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Es ist Amerikas spektakulärster Mordfall. Doch der Killer steht nicht vor Gericht. Er sitzt in der Jury.

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie ein Verdacht beschleicht: Bobbys Schuldspruch ist Teil eines perfiden Plans. Um ihn zu erreichen, hat sich ein eiskalter Serienkiller unter die Geschworenen gemischt…

 

Thirteen 

Originaltitel: Thirteen
Autor: Steve Cavanagh
Übersetzer: Jörn Ingwersen
Verlag: Goldmann
Erschienen: 01/2022
ISBN: 978-3442492152
Seitenzahl: 544 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie man schon aus dem Rückseitentext des Buches weiß, geht es um einen spektakulären Mordprozess, der vom eigentlichen Killer manipuliert wird. Soweit so gut. Man weiß als Leser ebenfalls von Anfang an, wer der Täter ist. So eine Story kann nicht allzu spannend sein, denkt man – es sei denn, sie ist so geschickt aufgebaut, dass man kaum schritthalten kann mit den vielen Wendungen, die Steve Cavanagh sich ausgedacht hat. Denn hier ist nur sehr wenig so, wie es auf den ersten Blick scheint…


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog, den man nicht so richtig zuordnen kann, geht es los mit Anwalt Eddie Flynn, der in der Ich-Form seinen Teil der Geschichte erzählt. Es gibt noch eine zweite Perspektive, nämlich die des Täters, dieser erzählt in der dritten Person, so dass die Erzählstränge leicht zuzuordnen sind. Die beiden Erzähler wechseln regelmäßig, so dass man als Leser zunächst denkt, man habe den Überblick – dem ist aber ganz und gar nicht so, denn Steve Cavanagh hat sich einiges überlegt, um seine Leser in die Irre zu führen. So glaubt man beispielsweise zu wissen, wessen Identität der Täter gestohlen hat, um in die Jury zu kommen. Oder aber man denkt, man kenne alle Tricks und Kniffe, die Eddie Flynn vor Gericht anwendet. Weit gefehlt…

Trotz angenommener Kenntnis der Abläufe bleibt es so durchgehend spannend und man verliert nie das Interesse an der Handlung, weiß man doch nie, was im nächsten Kapitel wartet. Aus dem Gerichtsthriller wird dann zum Ende hin noch ein actionreicher, ziemlich brutaler „normaler“ Thriller, so dass auch Freunde von bewegten Handlungen noch auf ihre Kosten kommen. Ganz großes Kino!


Figuren
Eddie Flynn hat im englischsprachigen Raum schon einige Fälle vor Gericht gelöst, „Thirteen“ hat mindestens drei Vorgänger, die aber nicht alle in deutscher Übersetzung vorliegen (zwei Bände sind als gedruckte Ausgabe nicht mehr verfügbar und nur noch für Kindle erhältlich). Als Leser fällt es daher ein bisschen schwer, Eddies Werdegang und Beweggründe nachzuvollziehen, für den Fall ist das aber auch nicht notwendig. Eddie lebt schon lange von seiner Frau getrennt, hat früher zu viel Alkohol getrunken und verteidigt nur Mandanten, von deren Unschuld er überzeugt ist. Viel mehr weiß man nicht über ihn, aber fühlt sich ihm sofort nahe. Und auch wenn er nicht immer alle seine Tricks offen legt, ist man ihm als Leser nicht böse, sondern verfolgt fasziniert seine Psychotricks vor Gericht.

Sein großer Gegenspieler Kane zeigt naturgemäß auch nicht alle seine Facetten, es wird aber trotzdem schnell klar, dass er absolut skrupellos ist, wenn er etwas erreichen will. Er geht buchstäblich über Leichen und hat Spaß daran, andere zu quälen und ihnen Schmerzen zuzufügen. Dass er selbst keinen Schmerz empfinden kann, trägt sicher auch dazu bei, aber das ist nur ein kleines Detail seiner Persönlichkeit.

Alle übrigen Figuren bekommen deutlich weniger Aufmerksamkeit, sind aber ihren jeweiligen Rollen entsprechend ausgearbeitet. Das ein oder andere Geheimnis haben sie natürlich auch, aber das kann an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden. Insgesamt ist Steve Cavanagh hier ein grandioses Verwirrspiel gelungen!


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch ist in Klappbroschur ausgeführt und zeigt auf dem Cover eine Geschworenenbank, die halb im Dunkeln liegt und neben schwarzen Sitzen in der Mitte einen roten Sessel hat. Im Titel sind die Buchstaben I und E durch die Ziffern 1 und 3 ersetzt worden. Innen gibt es nach dem Prolog insgesamt 73 recht kurze Kapitel. Die Geschworenen im Prozess werden immer mal zwischendurch mit kurzen Steckbriefen dargestellt.


Fazit
Ein ganz besonderer Thriller, der mit einer großartigen Idee aufwartet und diese ausgesprochen packend und wendungsreich umsetzt. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!


5 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 1: Zu wenig Zeit zum Sterben
Band 2: Gegen alle Regeln
Band 3: The Liar (nur auf englisch)

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