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Rand al'Thor trägt schwer an seiner Bestimmung, denn er ist der legendäre „Wiedergeborene Drache“, der die Mächte des Lichts gegen den Dunklen König führen soll. Er sucht verzweifelt Unterstützung – und findet sie schließlich unter den Aiel, den Kriegern des Drachen. Gemeinsam stellen sie sich den gefürchteten Schattenkriegern.

 

Der Schatten erhebt sich 

Originaltitel: ‎ The Shadow Rising
Autor: Robert Jordan
Übersetzer: Uwe Luserke 
Verlag: Piper
Erschienen: Oktober 2020
ISBN: 978-3492707145
Seitenzahl: 1200 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Es scheint mir, je länger die Bücher werden, desto kürzer wird die Inhaltszusammenfassung des Verlags. Es ist wirklich nicht leicht, eine passende Zusammenfassung der Handlung zu liefern, die sich immerhin auf 1200 Seiten und diverse einzelne Handlungsstränge erstreckt, aber diesmal wurde die obenstehende Zusammenfassung dann doch ein wenig zu allgemein gehalten. Zumal ich nach dem Lesen des Buches immer noch keine Ahnung habe, wer diese "Schattenkrieger" sind.

Tatsächlich führt Rands Reise ihn in das Reich der Aiel und in damit in eine völlig neue Umgebung. Neben den Gefahren, die die Wüste sowieso schon mit sich bringt, muss er sich Angriffen sowohl von Trollocs als auch von verfeindeten Aiel Stämmen erwehren. Keine leichte Aufgabe also, zumal weitere Prophezeihungen auf Erfüllung warten.

Mat und Perrin stehen dabei ihre ganz eigenen Kämpfe aus. Ersterer folgt Rand in die Wüste und versucht ein Teil seiner verlorenen Erinnerungen zurückzugewinnen mit beunruhigenden Folgen. Letzterer kehrt stattdessen zurück in die Heimat. Es ist keine glückliche Rückkehr, denn die Kriege der Welt haben längst ihren Weg ins einst beschauliche Emondsfelde gefunden...


Stil und Sprache
Wie gewohnt schließt auch "Der Schatten erhebt sich" kurz nach den Geschehnissen des Vorgängerbandes an. Die ruhige Phase zu Beginn des Buches ist diesmal um einiges länger, wodurch der Autor nicht nur einige Hinweise auf die bisherigen Geschehnisse zum Hineinfinden einstreuen kann, sondern auch einige Charakterbeziehungen weiter ausgebaut werden und ein paar weitere politische Hintergründe erklärt werden. Kaum hat die Gruppe sich wieder auf mehrere Handlungsstränge verteilt, nimmt die Handlung Fahrt auf und die Spannung - erneut unterstützt durch die Perspektivwechsel - wird aufgebaut.

Besonders faszinierend fand ich die Kultur der Aiel und ihre Geschichte, über die man deutlich mehr erfährt. Auch die wenigen Wissenschnipsel aus dem Zeitalter der Legenden, die eingeflochten wurden, haben mir ausgesprochen gut gefallen. Der starke Kontrast zu den jetzigen Kuluren macht sie umso eindrucksvoller.

Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch noch einmal der Schreibstil der Autors. Es gelingt Robert Jordan erneut scheinbar mühelos, die unterschiedlichen Kulturen so lebendig darzustellen, dass man sie sich bestens vorstellen kann und sich auch in völlig fremde politische und geographische Gegebenheiten schnell einfühlt. Der Detailierungsgrad ist meistens sehr gut gewählt und trägt einiges zur Glaubwürdigkeit der Handlung bei.


Figuren
Von Band zu Band werden es mehr Figuren und erstaunlicherweise konnte ich mich trotzdem an einige der Charaktere, die nach zwei Bänden ohne sie erst jetzt wieder eine Rolle spielen, noch sehr gut erinnern. Das ist Robert Jordan wirklich hervorragend gelungen. Auch die Weiterentwicklung insbesondere von Rand, Mat und Perrin hat mir erneut großartig gefallen. Elayne, Egwene und Nynaeve bleiben da im direkten Vergleich beinahe ein bisschen blass. Dafür wurden die Liebesgeschichten diesmal zu Beginn des Bandes ein wenig überzeugender eingeflochten. Sonderlich romantisch ist die Darstellung immer noch nicht, aber das passt ja durchaus zum Genre. Sie sind zumindest mit ein wenig Handlung untermauert, auch wenn sich am Horizont schon die nächste schicksalsgegebene Liebe abzeichnet.

Ein deutlich größerer Kritikpunkt sind für mich diesmal einige der Gegenspieler - insbesondere die von Perrin. Die sind im besten Fall mit recht schwachen Motiven ausgestattet und ihre Handlungen werden meistens nur über Fanatismus erklärt. Schade, daraus hätte man mehr machen können und ich hoffe, da wird in den kommenden Büchern noch nachgesteuert.


Aufmachung des Buches
Welche Burg da auf dem Cover des Buches brennt, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es gibt zwar einige Kämpfe und Schlachten in "Der Schatten erhebt sich", aber eine Burg, zu der das Bild passt, wird tatsächlich nicht angegriffen. Am ehesten passt das Motiv zum Kampf um Emondsfelde, aber so recht glücklich bin ich damit nicht.

Wie schon beim vorherigen Band ist das jedoch Kritik auf höchstem Niveau, denn die Aufmachung des Buches ist ansonsten hervorragend. Das Klappbroschur sieht trotz der immensen Seitenzahl nach dem Lesen noch tadellos aus und verschönert so mit dem veredelten Cover und dem fortlaufenden Motiv der Buchrücken mein heimisches Bücherregal.


Fazit
Auch mit "Der Schatten erhebt sich" bleibt Robert Jordan seinem hohen Niveau treu - beste Unterhaltung auf allen 1200 Seiten.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Suche nach dem Auge der Welt
Band 2: Die Jagd beginnt
Band 3: Die Rückkehr des Drachen

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