Freundin oder Feindin?
Rebeccas Leben ist fast perfekt: Sie lebt mit ihrer Frau Lucy und ihrer kleinen Tochter in ihrem Traumhaus an der Ostsee. Nur wenn Lucy beruflich unterwegs ist, fühlt Rebecca sich einsam. Das ändert sich jedoch, als sie am Strand Julia kennenlernt. Die beiden Frauen freunden sich an und treffen sich täglich – bis Julia plötzlich spurlos verschwindet. Rebecca begibt sich auf die Suche nach ihr, stellt jedoch bald fest, dass sie ein Phantom jagt. Vieles, was Julia ihr erzählt hat, war gelogen, ihre angebliche Zufallsbegegnung sorgfältig inszeniert. Als Rebecca erkennt, weshalb Julia wirklich ihre Nähe gesucht hat, ist es zu spät. Sie muss eine Entscheidung treffen, um die zu schützen, die sie liebt.
Ein Thriller wie ein Bad in der Brandung – er hinterlässt kalte Schauer
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Autor: Petra Johann |
Die Grundidee der Handlung
…wird im Rückentext des Buches schon recht gut dargestellt und eigentlich kann ich dem nichts mehr hinzufügen, ohne zu viel vorwegzunehmen. Die Frau vom Strand ist ausgesprochen wendungsreich erzählt, es gibt jede Menge Überraschungen und praktisch nichts in der Geschichte ist wie es scheint.
Petra Johann hat in ihrem neuesten Thriller alle Register gezogen und erzielt damit eine Sogwirkung, die es in sich hat. Ein echter Pageturner!
Stil und Sprache
Den ersten Teil der Geschichte erzählt Rebecca in der Ich-Perspektive, dabei hat man ganz zu Beginn sogar den Eindruck, dass sie ihre Geschichte persönlich an den Leser bringen will, so nah kommt man ihr schon auf den ersten Seiten. Allerdings spürt man auch, dass sie ein Geheimnis mit sich trägt, das sie nicht preisgeben will und der erste Teil des Buches endet mit einem echten Cliffhanger, der so schnell auch nicht aufgelöst wird. Im zweiten Teil wechselt die Erzählperspektive abrupt und Rebecca taucht zunächst gar nicht mehr auf. Stattdessen ermittelt die Polizei in einem ungeklärten Todesfall und Edda Timm als Leiterin des Teams übernimmt das Erzählen über weite Strecken.
Sie wiederum schildert in der dritten Person die Ermittlungen im Fall „Klippensturz“ und wird dabei immer mal wieder von anderen Erzählern abschnittweise unterstützt. Was sich jetzt erst einmal eher bieder anhört, ist flott zu lesen, aber trotzdem durchweg spannend und sehr wendungsreich, denn immer wieder ergeben sich neue Details in dem Fall, die eigentlich bereits feststehende Tatsachen in einem anderen Licht erscheinen lassen. Zum Ende hin wird es noch einmal richtig dramatisch und dann übernimmt ganz am Schluss wieder Rebecca – ein richtig guter Kniff, der noch den ein oder anderen Extra-Twist ermöglicht.
Figuren
Rebecca steht zu Beginn im Mittelpunkt und obwohl sie im zweiten Teil des Buches lange gar nicht präsent ist, dreht sich doch schlussendlich alles um sie. Sie macht einen offenen, freundlichen Eindruck und man kommt ihr schnell sehr nahe. Sie geht komplett in ihrer Mutterrolle auf, liebt ihre Tochter und ihre Frau über alles und eigentlich ist alles perfekt. Dass sie auch eine andere Seite hat, wird zwar schnell klar, aber Petra Johann gelingt es hervorragend, hier nur ein Gefühl zu erzeugen, eher noch eine Ahnung, dass da etwas nicht stimmt, ohne Rebecca direkt unsympathisch wirken zu lassen.
Auch die zweite Protagonistin Edda Timm ist sehr gut und authentisch dargestellt, ebenso wie ihre Kollegen und die diversen Nebencharaktere, Zeugen, Freunde und Bekannte von Rebecca. Diese gelungenen Charakterisierungen tragen sehr dazu bei, dass man von Anfang an gut in die Geschichte hineinfindet und sie sich leicht und flott lesen lässt.
Aufmachung des Buches
Das großformatige Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und das Cover zeigt einen Strand von oben. Direkt am Wassersaum liegt ein rotes Kleid auf dem Sand. Innen gibt es einen kurzen Prolog und danach sechs Teile, die wiederum in lange Kapitel unterteilt sind.
Fazit
Spannende Lektüre für alle, die wendungsreiche und hintergründige Thriller mögen, genau das Richtige für einen langen Abend auf der Couch.
Hinweise
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