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Auf dieser Insel ist nicht nur die Natur mörderisch

Für Maddy wird ein Traum wahr: Sie nimmt an einem neuartigen Fernsehexperiment teil, in dem acht Fremde auf einer einsamen schottischen Insel überleben müssen, ein Jahr lang, mit nur minimaler Ausrüstung und ohne Kontakt zur Außenwelt. 18 Monate später ist Maddys Traum zum Albtraum geworden. Die Behörden greifen die junge Frau in einem Fischerdorf auf dem Festland auf. Verzweifelt berichtet sie, wie das Boot, das die Teilnehmer nach einem Jahr abholen sollte, nicht kam. Und davon, wie in den folgenden Wochen einer nach dem anderen starb, nicht durch Hunger oder Krankheit, sondern durch menschliche Hand. Doch was verschweigt Maddy? Und wie schaffte sie es, die Insel lebend zu verlassen?

 

 Stranded

Originaltitel: Stranded
Autor: Sarah Goodwin
Übersetzer: Dr. Holger Hanowell
Verlag: lübbe
Erschienen: 03/2023
ISBN: 978-3404188789
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Maddy ist eine Außenseiterin: ohne Freunde und Familie, mit einem Job, den sie hasst. Als Teilnehmer für ein TV-Experiment gesucht werden, bewirbt sie sich und wird ausgewählt, zusammen mit sieben anderen Kandidaten ein Jahr lang auf einer abgelegenen schottischen Insel zu überleben. Doch nicht nur die harten Bedingungen in der freien Natur setzen der Gruppe zu, auch die unterschiedlichen Charaktere der Teilnehmer sorgen für Spannungen. Und als Maddy nach fast 18 Monaten allein mit einem Boot fliehen kann, hat sie Dinge durchgemacht, die niemand sich vorstellen kann…

Sarah Goodwin hat sich für ihr Debüt ein Setting ausgesucht, das eine spannende Geschichte verspricht. Leider strotzt die Story aber vor Ungereimtheiten und unglaubwürdigen Entwicklungen und ist leider alles andere als spannend.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit dem Ende: Der Prolog schildert auf etwas mehr als einer Seite, wie Maddy mit dem Boot an der schottischen Küste landet und Hilfe von einer alten Frau bekommt. Danach springt die Handlung zurück auf den Beginn des Experiments und man erlebt mit, wie die Kandidaten zur Insel reisen.

Maddy berichtet in der Ich-Form und so erfährt man als Leser nur das, was sie auch bemerkt, denkt oder schlussfolgert. Das führt leider dazu, dass alles sehr an der Oberfläche bleibt und man nicht wirklich in die Handlung eintauchen kann. Auch stößt man als Leser immer wieder auf unlogische Details und es gibt viele Dinge, die einfach nicht zusammenpassen. Es gibt zwei Kameratechniker auf der Insel, aber niemand kommt auf die Idee, diese um Hilfe zu bitten, als die Gruppe kurz vor dem Verhungern ist? Ein weiteres Beispiel ist das Verhalten des TV-Senders, der die Show produziert. Ohne zu spoilern, kann ich an dieser Stelle nicht mehr verraten, aber das ist schon ziemlich haarsträubend und absolut unglaubwürdig – und hat mir den Spaß an der Geschichte ziemlich verdorben. Auch die Auflösung des Ganzen wird ziemlich kurz abgehandelt und erklärt lange nicht alles. Hier wäre eindeutig mehr drin gewesen.


Figuren
Tja, auch hier gibt es leider viel zu bemängeln. Zum einen ist mir die Protagonistin Maddy bis zum Schluss fremd geblieben. Sie wird als Außenseiterin und Eigenbrötlerin beschrieben und sie zieht diese Charakterisierung auch dem Leser gegenüber durch. Vielfach sind ihre Handlungen absolut nicht nachvollziehbar und man empfindet einfach keinen Funken Sympathie für sie.

Auch die anderen Kandidaten machen es nicht besser, ihre Darstellung bleibt blass und sehr oberflächlich, obwohl man gerade aus der Gruppendynamik so viel hätte machen können. Hier wurden gleich mehrere Chancen vertan und am Ende interessiert man sich kaum dafür, was aus ihnen geworden ist (und es wird auch nicht einmal für alle wirklich erklärt). Schade, hier wäre so viel Potential drin gewesen!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch hat einen dunkelgrünen Schnitt und zeigt auf dem Cover einen Strand, an dem sich die Wellen brechen. Innen gibt es zwischen Prolog und Epilog insgesamt 40 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Eine an sich gute Grundidee, die leider zu oberflächlich und lieblos umgesetzt wurde. Aufgrund der vielen Logik-Lücken und fehlender Spannung nicht zu empfehlen.


2 Sterne


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