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Kategorie: Romane

Die Geschichte eines Familiengeheimnisses, das sich durch die Generationen zieht – und eine stimmungsvolle Reise in die Gefühlswelten zweier Frauen.

 

  Autor: Anna-Karin Palm
Verlag: Fischer
Erschienen: 2001
ISBN: 3-596-14936-3
Seitenzahl: 399 Seiten 


Die Grundidee der Handlng
Die Lebensgeschichten zweier Frauen werden parallel beschrieben. Die eine lebte ungefähr 100 Jahre vor der anderen. Sowohl zwischenmenschliche Beziehungen, als auch die Beziehung der Töchter zum Vater werden beleuchtet.
Es gibt eine Reise in sich selbst und eine Reise durch England auf der Suche nach dem Vater.
Die beiden Geschichten, lange Zeit scheinbar unverbunden nebeneinander, verweben sich am Ende auf wundersame Weise. Die Frauen kommen an und finden sich selbst.
Die Suche nach dem richtigen Platz in diesem Leben ist eine der Hauptfragen dieser Geschichte. Wo gehört man hin?


Stil und Sprache
Die direkte Rede wird durch Gedankenstriche markiert. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig.
Es ist eine langsame, poetische Sprache, die reichlich Platz für innere und äußere Bilder hat. Nach einem sehr langsamen Anfang kommen zwischendurch etwas schnellere Abschnitte, die aber immer noch eher ein Plätschern sind als ein Reißen. Erst gegen Ende, wenn die Fäden zusammenlaufen, wird die Geschichte etwas schneller.


Figuren
Die beiden Hauptfiguren reflektieren ihr eigenes Sein und ihre Stellung in der Welt. Sie nehmen den Leser mit auf eine Reise in das tiefste Innere und zeigen ihm Bilder und Assoziationen, die manchmal wirr aber doch immer nachvollziehbar sind. Starke Frauen mit schwachen Momenten.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist als Taschenbuch erschienen. Auf dem Cover sieht man zwei kleine Mädchen mit dem Rücken zum Leser sitzen. Sie sind sich sehr ähnlich, haben die gleichen Kleider an. Sie sitzen auf einem Sandboden, es könnte ein Strand sein. Der Hintergrund verschwimmt im Gelbbraun des Sandes. Die Ausstrahlung dieses Bildes spiegelt ziemlich genau die Ausstrahlung der Geschichte wieder: Ruhe und Poesie.


Fazit
Wenn man schnelle, handlungsreiche Geschichten gewohnt ist, ist der Einstieg in diese besinnliche Sprache nicht leicht. Auf keinen Fall ist es ein Buch zum runterlesen und verschlingen. Man sollte es genießen, Wort für Wort und zwischendurch immer wieder Phasen haben, in denen man reflektiert. Also nichts für Ungeduldige. Der Leser weiß fast bis zum Schluss nicht, wie die Geschichten ineinander greifen. Das gibt mitunter das Gefühl, man würde zwei unabhängige Geschichten parallel lesen und weckt auch mal Unzufriedenheit.
Dafür ist aber das Ende sehr stark und rundet die Erzählung wunderbar ab. Der Leser ist versöhnt, die lange Ungewissheit fast vergessen.  


3 Sterne


Hinweise
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