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Kategorie: Krimis

In einer mondhellen Nacht wird eine junge Frau auf den Feldern Norfolks erwürgt. Inspector Nelson und sein Team ermitteln fieberhaft, doch können einen zweiten Mord nicht verhindern. Eine Pastorin der englischen Kirche wird tot aufgefunden. Die polizeiliche Beraterin und Archäologin Dr. Ruth Galloway sieht sofort eine Verbindung zu einem Briefeschreiber, der mit anonymen Nachrichten Pastorinnen tyrannisiert. Ruth und Nelson graben in der Vergangenheit und stoßen auf alte Relikte und dunkle Geheimnisse. Dabei kommen sie dem Täter gefährlich nah auf die Spur.

 

Todespassion 

Originaltitel: The Woman in Blue
Autor: Elly Griffiths
Übersetzer: Stefanie Kremer
Verlag: rowohlt
Erschienen: 02/2021
ISBN: 978-3499005411
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der Text auf der Rückseite des Buches gibt einen sehr guten Überblick über den Einstieg in den nun schon achten Band der Krimireihe um das verhinderte Paar Ruth Galloway und DCI Nelson. Auch wenn es diese Mal eigentlich keinen Grund für Ruth gibt, an den Ermittlungen teilzunehmen, so kann sie es doch nicht lassen, sich immer wieder einzumischen.

Elly Griffiths knüpft dieses Mal nur am Rande an die Vergangenheit an, die beiden toten Frauen sind höchst gegenwärtig. Bezüge zur Vergangenheit stellen sich nur durch den historischen Ort her, an dem das Ganze passiert. Das tut der Krimihandlung aber keinen Abbruch und man kann sich an einem neuen spannenden Fall erfreuen.


Stil und Sprache
Im Vergleich zu den vorherigen Bänden der Reihe gibt es keine Veränderungen, wieder erzählt Ruth den Großteil der Geschichte aus ihrer Perspektive. Aber auch Nelson und zu meiner Freude auch Cathbad haben ihre Erzählanteile und alles in allem ergibt sich ein rundes Bild. Spannung kommt dieses Mal gleich zu Beginn auf, als Cathbad auf dem Friedhof eine „Erscheinung“ hat. Dann flaut alles ein bisschen ab, es gibt aber immer mal Spannungsspitzen, die den Leser bei der Stange halten, bis es zum großen – und wirklich spannenden – Finale kommt.

Dabei ist der Stil der Autorin gut und flüssig lesbar, so dass man nicht nur der Krimihandlung, sondern auch Ruths und Nelsons privater Geschichte gut folgen kann. Dazu ist es allerdings hilfreich, wenn man die vorherigen Bände der Reihe ebenfalls gelesen hat, denn diese Nebenhandlung macht einen guten Teil des Reizes aus, den die Reihe versprüht.


Figuren
Ruth ist Ruth und Nelson ist Nelson, beide können nicht aus ihrer Haut, aber auch nicht ohne einander. So tänzeln sie wieder umeinander herum und an einer Stelle der Handlung könnte man meinen, da geht noch was – doch dann siegt die Vernunft und es bleibt weiter spannend mit den beiden. Vor allem Nelson hat aber so einiges auszuhalten dieses Mal und er reagiert nicht immer so gelassen, wie man es eigentlich von ihm kennt. Aber schön, dass man ihn auch mal in einer anderen Situation erlebt als im „normalen“ Ermittler-Setting, so kommt man ihm um einiges näher.

Auch die Nebenfiguren haben sämtlich Charme und Eigenheiten, hier liegt eine große Stärke der Autorin, die es versteht, ihre Charaktere mit Eigenschaften auszustatten, die sie vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben erwachen lassen. So macht Krimi Spaß!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist etwas düster aufgemacht und zeigt auf dem Cover eine Kirchenruine, die gut in die Geschichte passt. Innen gibt es nach einem kurzen Prolog insgesamt 30 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Vielleicht nicht der allerbeste Band der Reihe, aber absolut lesenswert und über weite Strecken sehr spannend.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Fall 3: Gezeitengrab
Fall 4: Aller Heiligen Fluch
Fall 5: Rabenkönig
Fall 6: Engelskinder
Fall 7: Grabesgrund