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Ein mörderisches Phantom. Totentanz im Mittelalter. Und ein grauenvolles Geheimnis. Lüfte es! Doch sieh dich vor - der Seelenhändler naht.

Herzogtum Steiermark; Sommer im Jahr des Herrn 1385. Eine Reihe mysteriöser Verbrechen versetzt die Bewohner einer abgelegenen Gebirgsregion in Angst und Schrecken. Wer ist für das grauenvolle Massaker an der Familie Arnulfs des Köhlers verantwortlich? Und wer für den blutigen Überfall auf einen venezianischen Kaufmannszug? Im Auftrag des Priors des Benediktinerklosters zu Admont machen sich der geheimnisumwitterte Wolf von der Klause und die schöne Katharina von Klingfurth auf die Suche nach den Tätern. Dabei stoßen sie nicht nur auf die Spur eines verbrecherischen Ordens sondern auch auf ein viele Jahre zurückliegendes Geschehen, um das sich ein furchtbares Geheimnis rankt. Noch ahnen sie nicht, in welch tödliche Gefahr sie diese Entdeckung bringen wird ...

 

  Autor: Peter Orontes
Verlag: fredeboldundfischer
Erschienen: 03/2009
ISBN: 378-3939674191
Seitenzahl: 608 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Alles beginnt damit, dass scheinbar sinnlos der Köhler Arnulf und seine Familie in ihrer Hütte niedergemetzelt werden. Lediglich ein Sohn der Familie entkommt durch Zufall, weil er mit seinem väterlichen Freund Wolf von der Klause unterwegs ist. Wolf bringt den Jungen in einem Kloster unter und erhält vom dortigen Abt den Auftrag, zu ergründen, von wem und warum die Familie getötet wurde. Als dann noch ein Tross mit venezianischen Kaufleuten überfallen und die Reisenden entführt werden, macht sich Wolf zusammen mit der schönen Katharina von Klingfurth auf die Suche nach einem geheimnisvollen Orden, angeführt von einem „Roten Prior“. Dabei kommt er nach und nach einem Geheimnis auf die Spur, das zwar viele Jahre zurückliegt, aber für seine Beteiligten immer noch lebensgefährlich ist.


Stil und Sprache

Peter Orontes führt uns in seinem ersten Roman gleich zu Beginn in die dunklen Wälder der Steiermark und lässt uns mit einer Mörderbande durch das Unterholz schleichen. Dann, im ersten Kapitel, geht es richtig los und ehe man sich’s versieht, ist man gefangen im Mittelalter.

Hier wurde ausgesprochen gründlich recherchiert und die Liebe des Autors zur Geschichte merkt man dem Buch an. Dennoch verzichtet Peter Orontes auf langatmige historische Exkurse und Ausschweifungen. Äußerst lebendig stellt er das tägliche Leben im 14. Jahrhundert dar, bestimmt von Klerus und Adel, aber auch mit Gauklertruppen, Mägden und Knechten, einfachen Handwerkern und natürlich der Inquisition, das macht einfach eine Menge Spaß! Und wenn dann, wie hier geschehen, noch eine richtig spannende und komplexe Story dazu kommt, freut sich der Krimifreund umso mehr. Wolf von der Klause ist für seine Zeit zwar relativ modern in Denken und Handeln, trotzdem nimmt man Peter Orontes die Geschichte um den „Orden vom Ring“ jederzeit ab, so authentisch wird sie hier erzählt. Nichts ist zu spüren von der oft vorhandenen Einfallslosigkeit in historisch verpackten Mordfällen, hier muss man einfach mitdenken und vieles ist nicht so, wie es scheint. Nach knapp 600 Seiten und einem spektakulären Showdown taucht man dann ein bisschen atemlos wieder aus dem Mittelalter auf und bedauert, dass das Buch schon zu Ende ist.

Einziger kleiner Wermutstropfen: Manchmal ist mir die verwendete Sprache einen Tick zu modern für die damalige Zeit, andererseits macht sie das Buch sicher leichter lesbar und bringt Tempo in die Handlung, ebenso wie der stetige Wechsel zwischen verschiedenen Erzählperspektiven.


Figuren

Wolf von der Klause ist sicher kein typischer Charakter seiner Zeit, er lebt allein an einem unbekannten Ort im Wald, will seine Unabhängigkeit auf jeden Fall bewahren und gibt nicht viel von sich preis. Seine Vergangenheit ist geheimnisvoll und bleibt es bis zum Schluss. Naturgemäß löst er den Fall nicht mit Hilfe von Fingerabdrücken, sondern mit Logik und gesundem Menschenverstand, bleibt dabei immer authentisch für den Leser, auch wenn dieser ihn nicht ganz zu durchschauen vermag. Ein bisschen von einem James Bond des Mittelalters steckt auch noch in ihm, er scheut sich nicht, es auch mal allein mit mehreren Gegnern aufzunehmen, kurz gesagt, ein echter Held!

Ihm zur Seite steht Katharina von Klingfurth, eine wunderschöne, clevere und äußerst selbstbewusste junge Frau. Aufgrund ihrer adligen Herkunft kann sie es sich leisten, den Konventionen nicht immer zu entsprechen und oft ihre eigenen Wege zu gehen. Das nutzt sie aus, so gut es geht und zieht damit nicht nur Wolf von der Klause in ihren Bann.

Ebenso liebevoll ausgedacht sind die übrigen Charaktere der Handlung, vom Burgherrn zu Gallenstein bis zum Klosterpförtner. Peter Orontes hat sich unglaublich viel Mühe gegeben, sie alle bis ins Kleinste auszugestalten und für den Leser lebendig werden zu lassen. Wirklich eine tolle Leistung!


Aufmachung des Buches
Das gebundene Buch mit Schutzumschlag zeigt auf der Vorderseite ein sakrales Gebäude als Schattenriss vor einem düsteren Himmel. Unter dem Umschlag ist es ebenfalls sehr edel aufgemacht mit einem geriffelten schwarzen Einband, roter Schrift und rotem Lesebändchen, sehr ansprechend!

Die Kapitel sind jeweils mit dem Datum der Handlung versehen, vorn und hinten sind noch Anmerkungen des Autors zur damals üblichen Tageseinteilung, mittelalterlichen Begrifflichkeiten und erwähnten historischen Orten und Persönlichkeiten zu finden.


Fazit

Ein wunderbarer historischer Roman, der die Bezeichnung Kriminalroman auch wirklich verdient hat, fesselnd bis zum Schluss. Ein tolles Buch, das Lust auf mehr von diesem Autor macht!


5 Sterne


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