Smaller Default Larger

Ein abgeschiedenes Dorf im Schatten mächtiger Berggipfel: Seit zehn Jahren lebt Abby in Cutter’s Pass, North Carolina. Längst fühlt sie sich heimisch, obwohl der eigentlich so idyllische Ort ein düsteres Geheimnis hütet – seit Jahren verschwinden hier Wanderer spurlos im Gebirge. Als wäre der Ort verflucht. Dann taucht in einer stürmischen Gewitternacht plötzlich ein Fremder in Cutter’s Pass auf: Trey West ist gekommen, um herauszufinden, was damals mit seinem Bruder geschah. Denn auch er kehrte von jenem berüchtigten Pfad in die Wildnis niemals zurück. Je tiefer sich Abby in Treys Recherchen hineinziehen lässt, desto deutlicher merkt sie, wie die Dorfbewohner zusammenrücken und eine Mauer des Schweigens um sich errichten. Und bald muss sich Abby fragen, wie gut sie ihre Nachbarn tatsächlich kennt – und ob die Gefahr wirklich in den Bergen lauert. Oder nicht vielleicht dort, wo man sich eigentlich in Sicherheit wähnt…

 

 Der Pfad

Originaltitel: The Last to Vanish
Autorin: Megan Miranda
Übersetzerin: Melike Karamustafa
Verlag: Penguin
Erschienen: 01/2024
ISBN: 978-3328109082
Seitenzahl: 384 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Cutter’s Pass gilt als einer der gefährlichsten Orte North Carolinas, denn immer wieder sind in den letzten Jahren hier Menschen spurlos verschwunden. Abby hat fast alle von ihnen gekannt, denn sie arbeitet seit zehn Jahren in dem Hotel, das am Beginn der meisten Wanderrouten liegt. Als eines Tages der Bruder des zuletzt verschwundenen Journalisten bei ihr eincheckt und herausfinden will, was mit seinem Bruder geschah, lässt Abby sich überreden, mit ihm gemeinsam zu recherchieren. Doch das ruft bei einigen Dorfbewohnern Unmut hervor und Abby merkt bald, dass hier niemand über die Vergangenheit sprechen will – und dass sie selbst auch ihre Geheimnisse hat, ist ebenfalls nicht hilfreich.

Megan Miranda hat eine wirklich abgründige Geschichte zu Papier gebracht, die es bis zur letzten Seite in sich hat. Auch als erfahrener Thriller-Leser erahnt man in keiner Art und Weise, was genau hinter dem Verschwinden der vielen Wanderer steckt. Ganz großes Kino!


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einer kleinen Einleitung, in der die Autorin in der Art eines Reiseführers kurz die Kleinstadt darstellt und darauf hinweist, dass es sich bei dem Verschwinden der Touristen nur um eine Pechsträhne handelt und eigentlich alles ganz prima ist in Cutter’s Pass. Dann beginnt Abby zu erzählen und durch die gewählte Ich-Perspektive kommt man ihr recht nahe – zumindest fühlt es sich so an, denn auch Abby hat ein großes Geheimnis und das weiß sie sehr gut zu bewahren.

Megan Miranda gelingt es, trotz eigentlich wenig echter Handlung recht schnell Spannung aufzubauen und diese auch zu halten. Es gibt zwar einige kleine Längen, diese spielen aber nur eine untergeordnete Rolle und treten zugunsten einer wirklich überraschenden Auflösung zurück. Und auch danach gibt es zum Ende hin noch richtig Action, denn die Vergangenheit hat hier durchaus großen Einfluss auf die Gegenwart. Toll gemacht!


Figuren
Hier hat wirklich jede und jeder etwas zu verbergen und als Leser braucht man schon eine Zeit, um zumindest die Protagonisten ein wenig zu sortieren und einzuordnen, wer hier welche Rolle spielt. Abby steht natürlich im Mittelpunkt des Geschehens und ihr kommt man auch am nächsten. Sie ist eher introvertiert und auch wenn sie schon seit mehr als zehn Jahren in Cutter’s Pass lebt, so bleibt sie doch immer ein Stück weit außen vor. Das ist ihr eigentlich ganz recht, denn so schaut auch niemand genauer hinter ihre Fassade. Als sie jedoch zu recherchieren beginnt, ist es eher hinderlich und sie merkt schnell, dass sie keine wirklichen Freunde hat.

Es gibt reichlich Nebenfiguren, die natürlich weitaus weniger detailliert ausgeführt sind als Abby, das passt aber gut zur Handlung und stört nicht weiter. Allenfalls kann man daraus schnell schließen, dass hier nichts so ist, wie es an der Oberfläche scheint.


Aufmachung des Buches
Das Cover des Klappbroschurbuches zeigt ein Reh auf einem neblig-dunklen Waldweg, wie es vor dem Betrachter erstarrt. Autorinnenname und Titel sind in knalligem Orange-Pink und leicht erhaben aufgedruckt, so dass man sofort ein bisschen in Alarmbereitschaft versetzt wird. Innen gibt es fünf große Teile, die jeweils einen Vermisstenfall näher beleuchten und insgesamt 24 nummerierte Kapitel.


Fazit
Ein eher hintergründiger Thriller, der etwas Zeit braucht, um zu wirken, dann aber richtig Fahrt aufnimmt. Lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo