Smaller Default Larger

Seit dem dramatischen Tod ihrer Freundin hat Allie deren kleinen Sohn Liam in ihrer Obhut und ist auf der Flucht vor abtrünnigen Vampiren. Was das Ganze noch komplizierter macht: Liam ist unsterblich und benötigt Blut zum Überleben. Allie versorgt ihn daher mit ihrem eigenen. Doch je älter der Junge wird, desto mehr Blut braucht er. Mehr als Allie geben könnte. Da scheint der Einbruch in die Blutbank eine gute Idee – bis sie auf frischer Tat ertappt wird und sowohl die Abtrünnigen als auch ihre Jäger auf sie aufmerksam werden. Für Allie stellen alle Unsterblichen eine Bedrohung dar, aber als sie auf Magnus trifft, steht ihre Welt auf einmal kopf …
 

Vampir allen zu Haus 

Originaltitel: Immortal Born
Autor: Lynsay Sands
Übersetzer: Ralph Sander
Verlag: Lyx
Erschienen: September 2020
ISBN: 978-3-7363-1273-9
Seitenzahl: 400 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Allie ist müde, ausgelaugt und seit über 4 Jahren auf der Flucht vor Vampiren. Alle paar Monate wird sie wieder aufgespürt und muss fluchtartig eine neue Bleibe für sich und Liam finden. Als sie ausgerechnet beim Diebstahl von dringend benötigtem Blut für Liam erwischt wird, landet Allie im Krankenhaus. Auch dort wird sie schnell von zwei Vampiren entdeckt, die ihr bis nach Hause folgen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Allie ist mitten in einen Krieg von Abtrünnigen und Unsterblichen geraten. Obwohl Allie und Liam diesmal von den Guten gerettet werden, ist ihnen Abbadon weiterhin auf den Fersen, sodass Allie eine schwere Entscheidung treffen muss …

Der Fokus liegt diesmal etwas gar arg auf der Vergangenheit der beiden Protagonisten. Dies ist über weiter Strecken interessant, aber zuweilen auch langatmig und insgesamt wenig spannend.


Stil und Sprache
Der Prolog und die ersten drei Kapitel ziehen den Leser rasch in die Geschichte hinein und wecken Neugier und Vorfreude. Doch danach geht die Spannung verloren, ausführliche Erzählungen der Vergangenheit beginnen und ziehen sich wie ein dickes Seil durch die Handlung. Zwar ist es interessant, über die Vergangenheit der Protagonisten zu lesen, doch für mich war dadurch an der Gegenwart zu wenig Fleisch am Knochen. Wer die Serie und ihre Eigenarten nicht kennt, wird sich wie Allie kaum zurechtfinden, denn vor lauter Fragen nach der Vergangenheit gehen die nötigen Erklärungen für Allie – und damit den Leser – verloren. Sicher, immer die gleichen Ausführungen Band für Band zu lesen, damit die möglichen Lebensgefährten in die Welt der Unsterblichen eingeführt werden, sind zwar auch Wiederholungen, doch bei so wenig unterstützende Erklärungen passen die Handlungen manchmal nicht wirklich zu der starken Allie.

Regelmäßig wird der Spannungsfaden aufgenommen, um nach kurzer Zeit wieder abzureißen. Manchmal durch eine erfolgreiche Flucht, manchmal durch ferne Zusammenstöße, auf die nicht weiter im Detail eingegangen wird. Auch der finale Showdown ist (zu) schnell vorbei, um wirklich packend zu sein.

Der Schreibstil an sich ist flüssig, die Vergangenheit der beiden Protagonisten detailliert ausgearbeitet, sodass man sich gut in diese Figuren einfühlen kann. Auch die Emotionen sind passend ausgearbeitet, auch wenn ich mir etwas mehr Handeln, statt ständig so viel Reden, gewünscht hätte. Die Erotik ist dezent eingefügt.


Figuren
Allie hat ihrer Freundin versprochen, im Falle ihres Todes auf deren Sohn Liam aufzupassen und ihn großzuziehen. Dass dies bereits einen Monat nach der Geburt eintreten würde, hätte sie bei einer Vampirin als Mutter nie erwartet. Fortan ist Allie mit Liam auf der Flucht vor Liams Vater und dessen mörderischen Erzeuger, hat weder Unterstützung von Freunden, einer Familie oder anderen Vampiren/Unsterblichen. So weiß Allie nichts über die Welt der Unsterblichen, deren Lebensweise oder über Lebensgefährten. Allie hat mir über weite Strecken ausgezeichnet gefallen. Ihr Umgang mit der aktuellen Gegenwart und den Entscheidungen für die Zukunft hingegen waren nicht immer schlüssig.

Magnus ist ein sehr alter Unsterblicher, der aufgrund von Marguerites Hinweis hergeflogen ist, damit er hier auf seine mögliche Lebensgefährtin treffen könnte. Auch seine Vergangenheit wird in regelmäßigen Etappen aufgedeckt. Was er in der Gegenwart arbeitet, habe ich jedenfalls schon wieder vergessen …

Viele Nebenfiguren sind Protagonisten aus früheren Bänden, doch es sind zu viele, um deren Geschichten genügend in Erinnerung zu rufen. Liams leibliche Eltern sind detailliert ausgearbeitet, deren Schicksal überzeugt. Abbadon, der seit Jahrhunderten gejagt wird, bleibt jedoch blass, die Brutalität sowie Gefahr kommt nicht wirklich zum Tragen und sein Ende ist enttäuschend.


Aufmachung des Buches
Die Aufmachung des Taschenbuches mit Klappbroschur passt wie immer zu seinen Vorgängern und lässt die Serie sofort erkennen. Für einmal sind jedoch keine Fledermäuse im Himmel zu sehen. Ansonsten wurden alle Merkmale beibehalten.


Fazit
Leider konnte mich der Band nicht besser überzeugen als sein Vorgänger. Die Liebesgeschichte ist langatmig und die spannenden Szenen sind nur kurz abgehandelt. Schade, da hatte ich eindeutig mehr erwartet.


3 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Backlist:
Band 25: Ran an den Vampir
Band 26: Vampir für dich
Band 27: Was der Vampir begehrt
Band 28: Und ewig lockt der Vampir
Band 29: Vampir & Vorurteil

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo