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In einer Welt, in der Magie seit Jahrzehnten verboten ist, sind allein sie mächtig – die Fluchmagier. Menschen, die Erinnerungen, Gefühle und das Schicksal mit der geringsten Berührung ihrer Hand verändern können. Menschen, die im Untergrund arbeiten. Cassel Sharpe entstammt einer solchen Familie von Fluchmagiern, doch er ist ein Außenseiter, der einzige normale Teenager in einer magisch begabten Familie. Es gibt nur ein kleines Problem dabei: Vor drei Jahren hat Cassel seine beste Freundin Lila umgebracht – und er weiß nicht, warum …

 

Weisser Fluch 

Originaltitel: White Cat
Autor: Holly Black
Übersetzer: Anne Brauner
Verlag: cbt
Erschienen: Dezember 2013
ISBN: 978-3570308059
Seitenzahl: 384 Seiten


Die Grundidee der Handlung
„Weißer Fluch“ ist der erste Band einer Urban Fantasy Trilogie, die im Original bereits 2010 veröffentlicht wurde. Holly Black hat unsere normale Welt dabei mit einer besonderen Form der Magie kombiniert und nimmt den Leser mit in eine Familie voller Verbrecher und zu einem Jungen, der eigentlich versucht, sich ein normales Leben aufzubauen – trotz seiner Vergangenheit und aller Widrigkeiten. Insbesondere die Ausgestaltung der Magie und die Verwicklungen innerhalb von Cassels Familie haben mir dabei hervorragend gefallen und für so manch kleinere Schwäche des Buches entschädigt.


Stil und Sprache
Wie von anderen Werken Holly Blacks gewohnt, liest „Weißer Fluch“ sich angenehm und leicht. Die Handlung wird von ihr in passendem Detailgrad und ohne viele Schnörkel beschrieben. Gut gefallen hat mir dabei vor allem, dass das Wirken von Magie überraschend wenig theatralisch und dadurch umso glaubwürdiger eingefügt wurde.

Die Handlung setzt damit ein, dass Cassel schlafwandelt und infolgedessen fast vom Dach seiner Schule fällt. Zur Strafe wird er vorerst vom Internat nach Hause geschickt und fängt dort an, erste Zweifel an den Geschichten seiner Familie zu haben. Auf den folgenden Seiten ist er zum einen damit beschäftigt, sein Leben wieder in die richtigen Bahnen zu lenken und zum anderen seine Vergangenheit zu entwirren. Die Handlung ist dabei nur in wenigen Spannungsspitzen wirklich fesselnd, aber auch abseits davon interessant genug, um den Leser weiterlesen zu lassen. Das große Finale bietet dann neben dem erwarteten Showdown nochmal so manche Überraschung und hat mir gut gefallen. Nach dem Ende ist man neugierig auf den zweiten Band der Reihe, obwohl es kein so grausamer Cliffhanger ist, wie man es von anderen Büchern der Autorin gewohnt ist.


Figuren
Cassel macht es den Lesern anfangs nicht so ganz leicht. Er ist sehr darauf bedacht, die Menschen auf Abstand zu halten und verschreckt mit seinem schroffen Auftreten dadurch auch den Leser. Je mehr man über ihn, seine Familie und seine Vergangenheit erfährt, desto besser kann man ihn verstehen und schließt ihn so nach und nach doch ins Herz. Für den geübten Jugendbuchleser kommt seine Entwicklung im Laufe des Romans nicht so ganz überraschend, aber sie ist trotzdem glaubwürdig beschrieben.

Die Nebenfiguren waren für mich einer der Schwachpunkte des Buches. Auch wenn sie von der Grundgestaltung her sehr interessant sind und so manche Facette bereithalten, bleiben sie in Summe doch eher blass. Das mag auch an der Perspektive und daran liegen, dass Cassel alle auf Abstand hält. Ich hoffe auf jeden Fall, dass der nächste Band da nochmal ein wenig nachsteuert.


Aufmachung des Buches
„Weißer Fluch“ ist sowohl als Hardcover als auch als Taschenbuch erschienen – ich habe für diese Rezension jedoch die eBook-Version gelesen und kann zu der Verarbeitung der Bücher entsprechend nichts sagen. Das Cover der eBook-Version ist mit dem Taschenbuch identisch. Zu sehen ist ein junger Mann – wahrscheinlich der Protagonist Cassel – und eine weiße Katze. Man sieht der Aufmachung an, dass das Buch schon ein paar Jahre auf dem Markt ist, aber das Cover passt durchaus zur Handlung. Mir gefällt es allerdings rein ästhetisch nicht so wirklich.


Fazit
Im Vergleich zu den herausragenden Fantasy-Büchern, die ich von Holly Black bisher gelesen habe, fällt „Weißer Fluch“ ein wenig ab. Allerdings bietet das Buch trotzdem gute Unterhaltung und ich bin schon gespannt, wie es mit Cassel in den kommenden zwei Bänden der Trilogie weitergeht.


3 Sterne


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