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Das Böse ist näher, als du glaubst.

Seit Jahren verstecken sie sich auf der Insel: Mutter, Vater, zwei Kinder. Die Bedrohung ist allgegenwärtig – die Fremden vom Festland wollen die Familie auslöschen. Im selbstgebauten Schutzraum fühlen sie sich sicher. Bis die sechzehnjährige Juno eines Nachts eine furchtbare Entdeckung macht. Das Böse ist schon gefährlich nah…

Ein bizarres Familienidyll auf einer einsamen Insel im Norden.

 

Als das Boese kam 

Autor: Ivar Leon Menger
Verlag: dtv
Erschienen: 07/2022
ISBN: 978-3423263399
Seitenzahl: 320 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Auf der Buchrückseite gibt es schon einen ganz guten Überblick über das Geschehen auf der Insel, auf der Juno und ihr kleiner Bruder Boy mit ihren Eltern leben. Juno ist inzwischen sechzehn und hat die Insel noch nie verlassen. Die Welt da draußen ist lebensgefährlich, so hat sie es von ihren Eltern gelernt. Und doch beginnt sie zu zweifeln, ob ihre Eltern tatsächlich die Wahrheit sagen über das, was außerhalb der kleinen Idylle passieren könnte. Und dann hat sie eines Nachts eine Begegnung, die alles verändert…

Mehr kann ich an dieser Stelle nicht verraten, ohne zu spoilern, also beschränke ich mich auf Folgendes: Ivar Leon Menger hat sich eine ausgesprochen spannende, bizarre Geschichte ausgedacht, die zwar einige logische Schwächen aufweist, aber dennoch nicht zulässt, dass man das Buch aus der Hand legt, bevor die letzte Seite gelesen ist.


Stil und Sprache
Juno ist die Ich-Erzählerin dieser Geschichte und man kommt als Leser direkt auf der ersten Seite mit ihr in ihre kleine Inselwelt. Juno kennt nur das, was ihre Eltern ihr beigebracht haben und hat dementsprechend auch nur eine einfache Sprache zur Verfügung. Diese zieht sich logischerweise durch die komplette Geschichte, was einerseits authentisch wirkt, aber andererseits dazu führt, dass man die Geschichte unterschätzt. Literarisch ist der Stil des Autors also wenig anspruchsvoll, dafür aber leicht und vor allem schnell zu lesen. Für letzteres sorgt außerdem der geschickte Spannungsaufbau, der direkt auf den ersten Seiten beginnt und bis zum Ende konsequent durchgezogen wird. Das Finale hat es noch einmal in sich und erst im kurzen Epilog, der einige Monate nach den Ereignissen auf der Insel spielt, kann man endlich wieder in Ruhe durchatmen.

Es gibt allerdings auch ein paar logische Schwächen: Die Insel, auf der die Familie lebt, ist klein genug, dass niemand dorthin kommt und alle Punkte in wenigen Minuten erreicht werden können, andererseits aber groß genug, dass die Familie dort von Gemüseanbau sowie von Jagd und Fischfang mehr oder weniger autark leben kann. Es gibt Strom und sauberes Wasser, aber keinerlei moderne Technik oder auch nur ein Radio. Nun ja. Was mich mehr ärgert, ist die Tatsache, dass der Epilog nicht alle losen Enden zusammenführt und viele Fragen einfach offen bleiben, das hätte ich mir anders gewünscht.


Figuren
Die Handlung konzentriert sich vollkommen auf die vier Personen, die auf der Insel leben: Juno und ihr Bruder Boy sowie ihre Eltern. Durch Junos Erzählperspektive taucht man sehr in ihre Gedankenwelt ein und fühlt mit ihr. Sie ist zwar durch ihre fehlenden Erfahrungen etwas unbedarft und naiv, dabei aber keineswegs dumm. Das gilt auch für Boy, der mit seinen zwölf Jahren noch sehr kindlich ist, im entscheidenden Augenblick aber das Richtige tut. Vater und Mutter, wie die beiden ihre Eltern nennen, bleiben auf Distanz, was sicher auch an den „sieben Geboten“ liegt, die sie den Kindern auferlegt haben: Dazu gehört, dass die Kinder sich verstecken müssen, wenn einmal in der Woche der Postbote kommt, dass sie nicht lügen dürfen und das Vaters Bibliothek tabu ist. Hier passiert viel über Verbote, die vor allem Juno zunehmend hinterfragt.

Dass die Eltern der beiden einige Geheimnisse mit sich herumtragen, merkt man sofort, welche das sind, dass wird leider nicht so ganz genau aufgeklärt. Es gibt Andeutungen, die aber längst nicht alle Fragen beantworten, die man sich beim Lesen stellt. Hier wäre sicher mehr drin gewesen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch in Klappbroschur zeigt auf dem Cover ein schwedisches Holzhaus, wie es auch auf der namenlosen Insel im Buch stehen könnte. In der vorderen Innenklappe sind die „sieben Gebote“ aufgeführt. Innen ist die Handlung in drei große Teile und in 30 nummerierte Kapitel unterteilt. Die 310 Seiten sind auch aufgrund der recht großen Schrift schnell gelesen.


Fazit
Ein absolut spannendes Setting taugt für einen etwas anderen Thriller, der trotz kleiner Schwächen durchgängig gute Unterhaltung bietet.


4 Sterne


Hinweise
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