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Seit sie denken kann, lebt die sechzehnjährige Nova zusammen mit ihrem besten Freund Finn in Turris, einem riesigen, einst luxuriösen Hochhaus. Weit unter ihnen gibt es nichts als giftigen Smog. In der Turmspitze jedoch versorgen sie sich autark dank ihres Dachgartens, einem kleinen Paradies. Aber als der giftige Nebel am Turm hochkriecht und Novas Garten zu sterben beginnt, weiß sie: Sie müssen Turris verlassen. Auf einer lebensgefährlichen Reise erkennt Nova, dass nichts von dem, was sie über die Welt weiß, zu stimmen scheint. Sie und Finn entdecken Solartopia, eine futuristische Metropole, in der die Menschen in Einklang mit Technik und Natur leben. Gemeinsam mit dem jungen Piloten Jett kommen sie dem Geheimnis von Solartopia auf die Spur – und entfesseln einen Kampf, der die letzten Reste der Menschheit vernichten könnte.

 

Solartopia 1 

Autor: Victoria Hume
Übersetzer: Katrin Segerer
Verlag: KJB
Erschienen: Oktober 2023
ISBN: 978-3737343152
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Victoria Hume hat mit "Solartopia - Am Anfang der Welt" eine ausgesprochen interessante Zukunfts-Version erschaffen. Die Welt ihrer Protagonistin Nova beschränkt sich dabei anfangs auf die Spitze eines Hochhauses und insbesondere auf ihren Dachgarten, der sie ernährt und ihr ein Zuhause bietet. Als der Garten in Gefahr gerät, muss sie ihr Domizil schließlich verlassen und findet den Weg in die futuristische Metropole Solartopie. Scheinbar ist Solartopia die ideale Zukunftsversion einer modernen Stadt, aber es wird schnell klar, dass bei weitem nicht alles so rosig ist, wie es auf den ersten Blick scheint und ehe sie sich versieht, ist Nova mitten drin in einer unfassbaren Verschwörung. Für Spannung ist also gesorgt, aber auch die dargestellte Welt ist ausgesprochen faszinierend. Kindgerecht verpackt hält Victoria Hume unserem heutigen Lebenswandel den Spiegel vor und schafft es, zum Nachdenken anzuregen, ohne dass die Geschichte darunter leidet oder man sich bevormundet fühlt. Sehr gelungen!


Stil und Sprache
Die Geschichte wird in der ersten Person von der Protagonistin Nova erzählt, sodass man beim Lesen nah an der Handlung und den Emotionen ist. Der Schreibstil ist dabei angenehm zu lesen und der Zielgruppe des Buches angemessen. Das Buch richtet sich an Leser*innen ab 12 Jahren und entsprechend sind die - wenigen - Actionszenen entschärft geschrieben und auch die Wortwahl angepasst. Die Botschaft des Buches kommt wie bereits erläutert ohne das Gefühl des erhobenen Zeigefingers gut beim Leser an und regt so ganz nebenbei zum Nachdenken an.

Die Handlung beginnt in der Idylle des Dachgartens von Turris und gibt dem Leser so die Zeit, sich zurecht zu finden und Nova kennen zu lernen. Sobald man das Hochhaus verlässt, ist auch für Nova alles neu, sodass die nötigen Erklärungen flüssig eingebunden werden können, ohne die Handlung zu behindern. Zwischendurch gibt es dann immer mal wieder Spannungsspitzen, aber auch genügend ruhige Phasen, um die Welt ein wenig kennenzulernen. Insbesondere Novas Reise nach Solartopia war für mich nicht so ganz realistisch und auch beim Finale gab es die eine oder andere Szene, die mich nicht überzeugen konnte. Aber im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen und ausgesprochen neugierig auf den zweiten Band gemacht.


Figuren
Nova ist eine wirklich interessante Protagonistin und ich bin ihr gerne durch das Abenteuer gefolgt. Durch den frühen Tod ihrer Mutter musste sie einen Weg finden, für sich selbst zu sorgen und auch die neuen Herausforderungen geht sie mutig an. Dabei wirkt sie wie ein herzensguter Mensch und obwohl ihre Nachfragen in Solartopia auf die Einwohner naiv wirken mögen, hält sie damit doch auch dem Leser immer wieder den Spiegel vor. Besonders gespannt bin ich, was wir im zweiten Band noch über Novas Fähigkeiten erfahren und wie sie die Erkenntnisse darüber verarbeitet.

Während Nova mir als Protagonistin hervorragend gefallen hat, konnten die Nebenfiguren mich leider nicht so wirklich überzeugen. Einzig der Pilot Jett bekommt ein bisschen mehr Tiefe. Alle anderen wirkten auf mich ungreifbar und nicht voll ausgestaltet. Ein wenig ist das sicherlich auch dem starken Fokus auf die Welt und Nova geschuldet. Aber für mich wirkten viele dadurch einfach nicht glaubwürdig in ihren Handlungen und ihr Schicksal konnte mich dann auch nicht so wirklich berühren. Da ist also für den zweiten Band auf jeden Fall noch Luft nach oben.


Aufmachung des Buches
"Solartopia - Am Anfang der Welt" ist als Hardcover ohne Schutzumschlag erschienen. Das Cover zeigt Nova umgeben von einem Pflanzenmuster vor einer Stadt-Silhouette, wahrscheinlich Solartopia. Das Motiv ist sehr schön anzusehen, zielgruppengeeignet und durchaus passend. Schade finde ich nur, dass Nova nicht so farbenfroh gekleidet ist, wie sie im Buch auftritt, auch wenn ihr monochromer Look ästhetisch sicher besser zum Cover passt. Im Buchinneren sind die Kapitelanfängen sehr hübsch mit kleinen Blüten-Zeichnungen verziert.


Fazit
Vicotria Hume hat mit "Solartopia - Am Anfang der Welt" trotz kleinerer Schwächen insbesondere bei den Nebenfiguren ein wirklich schönes Buch geschrieben, welches gut unterhält und nachdenklich stimmt. Ich bin schon gespannt, wie Novas Geschichte im zweiten Band der Dilogie fortgesetzt wird.


3 5 Sterne


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