss, was ein richtiger Pageturner braucht: faszinierende Protagonisten, eine absolut überraschende Handlung und ein paar Cliffhanger, die einen sofort nach der Fortsetzung greifen lassen.
Hinweise
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