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Rose Gold ist schwer krank. Das denkt sie zumindest achtzehn Jahre lang. Dann findet sie heraus, dass Patty, ihre Mutter, einfach nur eine verdammt gute Lügnerin ist. Als Patty nach fünf Jahren aus dem Gefängnis kommt, will sie nur eines: sich wieder mit Rose Gold versöhnen. Das behauptet sie zumindest. Aber Rose Gold weiß, was Patty plant. Und sie ist nicht länger die kleine schwache Tochter. Sondern eine gefährliche Gegnerin.

 

 Darling Rose Gold

Originaltitel: The Recovery of Rose Gold
Autor: Stephanie Wrobel
Übersetzer: Marie Rahn
Verlag: List
Erschienen: 02/2021
ISBN: 978-3471360286
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die kleine Rose Gold wächst bei ihrer alleinerziehenden Mutter Patty auf und ist immer schon krank. Sie kann kaum Essen bei sich behalten, ist schwach und so anfällig, dass sie zeitweise im Rollstuhl sitzen muss. Ihre Mutter kümmert sich aufopferungsvoll um sie, bis sie achtzehn ist und endlich jemand bemerkt, dass Patty am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leidet und ihre Tochter jahrelang vergiftet hat, um sie an sich zu ketten und selbst als große Heldin da zu stehen. Nach einem Gefängnisaufenthalt bietet Rose Gold ihr an, zunächst in ihrem Haus unterzukommen, als Gegenleistung soll sie tagsüber auf Rose Golds Baby aufpassen. Patty tut nichts lieber als das, merkt aber irgendwann, dass etwas nicht stimmt an diesem Arrangement…

Stephanie Wrobel hat in ihrem Debüt eine abgründige Geschichte zu Papier gebracht, die mit mehr als einer unerwarteten Wendung glänzt. Bis kurz vor Schluss ist nicht wirklich klar, auf was genau alles hinauslaufen wird und wer die Siegerin ist in diesem Psychoduell.


Stil und Sprache
Stephanie Wrobel lässt ihre beiden Protagonistinnen abwechselnd in der Ich-Form erzählen, so dass man ihnen vermeintlich sehr nahe kommt. Dabei startet sie mit Patty in der Gegenwart, nämlich mit ihrer Entlassung aus dem Gefängnis. Rose Gold hingegen beginnt mit ihrer Geschichte allerdings schon fünf Jahre zuvor, eben nachdem Patty gerade inhaftiert wurde. Die beiden „arbeiten“ sich so aufeinander zu und erst ganz zum Schluss kommen sie beide auf derselben Zeitebene an und prallen im Finale aufeinander. Ein großartiger Kniff, der für jede Menge Spannung und Überraschungen sorgt!

Dabei gelingt es der Autorin trotz dieser komplizierten Erzählweise ganz locker, ihre Leser nicht zu verwirren, im Gegenteil lässt sich die Geschichte flott lesen und taugt daher zum echten Pageturner. Die Klassifizierung als Roman ist wahrlich untertrieben, Psychoduell träfe es wohl besser.


Figuren
Obwohl die Rollen eigentlich klar verteilt zu sein scheinen, gelingt es Stephanie Wrobel mit Leichtigkeit, ihren beiden Protagonistinnen jede Menge Facetten und kleine Geheimnisse zuzuschreiben. So ist Patty zu Beginn eher das geläuterte Unschuldslamm, das ihrer Tochter wieder näher kommen möchte, weil sie sonst niemanden hat. Ihr Wahnsinn und ihre Motive treten erst ganz allmählich zutage und werden zunächst nur in kleinen Bemerkungen beziehungsweise Gedanken klar, so dass man immer noch glauben kann, dass man sich nur verlesen hat oder etwas falsch interpretiert.

Auch Rose Gold hält sich trotz der vermeintlichen Nähe zum Leser sehr bedeckt, sie ist vor allem zu Beginn nach der Verhaftung ihrer Mutter unglaublich naiv und weiß praktisch nichts vom Leben. Diesen Eindruck vermittelt sie sowohl Patty als auch dem Leser unglaublich geschickt und erst am Schluss erfasst man die ganze Wahrheit über sie. Und obwohl sie mindestens genauso kriminell ist wie Patty, ist man als Leser doch unwillkürlich auf ihrer Seite, da hat die Autorin ganze Arbeit geleistet.

Nebenfiguren gibt es nur wenige, aber auch diese wenigen sind klug gezeichnet und wirken vollkommen authentisch. Vor allem Rose Golds Vater und seine Familie gefallen mir ausgesprochen gut und auch Phil passt sehr gut in die Geschichte hinein. Ganz großes Kino!


Aufmachung des Buches
Das Hardcoverbuch hat einen rosafarbenen Schutzumschlag, in der Mitte zwischen den Worten „Rose“ und „Gold“ ist ein Schmetterling zu sehen, der bei näherem Hinsehen mit vier Stecknadeln aufgespießt ist. Mir persönlich gefällt diese Gestsaltung nicht so wirklich, sie passt aber zum Inhalt des Buches. Innen gibt es 28 nummerierte Kapitel und sonst keine Besonderheiten.


Fazit
Schon jetzt eines meiner Highlights in diesem Lesejahr, eine tolle Geschichte mit absolut überzeugenden Figuren und jeder Menge spannender Twists!


5 Sterne


Hinweise
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