Vor einer Woche verschwand Lilli Sternberg. Ist sie die Tote am Strand von Sellnitz? Oder ist ein Serienmörder am Werk?
Alle Bewohner des Küstenortes auf dem Darß haben sich an der fieberhaften Suche nach der gehörlosen Lilli Sternberg beteiligt – vergeblich. Ihr mutmaßlicher Mörder ist tot, doch die Leiche der Neunzehnjährigen wurde nicht gefunden. Ermittlungsleiter Tom Engelhardt widersetzt sich dem Druck seiner Vorgesetzten, den Fall zu den Akten zu legen, und hat in der Kryptologin Mascha Krieger eine Verbündete – es gibt zu viele offene Fragen, die beiden glauben nicht, dass der Fall abgeschlossen ist. Als die stark verweste Leiche einer jungen Frau am Strand von Sellnitz angespült wird, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um Lilli handelt. Doch es gibt keine Übereinstimmung der DNA. Wer ist die unbekannte Tote? Wurde sie das Opfer eines Serientäters, der ein weiteres Mal zugeschlagen hat? Und wo ist Lilli?
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Autorin: Karen Sander |
Die Grundidee der Handlung
Der zweite Band der „Strand“-Trilogie schließt unmittelbar an den ersten Teil an und die Handlung setzt auch ohne Unterbrechung ein. Da der Fall Lilli Sternberg sich durch alle drei Bände zieht, sollte man Teil eins bestenfalls gelesen haben. Es gibt jedoch auch eine kurze Zusammenfassung in Form der Berichterstattung von Tom Engelhardt an seinen Chef, so dass man die wichtigsten Fakten auch ohne Kenntnis des ersten Teils bekommt. Und auch wenn sich eigentlich alles um die Suche nach Lilli dreht, passieren in diesem Band noch jede Menge andere Dinge, von denen man zwar schnell merkt, dass sie irgendwie mit allem zusammenhängen, aber nicht ergründen kann, wie genau alles zusammenpasst.
Karen Sander nutzt ihre Trilogie perfekt, um einen wahrhaft komplexen Fall zu erzählen und dabei vor allem ihre Figuren zu entwickeln. Fesselnd!
Stil und Sprache
Nach der schon erwähnten kurzen Zusammenfassung sollte jeder Leser den Einstieg in die recht komplexe Geschichte gefunden haben und kann sich im Anschluss mit Tom Engelhardt und Mascha Krieger auf die Suche nach dem Täter begeben – oder ist Lilli womöglich doch aus freien Stücken verschwunden? Es gibt allerdings auch viele andere Möglichkeiten und bis zum Schluss weiß man als Leser nicht so genau, worauf am Ende alles hinauslaufen wird.
Das ist gar nicht einmal so superspannend, wird aber auch nicht langweilig. Es gibt immer wieder neue Aspekte, überraschende Wendungen und die unterschiedlichen Erzählperspektiven tragen ebenfalls zu einem spannenden Lesevergnügen bei. Und auch wenn man am Ende dieses Bandes immer noch nicht viel mehr über Lillis Verschwinden weiß, kann man zumindest mit der Leseprobe zum Abschlussband im Anhang schon einmal überlegen, was die Lösung sein wird.
Figuren
Ich mag Reihen, die im Laufe der einzelnen Bände auch ihre Protagonisten weiterentwickeln. Karen Sander gelingt dies immer wieder und ich habe vor allem Mascha Krieger schnell liebgewonnen. Aber auch Tom Engelhardt ist grundsympathisch und passt vom Charakter her sehr gut zu Mascha. Vielleicht hat Karen Sander ja nach dem Abschluss dieser Trilogie noch weitere Fälle für die beiden?
Es gibt außerdem jede Menge Verdächtige, Zeugen und sonstwie Beteiligte und man muss schon ein bisschen aufpassen, um den Überblick zu behalten. Etliche von ihnen haben mehr als ein Geheimnis, vor allem Fabienne als Lillis beste Freundin behält eine Menge Dinge für sich. Dieses Ensemble ist wirklich sehr gelungen und vermutlich auch im dritten Teil noch für so manche Überraschung gut.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in Klappbroschur zeigt wie schon der erste Band eine Strandszene, die dieses Mal aber noch bedrohlicher wirkt. Innen ist die Handlung wieder nach Tagen unterteilt und die Kapitelüberschriften geben Auskunft zum Ort des Geschehens sowie zur Tageszeit.
Fazit
Wieder ein gelungener Teil, der unbedingt Lust auf Band drei macht!
Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Strand - Vermisst
