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Kerrybrook ist Janas Lieblingswelt: Ein idyllisches Fischerdorf mit viel Grün und geduckten Häuschen. Es gibt Schafe, gemütliche Pubs und vom Meer her weht ein kühler Wind. Manchmal lässt Jana es regnen. Meistens dann, wenn es an ihrem Arbeitsplatz mal wieder so heiß ist, dass man kaum mehr atmen kann.
Jana ist Weltendesignerin. An ihrer Designstation entstehen alternative Realitäten, die sich so echt anfühlen wie das reale Leben: Fantasyländer, Urzeitkontinente, längst zerstörte Städte. Aber dann passiert ausgerechnet in Kerrybrook, der friedlichsten Welt von allen, ein spektakuläres Verbrechen. Und Jana ist gezwungen zu handeln …

 

Cryptos 

Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe
Erschienen: August 2020
ISBN: 978-3743200500
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Wie von Ursula Poznanski gewohnt bietet „Cryptos“ eine ausgesprochen wendungsreiche Geschichte. Aus diesem Grund möchte ich zur obenstehenden, recht oberflächlich gehaltenen Verlagszusammenfassung nichts ergänzen, um nicht zu viel vorweg zu nehmen. Der Autorin ist wieder mal ein sehr spannendes Ausgangsszenario gelungen und die vielfältigen Möglichkeiten, die eine Handlung quer durch diverse virtuelle Welten bietet, hat Ursula Poznanski auf jeden Fall hervorragend genutzt.


Stil und Sprache
Die Handlung von „Cryptos“ wird von Protagonistin Jana in der ersten Person erzählt. Sie führt den Leser dabei zu Beginn an einem scheinbar ganz normalen Arbeitstag in die Zukunftswelt des Romans ein, erläutert anschaulich, was ihre Aufgabe ist und bietet so einen guten Ausgangspunkt, um die Handlung zu verstehen. Der Autorin gelingt es dabei schnell, ein gewisses Bedrohungsgefühl aufkommen zu lassen und an einzelnen Wendepunkten geht die Spannung auch deutlich hoch. In den ruhigeren Passagen dazwischen reichte bei mir allein schon die Neugier auf weitere virtuelle Welten aus, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Sobald dann klar wird, wer der eigentliche Gegenspieler ist und was auf dem Spiel steht, ist sowieso nicht mehr daran zu denken, das Buch aus der Hand zu legen. Einziges kleines Manko ist für mich der Schluss des Romans. Da geht mir die eine oder andere Problemlösung doch ein wenig zu einfach vonstatten. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Ganz ohne jegliche Kritikpunkte war für mich ein weiteres Mal der Schreibstil der Autorin. Dass Ursula Poznanski spannend und detailreich schreiben kann, wusste ich bereits aus ihren anderen Romanen – in „Cryptos“ kann sie das sehr hohe Niveau meiner Meinung nach aber nochmal steigern. Der Ideenreichtum hinter den verschiedenen Welten ist dabei ebenso beeindruckend wie die vielen kleinen, liebevoll beschriebenen Details, die beim Lesen das Gefühl vermitteln, mit Jana durch diese Welten zu wandern. Großartig!


Figuren
Jana ist eine ausgesprochen sympathische Protagonistin und ihren Beruf fand ich von der ersten Seite an ausgesprochen faszinierend: Sie ist Weltendesignerin. Das heißt, dass sie den Arbeitstag damit verbringt, sich neue virtuelle Welten auszudenken, diese zu designen und stetig neue Details, Herausforderungen für die Bewohner und Änderungen einzuarbeiten. Während ihr Leben dem Leser verständlicherweise erstmal fremd vorkommt, gelingt es Ursula Poznanski hervorragend, trotzdem eine Verbindung aufzubauen und emotional an Janas Reise zu beteiligen.

Die Nebenfiguren treten erst nach und nach in den Fokus – vor allem in der ersten Hälfte des Buches spielt eher das Setting die entscheidende Nebenrolle und das war auch völlig in Ordnung so. Sobald Jana herausfindet, was hinter dem Titel gebenden Begriff „Cryptos“ steckt, treten dann mehr Charaktere in die Handlung, die ihren Rollen entsprechend gut ausgearbeitet wurden. Dabei spielt die Autorin geschickt mit dem einen oder anderen Klischee, bricht diese dann aber später wieder auf, sodass die Figuren spannend und glaubwürdig bleiben.


Aufmachung des Buches
„Cryptos“ ist beim Loewe Verlag erschienen und sowohl als EBook als auch als Hardcover mit Lesebändchen erschienen. Da ich das EBook gelesen habe, kann ich zum gebundenen Buch keine weiteren Aussagen treffen. Das Cover ist bei beiden Varianten identisch und gefällt mir sehr gut. Es passt zum Inhalt und hat mich direkt neugierig gemacht. Das auf dem Cover abgebildete Motiv der durchbohrten Taube findet sich auch im Buchinneren über jedem Kapitelanfang wieder.


Fazit
Mit „Cryptos“ hat Ursula Poznanski mich ein weiteres Mal begeistert. Das Buch bietet beste Unterhaltung in einem ausgesprochen spannenden Zukunftsszenario. Sehr empfehlenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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