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Nicht einmal der Schnee verdeckt alle Spuren…

Mitten in den einsamen North York Moors fährt eine junge Frau allein in ihrem Wagen durch eine kalte Dezembernacht. Am nächsten Morgen findet man sie ermordet auf, in ihrem Auto, das fast zugeschneit auf einem Feldweg steht. Es gibt eine Zeugin, die beobachtet hat, dass ein Mann unterwegs bei ihr einstieg. Ihr Freund? Ein Fremder? Ihr Mörder?

Kate Linville beginnt mit ihren Ermittlungen und ist schnell auf einer Spur, die in die Vergangenheit führt, zu einem Cold Case, in dem Caleb Hale damals ermittelt hat und der nie gelöst werden konnte…

 

 Einsame Nacht

Autor: Charlotte Link
Verlag: blanvalet
Erschienen: 09/2022
ISBN: 978-3765408142
Seitenzahl: 592 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Weihnachten steht vor der Tür und Kate Linville ist einsamer denn je, seit ihr Kollege Caleb Hale den Dienst bei der Polizei quittiert hat. Ihre neue Vorgesetzte scheint ein ganz anderer Typ zu sein und Kate ist noch nicht sicher, ob sie das gut finden soll. Kurz entschlossen meldet sie sich bei einem Single-Kochkurs an, aber noch bevor es damit losgeht, wird eine junge Frau brutal ermordet in ihrem Auto aufgefunden. Es gibt keine Hinweise auf Täter oder Motiv und Kate stößt nur durch Zufall auf eine erste Spur. Die führt aber in eine ganz andere Richtung als vermutet und erweist sich schon aufgrund der winterlichen Wetterverhältnisse als kompliziert zu verfolgen…

Charlotte Link hat mit dem vierten Fall für Kate Linville wieder einmal eine äußerst verwinkelte Geschichte erschaffen, die viel komplizierter ist, als sie zu Beginn erscheint. Hier hängt alles mit allem zusammen und auch wenn man als Leser manchmal mehr weiß als die Ermittler, so bleibt der Fall dennoch spannend bis zur letzten Seite.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem kurzen Prolog, der etliche Jahre zuvor spielt und – wie bei Prologen üblich – praktisch nichts erklärt. Dann steigt man direkt in die aktuelle Handlung ein, allerdings nicht mit Kate Linville, sondern mit einer anderen jungen Frau. In der Folge erzählen verschiedene Personen jeweils ihren Teil der Ereignisse, so dass man als Leser zumindest scheinbar einen ganz guten Überblick über die Geschehnisse erhält. Tatsächlich gibt es immer wieder kurze Cliffhanger, die alle zusammengenommen eine subtile Spannung aufbauen, die es wirklich in sich hat.

Dazu tragen auch die immer wieder auftauchenden Passagen bei, in denen ein Unbekannter in Ich-Form erzählt. Hierbei handelt es sich ganz offensichtlich um den Täter, der aber trotzdem sehr lange auch für den Leser unerkannt bleibt. Hier gelingt Charlotte Link ein großartiges Verwirrspiel, das diesem Krimi genau die richtige Würze gibt. Ein wirklich spannendes Finale setzt dem Ganzen die Krone auf.


Figuren
Kate Linville war schon immer überall die graue Maus und ihr letzter Fall, den sie nicht wirklich aufklären konnte, hat dazu geführt, dass ihr Kollege Caleb Hale den Dienst bei der Polizei quittierte und sie selbst noch mehr ins Abseits geriet. Obwohl sie so ihre Probleme hat und kein nahbarer Mensch ist, wirkt sie doch keineswegs unsympathisch. Sie geht gern eigene Wege, ist aber keine unbedachte Draufgängerin, sondern überlegt sehr genau, was sie warum tut. Ihr passieren Fehler und sie schätzt nicht immer die Lage richtig ein, aber genau das macht sie sehr menschlich.

Auch die übrigen Beteiligten haben alle ihre Schwächen, seien es Caleb Hale mit seiner Alkoholsucht oder Kates neue Chefin Pamela, die sich als ganz andere Frau entpuppt, als sie auf den ersten Blick erscheint. Auch weitere Charaktere wie Anna oder Mila haben wirklich gravierende Probleme. Und doch liest man gerne von ihnen, eben weil sie alles andere als perfekt sind und es auch zum Schluss keine wunderbaren Wandlungen und einfachen Lösungen für alles gibt. Stattdessen hoffe ich auf eine Fortsetzung, denn ich möchte gern wissen, ob und wie es mit Kate Linville weitergeht.


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Schutzumschlag zeigt auf dem Titel eine frostige Hochmoorlandschaft unter einem grauen Himmel. Nicht besonders spannend und auch nicht unbedingt zum Inhalt passend, denn dort schneit es quasi ununterbrochen. Innen ist die Handlung nach einem Prolog, der im Jahr 2010 spielt, in zwei große Teile gegliedert sowie innerhalb der Teile nach Tagen unterteilt.


Fazit
Auch wenn es zu Anfang etwas langsam losgeht, so entwickelt sich dieser Krimi doch immer rasanter hin zu einem echten Pageturner. Eine klare Leseempfehlung von mir!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Betrogene
Band 2: Die Suche
Band 3: Ohne Schuld

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