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"Bitte helft mir! Er sagt, er reißt mich in Stücke." Das und noch Schlimmeres steht in einem von drei kryptischen Briefen, die der polnischen Polizei zugespielt werden. Die Briefe sind auf Deutsch verfasst und der Fall landet auf dem Tisch von Emma Carow, die ein Gutachten erstellen soll. Wird hier jemand unter grausamsten Bedingungen gefangen gehalten oder sind diese Briefe nur ein übler Scherz? Bei dem Versuch, das Rätsel zu lösen wird Emma nicht nur mit den abgekarteten Spielchen ihre Vorgesetzten, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen konfrontiert. Dann wird eine Leiche gefunden…

 

Blutbuche 

Autor: Ule Hansen
Verlag: Heyne
Erschienen: 11/2019
ISBN: 978-3453438057
Seitenzahl: 480 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Emma Carow soll eigentlich nur ein Gutachten verfassen über die drei Briefe, die die polnische Polizei zugespielt bekommen hat. Auch der Inhalt ist vorgegeben: Sie soll bestätigen, dass es sich um einen makabren Scherz handelt und dass kein Verbrechen vorliegt. Doch Emma und ihre Kollegen sehen das anders und stellen den Zusammenhang her zu den Köpfen getöteter Frauen, die in Polen gefunden wurden. Und dann taucht ein weiterer Brief auf…

Ule Hansen ist das Pseudonym eines Autorenduos und die beiden haben sich auch für Emma Carows zweiten Fall eine wahrhaft abgründige Geschichte ausgedacht. Das ist absolut nichts für zarte Gemüter, aber auch unglaublich spannend und geschickt mit echten Schauplätzen verknüpft – auch wenn Emmas Eskapaden manchmal etwas „drüber“ sind.


Stil und Sprache
Es geht gleich los mit Emma und ihrem schlimmsten Trauma: Sie sitzt ihrem Vergewaltiger in einer Talkshow gegenüber, behält aber dieses Mal die Kontrolle über das Gespräch – das glaubt sie zumindest, aber dazu später mehr. Schon hier ist es sehr hilfreich, wenn man den ersten Band der Reihe gelesen hat, denn die Handlung setzt unmittelbar danach ein und große Erklärungen gibt es nicht. Hier und da mal ein kleines Häppchen bekommt man im Laufe der Geschichte zwar zugeworfen, aber im Wesentlichen konzentriert sich das Autorenduo auf den aktuellen Fall.

Der ist auch spannend genug und es geht flott voran. Nicht nur mit dem zu lösenden Fall, sondern parallel dazu auch mit Emma und ihrer privaten Geschichte, die ebenfalls alles andere als langweilig ist und von Emma in der dritten Person erzählt wird. Stilistisch bleiben die Autoren ihrem Stil treu, der schon im ersten Band dominiert hat: Kurze, oft abgehackte Sätze, die ein bisschen an Emmas Art zu denken erinnern – analytisch, klar, ohne große Schnörkel. Sehr gut gemacht!


Figuren
Emma Carow ist nach wie vor traumatisiert, wozu ihre Rolle im ersten Fall sicher nicht unerheblich beigetragen hat. Dass sie dort nur knapp mit dem Leben davon kam und wie knapp es wirklich war, scheint sie aber nicht so sehr zu belasten wie die immer noch sehr präsente Vergewaltigung vor einigen Jahren. Uwe Marquardt ist immer noch sehr nah an ihrem Leben dran, ruft sie an und belästigt sie. Und auch am Ende dieses Falls bleibt es diesbezüglich spannend, das ist noch nicht vorbei.

Unter Emmas Kollegen sticht besonders Felix heraus, den sie eigentlich nicht gut leiden kann, der sich aber schon einmal als ihr Lebensretter erwiesen hat. Die anderen Kollegen haben nur Nebenrollen inne, der Fall konzentriert sich komplett auf Emma, was aber nicht schlimm ist, denn sie ist eine faszinierende Persönlichkeit. Hier haben die Autoren wirklich ein sehr gutes Gespür bewiesen!


Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch erinnert in der Covergestaltung deutlich an den ersten Band der Reihe – wieder ist der Hintergrund überwiegend weiß und hinter dem blutigen Titelschriftzug öffnet sich der Blick senkrecht nach oben auf kahle Bäume und einen schwarzen Greifvogel. Innen gibt es insgesamt 91 größtenteils sehr kurze Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Eine furiose Fortsetzung, superspannend und mit tollen Figuren, aber definitiv nichts für zarte Gemüter!


4 5 Sterne


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Backlist:
Band 1: Neuntöter

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