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Kategorie: Thriller

Es sind gute Zeiten für die hochbegabte Fallanalystin Emma Carow. Sie ist glücklich. Frisch verliebt. Die Dämonen der Vergangenheit ruhen. Emma kann einschlafen, ohne an ihre brutale Vergewaltigung vor vielen Jahren zu denken. Auch mit den Kollegen kommt sie besser klar. Dann findet eine Vergewaltigung statt. Das Opfer hat Schnittwunden, die an ein Ritual erinnern, eingeritzt mit einem sehr scharfen Messer. Genau wie bei Emma damals. Kann es sein, dass ihr Vergewaltiger wieder aktiv ist? Die Indizien sprechen dagegen. Doch als kurz darauf eine grauenhaft zugerichtete Wasserleiche auftaucht, ist Emma sicher: Auch dieses Opfer trägt seine Handschrift. Niemand glaubt ihr. Die Dämonen kehren zurück. Und Emma beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.

 

 Wassertoechter

Autor: Ule Hansen
Verlag: Heyne
Erschienen: 04/2020
ISBN: 978-3453269569
Seitenzahl: 432 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Emma Carow hat es geschafft: Frisch verliebt genießt sie das Leben, hat ihre Vergewaltigung endlich überwunden und plant sogar einen Urlaub. Doch dann passiert etwas, das alles ändert – und Emma hat einen furchtbaren Verdacht. Da niemand ihrer Theorie folgen kann, sieht sie sich gezwungen, ihre eigenen Ermittlungen anzustellen.

Das Autorenduo Ule Hansen hat mit „Wassertöchter“ die Trilogie um die Fallanalystin Emma Carow zu einem runden Abschluss gebracht, auch wenn die eine oder andere Wendung vielleicht etwas zu weit hergeholt und nicht unbedingt realistisch ist. Spannend ist das Ganze allemal, da mag man kleinere Schwächen verzeihen.


Stil und Sprache
Emma Carow entwickelt sich von einer vollkommen traumatisierten Frau hin zu einem normalen Leben und das merkt man auch an der Sprache des Buches. Waren die Sätze zu Beginn des ersten Bandes noch abgehackt, kurz und knapp, so schreibet Emma, aus deren Sicht man die Handlung verfolgt, mittlerweile ganz „normal“. Ein guter Kniff der Autoren, den man erst nach und nach so richtig bemerkt, der aber unterschwellig durchgängig funktioniert.

Der aktuelle Fall läuft etwas langsam an, nimmt dann aber zusehends an Fahrt auf und zum Ende hin wird es – wie gewohnt – noch einmal richtig spannend. Emma bringt sich wieder einmal selbst in Gefahr, hat dieses Mal aber keine andere Wahl, wenn sie nicht jemanden Nahestehenden verlieren will. Wie schon erwähnt sind nicht alle Details der Handlung realistisch, so dass man ab und zu schon ein Auge zudrücken muss, um am Ball zu bleiben. Dafür hat man Emma aber mittlerweile so weit ins Leserherz geschlossen, dass man den Autoren vieles verzeiht.


Figuren
Wie schon erwähnt, entwickelt sich Emma weiter und das muss auch sein, um ihre Geschichte gut erzählen zu können. Sie ist inzwischen deutlich näher dran an der Normalität als noch zu Beginn der Trilogie und so gewinnt sie auch mehr Sympathien – auch bei ihren Kollegen, die sie inzwischen respektieren, auch wenn sie sie nicht immer verstehen. Besonders Felix, den sie immer noch gelegentlich als Arschloch bezeichnet, entwickelt sich zu einem Unterstützer und auch er hat eindeutig seine guten Seiten.

Wie schon in den beiden ersten Bänden gibt es eine Unmenge von Nebenfiguren, die ihrer jeweiligen Bedeutung entsprechend eine eigene Geschichte erhalten. Was mir allerdings immer noch nicht in den Kopf will, ist die Geschichte rund um Lutz und Emmas Chefin „die Brennemann“, hier fehlt einfach etwas mehr Hintergrund, so bleiben die beiden fremd. Aber das sind Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck nur unwesentlich beeinträchtigen.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch passt gut zu den beiden anderen Teilen der Trilogie. Das Cover ist ebenfalls weiß und zeigt nur einige Wassertropfen, die zu einer Wasserfläche im unteren Bereich des Bildes gehören. Innen gibt es 96 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Ein stimmiger Abschluss einer hochspannenden Trilogie um eine ganz besondere Protagonistin. Absolut lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Neuntöter
Band 2: Blutbuche