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April 1999. Im friedlichen Mount Pleasant an der amerikanischen Ostküste wird die Leiche der jungen Alaska Sanders geborgen. Die Geständnisse eines Verdächtigen und seines Komplizen genügen, um die Ermittlungen zu einem raschen Erfolg zu führen.

Juni 2010. Sergeant Perry Gahalowood, der seinerzeit von der Schuld des Verdächtigen restlos überzeugt war, erhält anonym eine verstörende Nachricht. Was, wenn er damals die falsche Fährte verfolgt hat? Gemeinsam mit seinem Freund, dem Schriftsteller Marcus Goldman, dessen Erfolg »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« vor der Verfilmung steht, rollt er den Fall neu auf – und fördert Details aus Alaskas Vergangenheit zutage, die die damaligen Ereignisse in ein völlig anderes Licht rücken...

 

 Die Affaere Alaska Sanders

Originaltitel: L'affaire Alaska Sanders
Autor: Joël Dicker
Übersetzer: Michaela Meßner und Amelie Thoma
Verlag: piper
Erschienen: 06/2023
ISBN: 978-3492071963
Seitenzahl: 592 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
…ist der aus dem Debüt des Autors nicht ganz unähnlich: Schriftsteller Marcus Goldman ermittelt in einem alten Fall und deckt auf, was die Polizei damals nicht gesehen hat. War der Mordfall Alaska Sanders vor elf Jahren noch ein klarer Fall und der Täter sogar geständig, so ergeben sich nun neue Hinweise, die einen ganz anderen Tathergang vermuten lassen.

Ohne zu spoilern, kann ich an dieser Stelle nicht mehr schreiben, denn das würde der komplizierten Geschichte nicht gerecht werden. Die äußerst verwickelte Handlung muss man selbst lesen, um sie erfassen zu können.


Stil und Sprache
Der Schreibstil des Autors ist grundsätzlich leicht zu lesen, aufpassen muss man nur immer dann, wenn er die hauptsächliche Zeitebene – diese spielt sich im Sommer 2010 ab – verlässt und in kurzen Abschnitten aus der Vergangenheit erzählt. Diese Wechsel finden nicht nur statt, um in die Zeit des Mordes an Alaska Sanders zurückzukehren, auch Marcus Goldman blickt immer wieder in seine eigenen Erinnerungen zurück. So muss man wirklich aufpassen, um den roten Faden nicht zu verlieren, der am Schluss zur Aufklärung des Falles führen soll.

Neben Marcus Goldman, der in der Ich-Form erzählt, berichten alle anderen Beteiligten in der dritten Person, was die Sache zusätzlich verkompliziert. Und ganz ehrlich: Auf den ersten 300 Seiten entwickelt sich die Geschichte derart langsam, dass man fast versucht ist, das Buch wieder zur Seite zu legen. Man bekommt immer nur winzige Häppchen zugeworfen und erst im letzten Drittel stellt sich so etwas wie Spannung ein, allerdings nicht von der Handlung selbst erzeugt, sondern nur aus dem Wunsch geboren, zu wissen, wer der Mörder denn nun war. Hier wäre eine etwas straffere Erzählweise vielleicht die bessere Wahl gewesen.


Figuren
Marcus Goldman kennt man schon aus Joël Dickers ersten beiden Romanen „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und „Die Geschichte der Baltimores“. Er hat sich für meine Begriffe leider nicht weiterentwickelt, was ich ausgesprochen schade finde und am Ende dafür sorgt, dass er wieder einmal von einer tollen Frau sitzen gelassen wird. Obwohl er in der Ich-Form erzählt, kommt man ihm nicht wirklich nahe, er bleibt durchweg auf Distanz.

Perry Gahalowood hatte Marcus Goldman bei seinen Ermittlungen im Fall Harry Quebert kennengelernt und er hilft Marcus auch in diesem Fall, denn er selbst hatte damals an den Ermittlungen im Fall Alaska Sanders teilgenommen und hat nun die Befürchtung, den Falschen ins Gefängnis gebracht zu haben. Außer ihm gibt es noch viele andere Charaktere, die diese Geschichte bevölkern, aber sie bleiben nur teilweise im Gedächtnis des Lesers. Insgesamt keine schlechte Leistung, aber auch nicht überragend.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch zeigt auf dem Cover eine realistische Zeichnung einer altmodischen Tankstelle mitten im Nirgendwo, so wie sie am Rande jeder amerikanischen Kleinstadt vorkommen könnte. Darüber ist der Umschlag optisch aufgerissen und ansonsten in einem hellen Cremeton gehalten. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog insgesamt 41 Kapitel, die jeweils mit der genauen Zeit der Handlung überschrieben sind, teilweise auch mit dem Ort. Ein Lesebändchen komplettiert die hochwertige Ausstattung.


Fazit
Die etwas verschwurbelte Erzählweise Joël Dickers nutzt sich mit der Zeit ein wenig ab und das sorgt zumindest bei mir für etwas Unlust, mich durch fast 600 Seiten Roman zu arbeiten. Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht schlecht, für Fans daher trotzdem eine gute Wahl.


3 5 Sterne


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