Eine grausame Familientragödie, ein blutiges Geheimnis
1929 erschüttert eine schreckliche Bluttat ganz Maine. Die 17-jährige Lenora Hope wird verdächtigt, ihre Eltern und ihre Schwester grausam ermordet zu haben. Sie streitet die Tat jedoch vehement ab. Erst als fast fünfzig Jahre später die junge Pflegerin Kit nach Hope’s End, den Familiensitz und Schauplatz der Tragödie, kommt, scheint sich das Geheimnis um die grausamen Morde zu lüften. Denn Lenora Hope, die nach einem Schlaganfall nur noch mithilfe einer Schreibmaschine kommunizieren kann, will Kit die ganze Geschichte erzählen. Doch die junge Frau ahnt nicht, dass sie damit selbst in tödliche Gefahr gerät…
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Originaltitel: The Only One Left |
Die Grundidee der Handlung
Kit McDeere ist Krankenpflegerin und nach einer Suspendierung dringend auf der Suche nach einem Job. Als sie auf das Anwesen Hope’s End geschickt wird, um dort die Hausherrin zu pflegen, ist sie alles andere als begeistert. Denn Lenora Hope hat vor 50 Jahren ihre ganze Familie grausam ermordet, das zumindest nimmt man allgemein an, denn beweisen können hat man es nie. Doch nun ist Lenora alt und so gut wie unbeweglich und stellt keine Gefahr mehr dar. Oder doch? Kit merkt schnell, dass etwas nicht stimmt auf Hope’s End – und dass das Haus im wahrsten Sinne des Wortes dem Untergang geweiht ist.
Riley Sager überrascht immer wieder mit neuen Settings für seine Thriller, dieses Mal sind es die 80er Jahre, in denen Kit nach Hope’s End kommt. Mit immer neuen Wendungen versteht der Autor es, seine Leser von Anfang an bis zur allerletzten Seite bei der Stange zu halten und die subtil aufgebaute Spannung von einem Höhepunkt zum nächsten zu treiben. Ganz großes Kino!
Stil und Sprache
Kit ist die einzige Erzählerin dieser Story, abgesehen von einem kurzen Prolog und den immer wieder eingestreuten Erzählungen aus Lenoras Vergangenheit. So weiß der Leser immer genauso viel wie Kit und erlebt mit ihr alles eins zu eins mit, was in Hope’s End passiert. Das erzeugt schnell viel Spannung und genau wie Kit erfährt man als Leser immer nur häppchenweise, was vor mehr als fünfzig Jahren wirklich passiert ist.
Das ist ausgesprochen spannend gemacht und auch wenn man irgendwann glaubt, ungefähr zu wissen, worauf alles hinausläuft, kommt es dann doch noch mehrmals (!) anders. Vor allem im letzten Drittel geht es richtig zur Sache und das Ende ist mehr als dramatisch. Mit etwas Abstand betrachtet, sind nicht alle Handlungen der Protagonisten absolut nachvollziehbar, aber das spielt in meinen Augen eine untergeordnete Rolle und schmälert den Lesegenuss absolut nicht.
Figuren
Das Ensemble dieses Thrillers ist ziemlich begrenzt, aber die wenigen Figuren haben es absolut in sich. Kit McDeere steht natürlich im Mittelpunkt des Geschehens, um sie und ihre Gefühle und Gedanken dreht sich alles. Ihre ambivalente Haltung zu Lenora Hope ist sehr gut dargestellt, einerseits ist Lenora in ihren Augen eine Mörderin, andererseits ist Kit ihre Pflegerin und muss dafür sorgen, dass es ihr jederzeit gut geht. Wie die beiden sich einander annähern und dabei auch immer wieder Rückschläge erleiden, das ist sehr gut dargestellt und sorgt zudem für eine spannungsvolle Atmosphäre.
Alle anderen Figuren bekommen vom Autor deutlich weniger Aufmerksamkeit, da aber alle ihre Geheimnisse haben, passt das perfekt zur Geschichte. Mehr kann ich an dieser Stelle auch nicht verraten, wer genau in was verwickelt ist, muss schon jeder selbst herausfinden.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem düsteren Cover ein großes Herrenhaus auf einer hohen Klippe ganz nah an der aufgewühlten See. Sehr passend zum Haupthandlungsort! Innen gibt es 44 nummerierte Kapitel und dazwischen immer wieder einige Seiten, die in altmodischer Schreibmaschinenschrift die Erzählung von Lenora Hope vorantreiben.
Fazit
Wie fast alles aus der Feder Riley Sagers ist „Hope’s End“ an Spannung und unvorhersehbaren Wendungen kaum zu überbieten. Ein echter Pageturner!
Hinweise
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