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Wenn du dich erinnerst, bist du tot!

Ein Mann ohne Gedächtnis. Welche tödlichen Geheimnisse musste er vergessen?

Plymouth: Auf einer Militärbasis explodiert eine Bombe. Unter den Verletzten ist Captain Harry Peterson. Als er mit schweren Kopfverletzungen in einer Klinik aufwacht, kann er sich an nichts erinnern, auch nicht an Karene, seine Lebensgefährtin. Die verzweifelte Karene wendet sich an ihre alte Freundin, die Profilerin Augusta Bloom. Und schon bald hat Augusta den bösen Verdacht, dass Harrys Gedächtnis mit Gewalt ausgeschaltet wurde…

 

Lost 

Originaltitel: Lost
Autor: Leona Deakin
Übersetzer: Ariane Böckler
Verlag: Goldmann
Erschienen: 02/2022
ISBN: 978-3442491742
Seitenzahl: 464 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bei einer großen Veranstaltung auf einer Militärbasis explodiert eine Bombe. Captain Harry Peterson ist unter den Verletzten und seine Lebensgefährtin Karene sieht noch, wie er mit einem Krankenwagen abtransportiert wird. Doch Harry taucht nicht in einem der umliegenden Krankenhäuser auf und so wendet sich Karene an ihre alte Freundin Augusta Bloom und bittet sie um Hilfe. Als Harry dann Tage später in einem weit entfernten Krankenhaus auftaucht und sich an die letzten Jahre seines Lebens nicht mehr erinnern kann, nehmen Augusta und ihr Partner Marcus Jameson die Ermittlungen auf. Wohin diese führen, ist ihnen absolut nicht klar und nicht nur die beiden sind am Ende überrascht…

Leona Deakin setzt mit diesem Band die Geschichte aus Mind Games fort, leider gelingt es ihr nur teilweise, an die außergewöhnliche Handlung des ersten Teils heranzukommen. Nicht dass die Fortsetzung nicht spannend wäre, aber vor allem die Auflösung hat mich dann doch etwas enttäuscht.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit Harry Peterson, der ein bisschen wider Willen an einer Militärveranstaltung teilnimmt und dabei den Anschlag erlebt. Danach wechselt die Perspektive regelmäßig zwischen den Protagonisten ab, auch wenn Augusta Bloom als „Haupterzählerin“ fungiert.

Neben der Haupthandlung gibt es einige Rückblenden zu der Zeit, als Karene und Harry sich kennengelernt haben. Dass er sich aktuell nicht mehr an sie erinnert und stattdessen glaubt, immer noch glücklich verheiratet zu sein, ist für Karene nur schwer zu ertragen und auch für den Leser nicht ganz leicht nachzuvollziehen. Auch insgesamt ist die Handlung ein bisschen wirr, an irgendeinem Punkt taucht auch Seraphine wieder auf, die im ersten Teil eine tragende Rolle spielte. Warum und wie genau sie in den aktuellen Fall verstrickt ist, das ist zumindest für mich nicht klar zu erkennen. Genaue Informationen zum Beispiel über ihre Kontakte und Möglichkeiten sind außerdem gerade in Verbindung mit ihr Mangelware, hier hat die Autorin sich es für meine Begriffe etwas zu einfach gemacht.

Die Geschichte hat außerdem ein paar deutliche Längen und leider auch ein paar logische Schwächen. So kommt mir die Kooperation der beiden Privatermittler (!) mit der Polizei und auch dem Militär doch etwas zu einfach vor. So richtig spannend wird es erst im letzten Drittel, dann geht aber gleich richtig die Post ab. Die eigentliche Auflösung allerdings hat mich dann etwas enttäuscht, wirkt sie doch sehr abgehoben und ziemlich unrealistisch auf mich.


Figuren
Augusta Bloom bleibt leider auch in diesem Band etwas blass und das Zerwürfnis zwischen ihr und Marcus Jameson wird nicht weiter aufgeklärt. Ich habe zwar den ersten Band gelesen, muss aber gestehen, dass ich nach knapp zwei Jahren und einer dreistelligen Zahl an Büchern dazwischen keine wirkliche Erinnerung daran habe. Für jemanden ganz ohne Kenntnis des ersten Bandes dürfte es ungleich schwieriger sein, mit den beiden und ihren Befindlichkeiten klar zu kommen.

Karene gefällt mir da schon deutlich besser, sie ist ein bisschen die tragische Figur dieser Geschichte, macht ihre Sache aber sehr gut. Harry Peterson steht zwar eigentlich im Mittelpunkt des Geschehens, hat aber eben sein Gedächtnis verloren und kann daher kaum zur Aufklärung beitragen. Und da ist dann noch Seraphine – der Faktor der Handlung, der am wenigsten durchschaubar ist und der mir auch am wenigsten gefallen hat. Ihre Darstellung ist einfach zu wenig raffiniert, wie oben schon geschildert hat die Autorin es sich mit ihr viel zu einfach gemacht und das wirkt dann zumindest auf mich unglaubwürdig.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und zeigt auf dem Cover die Spiegelung einer Person in einem Gewässer, nicht aber die Person selbst. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, ist nicht erkennbar und auch das Drumherum bleibt verschwommen. Auf der vorderen Klappe finden sich kurze Steckbriefe von Augusta Bloom und Marcus Jameson, die hintere Klappe enthält eine Kurzbeschreibung der Autorin. Innen gibt es 106 teilweise sehr kurze Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Leider kommt die Fortsetzung der Reihe nicht an den ersten Band heran; wer sich aber nicht an etwas unrealistischen Szenarien stört, findet hier dennoch gute Unterhaltung.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Mind Games

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