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Wer ohne Sünde ist…

Es ist kurz vor Weihnachten. Und ausgerechnet jetzt passiert etwas Schlimmes im sonst so beschaulichen Katenbüll. Dem jungen Ole Kellinghusen läuft mitten in der Nacht eine junge Frau vors Auto: blind, abgemagert, trotz der eisigen Kälte im viel zu dünnen Nachthemd. Jette sagt nicht, wo sie herkommt, sie nennt keinen Nachnamen. Als Kriminalhauptkommissar Sörensen endlich die Adresse herausfindet, eröffnet sich ihm ein Geflecht aus Mord, religiösem Wahn und gut gehüteten Geheimnissen. Und das, wo er doch gerade das Medikament gegen seine Angststörung absetzen will…

 

Soerensen faengt Feuer 

Autor: Sven Stricker
Verlag: rowohlt
Erschienen: 09/2018
ISBN: 978-3499291760
Seitenzahl: 448 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
So richtig angekommen in Katenbüll ist Sörensen noch nicht – zumal seit seinem ersten Fall der Ort nicht unbedingt an Attraktivität gewonnen hat. Nur noch Katastrophentouristen verirren sich hierher und Sörensen ist nicht der beliebteste Mann vor Ort. Trotzdem oder gerade deshalb wirft er sich mit voller Kraft auf die Aufklärung des seltsamen Falls, der sich ihm bietet – bevor die Kollegen aus Flensburg ihm die Ermittlungen aus der Hand nehmen.

Sven Stricker hat mit seinem Protagonisten einen zutiefst menschlichen Charakter erschaffen, der trotz seines Handicaps nie aufgibt und schon gar nicht seinen Humor verliert. Was mit dem ersten Band schon gut begonnen hat, erfährt hier noch eine deutliche Steigerung.


Stil und Sprache
Sven Stricker steigt sofort ein in die Handlung und verliert keine Zeit mit Herumgeplänkel, da ist er genau wie sein Protagonist ganz klar und strukturiert unterwegs. Kein Wort zu viel und doch steckt eine Menge drin in den Gedankengängen Sörensens, der den Großteil der Geschichte aus seiner Sicht erzählt. Lediglich einige wenige Szenen werden von Jette oder jemand anderem erzählt, nämlich immer dann, wenn man als Leser ein bisschen mehr wissen soll als die handelnden Polizisten.

Spannend ist das Ganze natürlich auch, an vielen Stellen blitzt aber auch so viel staubtrockner Humor hervor, dass man fast vergisst, dass man eigentlich in einem Krimi ist. Das schadet der Story allerdings keineswegs und zum großen Finale hin wird es noch einmal richtig furios – also was man in Nordfriesland so als furios bezeichnet.


Figuren
Sörensen steht natürlich im Mittelpunkt dieser Reihe und er ist sich seit dem ersten Band durchaus treu geblieben: Seine Angststörung ist nicht verschwunden, aber immerhin so weit besser geworden, dass er darüber nachdenkt, seine Medikamente abzusetzen. Ein großer Schritt für ihn, denn sie geben ihm ein Stück Sicherheit in seiner angstumtosten Gedankenwelt. Durch den neuen Fall wird er ein bisschen ausgebremst in seinem Vorhaben, aber er gibt nicht auf und behält den Vorsatz bei, sich von Medikamenten frei zu machen – Hut ab!

Sven Stricker zeigt auch mit seiner Darstellung der übrigen Figuren, dass wir alle viele Facetten mitbringen, von denen unsere Mitmenschen nicht immer etwas ahnen. Nicht nur Sörensens direkte Kollegin Jennifer trägt so manches Geheimnis mit sich herum, auch alle anderen offenbaren nach und nach neue Seiten, die auch Sörensen nicht kannte – wie im echten Leben auch und das sorgt beim Lesen dafür, dass man sich mittendrin fühlt in Katenbüll und nun dringend auf den nächsten Fall für diesen besonderen Kommissar wartet.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt auf dem Cover Sörensen, dargestellt von Bjarne Mädel, wie er auf einem Deich entlangläuft. Innen gibt es zwei große Teile und einen Epilog, die einzelnen Kapitel tragen keine Nummern, sondern Überschriften – eine angenehme Abwechslung.


Fazit
Sörensen legt gegenüber dem ersten Band noch einen drauf – spannende und witzige Unterhaltung ist garantiert!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Sörensen hat Angst

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