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Nach der Konfrontation mit dem Mann in Schwarz erreicht Roland den Strand des Meeres. Irritiert beobachtet er, wo sich drei Türen in unsere reale Welt öffnen und seine Blicke auf die Drei lenken, die auserwählt sind, ihm bei der Suche nach dem Dunklen Turm zu helfen, wie es das Orakel prophezeit hat.

 

  Autor: Stephen King
Sprecher: Vittorio Alfieri
Verlag: audible
Erschienen: 2007
ISBN: ohne Angabe, da nur noch bei audible.de erhältlich
Spieldauer: 864 Minuten; ungekürzte Fassung


Die Grundidee der Handlung
Roland von Gilead erreicht das Westliche Meer und wird von Ungeheuern, die nachts aus den Wellen steigen, verletzt und vergiftet. Trotzdem setzt er seine Wanderschaft konsequent fort und macht sich auf die Suche nach den Dreien, die er der Prophezeiung nach in seine Welt ziehen muss. Am endlosen Strand finden sich nach und nach drei Türen, Portale in das New York unserer Welt. Dort trifft er zunächst auf „den Gefangenen“, den er befreien und in seine Welt bringen muss. Das Ziehen der Drei ist jedoch keine leichte Aufgabe…
Indes arbeiten die Zeit und sein vergifteter, immer schwächer werdender Körper gegen ihn…

Die Fortsetzung der Saga um den Dunklen Turm weiß zu fesseln, hat Stephen King sie doch sehr gut umgesetzt. Die Story besteht neben dem Prolog aus drei Hauptteilen, die für diejenigen stehen, zu denen Roland durch die Portale gelangen muss. Unterbrochen sind diese Teile von Abschnitten, die mit „Mischen“, „Neuerliches Mischen“ und „Letztes Mischen“ bezeichnet wurden und für Rolands Kampf gegen seine Vergiftung und ums Überleben stehen.

In der Vertonung des ersten Bandes der Dunklen Turm Saga – Schwarz – wurde in einem Vorwort erklärt, dass Stephen King die ersten vier Bücher überarbeitete und neu auflegen ließ, bevor er die Saga letztlich beendete. In Buchform habe ich noch die alte, als Hörbuchversion jedoch die neue Fassung, in der ich manche Änderungen als sehr störend empfinde. So ist beispielsweise eine der drei Hauptteile in der alten Fassung „Der Mörder“, in der neuen Fassung „Der Schubser“ überschrieben. Dies ist einerseits inhaltlich falsch, da das Schubsen vor Fahrzeuge nicht die einzige Art zu töten ist, der sich Jack Mort bedient. Andererseits klingt „Der Schubser“ nicht nur deutlich weniger beeindruckend, sondern schlicht kindisch. Zudem wurde Jack Morts Präzision in der alten Fassung noch damit beschrieben, dass er ein „fleißiges Bienchen“ ist, das alle Aspekte einer Handlung bedenkt – in der neuen Fassung wird hier der Vergleich bei „(un-)artigen Kindern“ angebracht, was ebenfalls deutlich weniger passt. Ob es nun an Kings Überarbeitung oder an der neuen Übersetzung liegt, mit dieser Fassung geht ein bisschen dessen verloren, was die Saga des Dunklen Turms so rundweg eindrucksvoll macht.


Darstellung des Hörbuchs
Das Hörbuch beginnt zunächst mit einem Vorwort von 5 Minuten Länge, was nicht allzu störend ist – deutlich besser als die nicht enden wollenden Vorworte in der Vertonung des ersten Bandes. Auch hier übernimmt es Vittorio Alfieri, die Buchvorlage zu sprechen. Seine Stimme ist nicht einfach zu beschreiben und wirkt etwas schnarrend, was vielleicht aber auch an den Einstellungen des Tonstudios liegen könnte, kam sie doch bei „Schwarz“ noch recht blechern rüber. Nichtsdestotrotz ist sie nicht unangenehm. Alfieri hat einen ruhigen, bedächtigen Lesestil, der jederzeit gut verständlich ist und dem man gut folgen kann. Zudem schafft er es, die Spannung allein durch seine Stimme anstelle von einer beschleunigten Sprechweise herüberzubringen. Weniger gut gelingt es ihm, die Stimmung der immer jeweiligen Situation anzupassen. In der Geschichte heißt es beispielsweise, dass die Monsterhummer ihre sinnlosen Fragen (Did-a-chick) in einer verzweifelten, traurigen Art stellen – Alfieri liest diese Stellen jedoch mit recht fröhlicher Stimme, was eben nicht dem entspricht, was die Romanvorlage beschreibt. Mit Licht und Schatten ist zudem seine Darstellung einzelner Figuren versehen, so gibt er zwar einigen Charaktereren eine eigene, erkennbare Stimme, aber bei weitem nicht jeder. Daher gibt es Stellen im Buch, wo der Hörer nur aufgrund der Geschichte erkennen kann, wer gerade den Dialog führt. Zudem wirkten die weiblichen Stimmen für mein Empfinden zu maskulin.

Auf Musikeinspielungen wird vollständig verzichtet, was mir hier zusagt.


Aufmachung des Hörbuches
Das Hörbuch ist mittlerweile nur noch als Downloadvariante bei audible.de erhältlich.


Fazit
Der zweite Teil der Saga um den Dunklen Turm ist nicht nur ein Muss für King-Fans, sondern auch eine Empfehlung für Fans umfangreicher High-Fantasy-Epen. Die Hörbuchumsetzung ist im Großen und Ganzen gelungen, hätte aber mit einem anderen Sprecher noch mehr aus der Romanvorlage heraus holen können.


3 5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: audible.de

Backlist:
Teil 1: Schwarz

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