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Seit Generationen hütet die Familie Kalotay eine Sammlung alter und seltener Bücher. Bücher, mit denen man Magie wirken kann – vorausgesetzt, man zahlt den Preis in Blut. Ein solches Buch hat Abe Kalotay das Leben gekostet, und seine Tochter Joanna setzt alles daran, herauszufinden, warum. Als ihre Halbschwester Esther von Unbekannten bedroht wird, müssen die beiden entfremdeten Schwestern wieder zueinander finden, um sich einem mysteriösen Feind in den Weg zu stellen. Doch dieser schreckt vor nichts zurück, um Abes Buch zu stehlen – nicht einmal vor Mord.

 

Ink Blood Mirror Magic 

Originaltitel: Ink Blood Sister Scribe
Autor: Emma Törzs
Übersetzer: Dania Bürgel
Verlag: Piper
Erschienen: September 2023
ISBN: 978-3-492-70657-5
Seitenzahl: 560 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung bietet einen guten ersten Eindruck von der Handlung von "Ink Blood Mirror Magic" und ich will gar nicht mehr vorweg nehmen - die Handlung bietet so manche Wendung und Überraschung beim Lesen. Emma Törzs hat sich für ihren Roman ein wirklich faszinierendes Magiesystem ausgedacht. Magische, mit Blut verwendete Bücher hat man als Fantasy-Fan zwar durchaus schon in Büchern angetroffen, aber die Magie-Logik dahinter, die Voraussetzungen, um diese Bücher zu erschaffen und was sie alles können sowie die daraus resultierenden Einschränkungen bieten auch für versierte Fantasy-Leser so manch neue Idee. Kombiniert mit den verschiedenen Handlungsorten und der Handlung an sich ergibt sich so großartige Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Seite.

Positiv sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass "Ink Blood Mirror Magic" erfreulicherweise ohne eine präsente Liebesgeschichte auskommt. Zwar gibt es bestehende und sich entwickelnde Romanzen in dem Buch, aber die stehen zu keiner Zeit im Fokus der Handlung, sondern spielen eine ausgesprochen untergeordnete Rolle. Eine sehr angenehme Abwechslung nach all den Büchern, die die große Liebe als Ziel zu haben scheinen und die Rettung der Welt eher nebenbei betreiben.


Stil und Sprache
Die Handlung wird in der dritten Person aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt - zusätzlich zu den beiden in der Verlagszusammenfassung bereits erwähnten Schwestern bekommt noch eine dritte Person eine Hauptrolle und eigene Kapitel, welche erst nach knapp 100 Seiten vorgestellt wird. Die Perspektivwechsel werden von Emma Törzs sehr geschickt zum Spannungsaufbau genutzt. Durch die unterschiedlichen Wissenstände der drei Charaktere kann die Autorin auch sehr geschickt alle Informationen einfließen lassen, die der Leser über das Magiesystem benötigt, ohne dass es zu belehrend oder gar langweilig wirkt. So kann man nach und nach die Magie und ihre Geschichte entdecken, während gleichzeitig die Gefahr für die Protagonisten zunimmt und die Spannung steigt. Im letzten Drittel konnte ich das Buch dann schließlich kaum noch aus der Hand legen. Das Finale führt alle offenen Fäden zusammen. Für meinen Geschmack wirkte es nach dem Aufbau vorher fast ein bisschen zu schnell und einfach, aber das ist Kritik auf ganz hohem Niveau, denn genossen habe ich das Lesen auf jeden Fall trotzdem. Abschließend gibt es im letzten Kapitel nochmal einen kurzen Ausblick auf die Zukunft der Protagonisten und somit einen rundum zufriedenstellenden Abschluss.

Ebenso positiv wie die Handlung selbst ist mir auch der Schreibstil der Autorin aufgefallen. Ihr Stil liest sich ausgesprochen angenehm und flüssig. Gleichzeitig fängt sie die Stimmung der Szenen sehr gut ein. Besonders positiv sind mir dabei die Umbruchsszenen aufgefallen, zum Beispiel als Esther entdeckt, dass sie in Gefahr ist und realisiert, was sie zurücklassen muss. Auch die Einsamkeit von Joanna wird in manchen Szenen geradezu greifbar ohne dabei zu plaktativ zu werden. Wirklich sehr gelungen!


Figuren
Wie die Inhaltsangabe schon vermuten lässt, nehmen die Schwestern Joanna und Esther die Hauptrollen in "Ink Blood Mirror Magic" ein. Die beiden haben sich seit Jahren nicht gesehen und sehr unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen. Sympathisch sind sie von Beginn an, sie nehmen aber auf Grund ihrer unterschiedlichen Ausgangslage sehr verschiedene Rollen im Buch ein. Während Joanna die meiste Zeit im Elternhaus bleibt und dem Leser durch ihren Alltag das Magiesystem näher bringt, ist Esther fast von Beginn an auf der Flucht und sorgt für die Spannung und Aufklärung so mancher Geheimnisse. Insofern ergänzen sie sich sehr gut und sind in ihrer Ausgestaltung auch durchaus passend und glaubwürdig. Lediglich die Versöhnung der beiden ging mir nach allem was vorgefallen ist dann doch ein wenig zu schnell.

Zusätzlich zu Esther und Joanna gibt es noch eine dritte Hauptfigur sowie einige Nebenfiguren. Sie alle wurden ihren Rollen entsprechend gut ausgestaltet und insbesondere die dritte Hauptfigur hat mir wirklich gut gefallen. Noch spannender fand ich nur Maram, eine Nebenfigur, die nach und nach an Bedeutung dazu gewinnt. Etwas enttäuschend war hingegen der "mysteriöse Feind" aus der Verlagszusammenfassung. Da wurde ein wenig zu sehr in die Fantasy-Klischee-Kiste gegriffen und während die anderen Figuren ausführliche Hintergrundgeschichten erhalten haben, wirkte er ein wenig wie ein Abziehbild der üblichen Fantasy-Bösewichte. Schade, da wäre mehr drin gewesen.


Aufmachung des Buches
Der Piper Verlag hat "Ink Blood Mirror Magic" als Hardcover ohne Schutzumschlag veröffentlicht. Die Erstausgabe ist zusätzlich mit einem limitierten Farbschnitt ausgestattet.

Das Cover zeigt neben dem Titel und dem Namen der Autorin die Zeichnung von einer Schreibfeder und Schafgarbe - beide spielen eine immense Rolle in der Handlung und wurden insofern sehr gut gewählt. Durch das intensive Lila des Covers und die kontrastreiche Darstellung von der Zeichnung und dem Titel fällt das Buch auf jeden Fall direkt ins Auge - sehr gelungen und schön anzusehen. Die Illustration von Schreibfeder und Schafgarbe setzt sich sowohl außen auf dem Buch als auch im Inneren fort. Die Handlung ist in 36 Kapitel und 3 Abschnitte aufgeteilt.


Fazit
"Ink Blood Mirror Magic" bietet großartige Fantasy-Unterhaltung. Das faszinierende Magiesystem, die sympathischen Protagonisten und die spannende Geschichte haben mich wirklich begeistert. Sehr zu empfehlen!


4 5 Sterne


Hinweise
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