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Kategorie: Krimis

Ein Kommissar im Ruhestand.
Eine Lawine.
Ein Mord…

Hans Berg, ein pensionierter Kommissar, wird auf der Fahrt zu seiner Ehefrau von einer Lawine überrascht. Er kann sich in ein riesiges Anwesen in den Bergen retten, welches sich als ein Mädcheninternat mit dem Namen Waldblick entpuppt. Er findet in dem Internat Unterschlupf vor der Naturgewalt, doch leider trifft er dort auch auf etwas, was er hinter sich lassen wollte. Hans Berg hatte gehofft Verbrechen und Tod „zu den Akten zu legen“, wird jedoch auf eine andere Art mit seinem alten Beruf konfrontiert.

 

Blaues Herz Hoerspiel  Autor: Thomas Plum
Sprecher: Ekkehardt Belle, Sara Wegner, Angelika Osusko, Saskia Haisch u.v.m.
Verlag: Wolfy-Office
Erschienen: 19. November 2021
ISBN: 978-3-9859-5037-9
Spieldauer: 74 Minuten, 1 CD
Altersempfehlung: ab 13 Jahren


Grundidee der Handlung
Die Grundidee des offenbar 1976 spielenden Krimis – ein Ermittler beginnt mit der Aufklärung eines Mordes in einem vorübergehend abgeschnittenen und unbestimmten Ort – ist nicht völlig neu, die Umsetzung aber bodenständig und unterhaltsam. Viel mehr kann ich hier nicht hinzufügen, um die Handlungen nicht zu spoilern. Der Abschluss des 1. Teils erfolgt in einer dramatischen und entscheidenden Szene, so dass der Hörer gespannt auf die Fortsetzung ist, denn man rätselt bereits mit, wer wohl der Mörder sein mag ...


Darstellung des Hörspiels
Das Hörspiel startet etwas wirsch, jedoch bekommt man schnell ein Gefühl für die erste Szene: Kommissar Berg – gesprochen von Ekkehardt Belle – ist mit dem Auto in einem Schneesturm unterwegs, während Hintergrundgeräusche die Fahrt begleiten. Er flucht kräftig und ausgiebig, ist in der Erinnerung an ein Telefonat aufbrausend und aggressiv und wirkt nicht gerade wie ein Sympathieträger. Der Umgang mit seiner Frau ist ebenfalls eher fragwürdig. Im Verlauf des Hörspiels nähert man sich seinem Charakter aber an, bekommt ein Gefühl für den pensionierten Kommissar und seine Sicht auf die Dinge. Fast sofort bezieht Hans Berg den Hörer indirekt ein, stellt sich vor und fungiert nicht nur in seiner Rolle, sondern auch als Erzähler.

Bei den übrigen Figuren ist nicht direkt klar, von wem sie gesprochen werden. Michael Sturm – vermutlich von Volkram Zschiesche vertont – wirkt höflich, vornehm und entgegenkommend, aber auch er hat seine bestimmende, dunkle Seite. Bei den weiblichen Stimmen fiel mir jedoch gänzlich schwer, diese konkreten Sprecherinnen zuzuordnen. Annegret von Garmisch, Schulleiterin des Internats, flirtet einerseits mit Kommissar Berg, zieht sich aber ebenso schnell auch wieder zurück. Sie wirkt elegant, aber auch ohne Durchsetzungsvermögen. Die drei Schülerinnnen – besonders Susanne und Petra – sind alterstypisch zickig, zeigen aber auch eine große Bandbreite an Emotionen.

Das Hörspiel wird durch zahlreiche Geräuscheinspielungen begleitet, die ihm Leben verleihen und die Handlungen vor dem inneren Auge des Hörers dreidimensional werden lassen. So kann sich die eigene Vorstellungskraft gut entfalten. Unterschiedlich lange Musikstücke erzeugen eine unheilverkündende, dramatische Atmosphäre.


Aufmachung des Buches
Das Hörspiel befindet sich auf einer einzelnen, mit dem Covermotiv bedruckten CD, welche in einem schmalen Pappschuber gut geschützt ist. Das Cover zeigt ein spärlich beleuchtetes, schlossähnliches Anwesen in einer verschneiten Winternacht inmitten eines dichten Waldes. Sehr passend zum Inhalt gewählt!


Fazit
Unterhaltsame und spannend gestaltete Hausmannskost mit einer gut abgestimmten Sprecher-Besetzung und einem offenen Ende, das auf Teil 2 gespannt sein lässt.


4 Sterne


Hinweise

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