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Die ältere Dame Agatha Dawson stirbt etwas früher als erwartet. Niemand stört sich daran, am wenigsten die reichlich bedachte Erbin. Der Arzt ist skeptisch, diagnostiziert dennoch Herzversagen. Der Gentlemen-Ermittler Lord Peter Wimsey ahnt Schlimmeres: Mord. Ohne eine Spur beginnt er Nachforschungen anzustellen. Seine alte Freundin, Miss Climpson, eine geschwätzige Dame mit der Gabe die richtigen Fragen zu stellen, steht ihm zur Seite. Plötzlich wird Agathas ehemaliges Dienstmädchen ermordet, und Wimsey läuft bei seinem Bemühen um die Aufklärung der sonderbaren Todesumstände unvermittelt selber Gefahr "keines natürlichen Todes" zu sterben. 

 

Keines natürlichen Todes 

Originaltitel: Unnatural Death
Autor: Dorothy L.Sayers
Übersetzer: Otto Bayer
Verlag: Wunderlich
Erschienen: 03/2021
ISBN: 978-3805200783
Seitenzahl: 368 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Lord Peter Wimsey isst gerade mit seinem Freund Charles Parker zu Mittag, als vom Nebentisch ein Arzt auf ihn zu kommt und ihm eine merkwürdige Geschichte erzählt: In einem kleinen Dorf auf dem Land ist eine seiner Krebspatientinnen überraschend verstorben, denn eigentlich ging es ihr gar nicht so schlecht. Da es aber keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen gab, diagnostizierte er Herzversagen. Lord Peter kommt das Ganze unglaubwürdig vor und er beginnt in dem Fall zu ermitteln. Und auf was er bei seinen Ermittlungen stößt, das ist ziemlich ungeheuerlich…

Dorothy L. Sayers hat sich für ihren adeligen Freizeit-Ermittler erneut einen komplizierten Fall ausgedacht, in dem Lord Peter wieder einmal alles ausspielen kann, was er an Raffinesse besitzt. Er trickst und schummelt sich durch den Fall, dass es eine helle Freude ist.


Stil und Sprache
So korrekt wie Lord Peter und seine Weggefährten sind, so ist es auch der Schreibstil von Dorothy L. Sayers. Ihre geschliffene Sprache in der großartigen Übersetzung von Otto Bayer macht von Anfang bis Ende Spaß und der wirklich interessante Fall tut ein Übriges dazu, dass dieser Krimi von Anfang bis Ende ein Leservergnügen ist.

Im Gegensatz zum letzten Fall (Diskrete Zeugen), der ein bisschen handlungsarm daherkam, weil alle Beteiligten beharrlich schwiegen, wird dieses Mal viel geredet, es geht um Dorftratsch und Mutmaßungen, um kühne Theorien zu möglichen Mordmotiven, aber auch um handfeste Ermittlungen, die alles andere als ungefährlich sind. Besonders gut gefallen mir die langen Briefe von Wimseys „Komplizin“ Miss Climpson, die er an den Schauplatz des mutmaßlichen Verbrechens schickt und die wahrlich professionell zu Werke geht, um an Informationen zu kommen. Aus ihren Formulierungen geht regelrecht ein Tonfall hervor, den man im Geiste hören kann und der so gut in diese Geschichte passt! Hier haben Autorin und Übersetzer wirklich Großes geleistet!


Figuren
Lord Peter wächst dieses Mal fast über sich hinaus, er mogelt, blufft, klettert an Hausfassaden hoch und gerät mehr als einmal in abstruse Situationen. Und doch gelingt es ihm, das alles in einer Art und Weise zu erledigen, dass er stets ein Gentleman bleibt und nie – wirklich nie – die Contenance verliert.

Leider hat sein Butler Bunter dieses Mal nicht so viel zu tun, dafür darf Charles Parker eine größere Rolle einnehmen. Miss Climpson ist – wie oben schon erwähnt – absolut großartig und auch die Nebenfiguren bekommen dieses Mal ein paar mehr Konturen.


Aufmachung des Buches
Das fest gebundene Buch ist ähnlich gestaltet wie seine Vorgänger und zeigt auf dem Cover einen Picknickkorb unter Zweigen. Ein Lesebändchen vervollständigt die hochwertige Aufmachung.


Fazit
Ein Klassiker der Krimiliteratur, der auch nach fast 100 Jahren noch wunderbar zu unterhalten weiß. Absolute Leseempfehlung!


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Ein Toter zu wenig
Band 2: Diskrete Zeugen

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