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1167. Friedrich Barbarossas Italien-Feldzug endete verheerend. Nur mit Mühe entkommen er, seine geliebte Kaiserin Beatrix und ihre Kinder der Seuche, die unter seinen Männern wütet, und den Angriffen der Lombarden. Zwischen Heinrich dem Löwen und seinen zahllosen Feinden sind die Kämpfe mit großer Heftigkeit von Neuem entflammt. Friedrich muss schlichten, doch das gelingt ihm nur vorübergehend. Heinrichs Hochmut und Macht steigen noch, als er die blutjunge englische Königstochter Mathilde heiratet. Während sich Mathilde an das Leben an einem deutschen Hof gewöhnen muss, entfremden sich Kaiser Friedrich und seine Gemahlin Beatrix voneinander.
In der Mark Meißen wird in Ritter Christians Siedlerdorf Silber gefunden. Markgraf Otto zögert nicht, daraus den größten Nutzen zu schlagen - ein Entschluss auch mit Auswirkungen auf das Machtgefüge im Kaiserreich. Die Front der Fürsten gegen Heinrich den Löwen, an der Otto und seine Brüder maßgeblich beteiligt sind, zwingt den Kaiser zu handeln, obwohl er dem Löwen bislang jedes Unrecht nachsah. Wer wird sich am Ende behaupten?

 

Schwert und Krone Preis der Macht 

Autor: Sabine Ebert
Verlag: Knaur HC
Erschienen: 2. November 2020
ISBN: 978-3-426-22710-7
Seitenzahl: 528 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
In diesem 5. und letzten Roman der Reihe „Schwert und Krone“ entführt Sabine Ebert ihre Leser noch einmal in das 12. Jahrhundert, in dem nicht nur Kaiser Friedrich I. – später Barbarossa genannt – mit seinen eigenen Vasallen, sondern auch seine Gegenspieler untereinander erbittert um „den Preis der Macht“ kämpfen. Dabei hält sie sich – wie gewohnt – sehr nah an den historischen Ereignissen und schildert sie wieder sehr authentisch, spannend und glaubwürdig.


Stil und Sprache
Vor Rom im August des Jahres 1167: Mit diesem Datum endete Band 4 „Herz aus Stein“ und genau dort setzt die Handlung dieses abschließenden Teils von „Schwert und Krone“ ein.
Sabine Ebert erzählt die Geschichte des Römisch-Deutschen Kaiserreichs im Hochmittelalter chronologisch weiter und daher ist es ratsam, die anderen Bücher der Serie vorher gelesen zu haben, um die Zusammenhänge wirklich verstehen und nachvollziehen zu können.
Die Autorin hat die damaligen Verhältnisse und das Beziehungsgeflecht zwischen den wichtigsten Personen dieser Zeit sehr akribisch recherchiert und es gelingt ihr erneut ausgezeichnet, ihrem Publikum beides überzeugend und schlüssig nahe zu bringen.
Das Reich der Staufer reichte von der Ostsee bis weit nach Italien hinein. Es ist für uns heute kaum vorstellbar, welche Entfernungen die Herrscher zu bewältigen hatten – und das zu Pferd, während die einfachen Soldaten zu Fuß gehen mussten – um überall immer wieder präsent zu sein und ihre Macht zu demonstrieren und zu erhalten. Sabine Ebert gewährt den Lesern einen tiefen Einblick in diese schwierigen Umstände und schildert nicht nur die blutigen Kämpfe und Rebellionen der unterdrückten Völker, sondern auch den Tod durch Seuchen – denen selbst der höchste Adel zum Opfer fiel – und die Kindersterblichkeit, die auch die Nachkommen des Kaiserpaares nicht verschonte, sehr prägnant und empathisch. Wie bereits bei den früheren Bänden wechseln die Schauplätze sehr häufig, sodass keine Längen aufkommen und es immer interessant und spannend bleibt. Dass die Überschriften der einzelnen Kapitel neben Ort und Datum auch wieder die vorkommenden Personen enthalten, erleichtert dem Leser weiterhin, sich zu orientieren und jederzeit auf Höhe des Geschehens zu sein.
Die Autorin legt – nach eigener Aussage – sehr viel Wert auf eine authentische Sprache. Bei ihr gibt es z. B. keine „Babys“, sondern „Säuglinge“ und auch andere Anachronismen wird man nicht finden. Gerade das trägt besonders dazu bei, diese Reihe so realistisch und anschaulich zu machen.


Figuren
Der Stauferkaiser Friedrich I. und der Welfe Heinrich „der Löwe“ haben das 12 Jahrhundert im Römisch-Deutschen Reich geprägt.
Aber die anderen großen Dynastien standen ihnen in ihrem Streben nach Macht, Einfluß und Reichtum in nichts nach. Diese Rivalität zieht sich durch den ganzen Zyklus von „Schwert und Krone“, der im Jahre 1137 mit dem Tod von Kaiser Lothar – Großvater Heinrichs, des Löwen – begann.
Mittlerweile sind die Anführer der Askanier und Wettiner – Konrad v. Meißen und Albrecht „der Bär“ – verstorben, aber ihre Nachfolger sind nicht weniger machtbesessen und machen damit Kaiser Friedrich und vor allem dem „Löwen“ das Leben schwer. Es bleibt ihnen eigentlich nichts anderes übrig, als immer wieder um ihre Autorität und ihre Privilegien zu kämpfen. Dazu ist ihnen allen jedes Mittel recht. Gebrochene Verträge, Meineid und Verrat sind an der Tagesordnung, der Verbündete von heute kann der Gegner von morgen sein, jeder versucht, so viel wie möglich für seine eigene Familie an Land und Vorteilen heraus zu schlagen und geht dabei buchstäblich „über Leichen“.
Leidtragend ist das Volk, das für die hohen Kosten schuftet und die Soldaten, die nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch an Hunger und Krankheiten sterben.
Sabine Ebert hat in allen 5 Bänden der Reihe immer besonderes Augenmerk auf das Schicksal der Frauen gelegt, die damals keinerlei Mitbestimmung über ihr Leben hatten. Ihren Vätern und Brüdern dienten sie lediglich dazu, durch eine vorteilhafte Heirat Bündnisse zu schließen und somit die Position der Familie zu stärken. Die Person des Ehemannes war nur im Bezug auf Reichtum und Macht wichtig, sein Alter und sein Charakter spielten keine Rolle. So wurde die erst 11jährige Mathilda Plantagenêt v. England mit dem fast 30 Jahre älteren Heinrich „dem Löwen“ verheiratet. Auf Grund ihrer hohen Abkunft scheint er sie allerdings gut behandelt zu haben, zumal aus der Ehe mehrere Söhne hervorgingen. Seine erste Ehefrau Clementia v. Zähringen wurde verstoßen, nachdem ihr einziger Sohn gestorben war. Dieses Los traf viele ihrer Zeitgenossinnen, wenn sie keine Erben gebaren, oder sich dem Ehemann plötzlich eine vornehmere und einträglichere Heirat bot. Kaiser Friedrich ging da mit besonders schlechtem Beispiel voran, als er sich von seiner – ihm vom Vater aufgezwungenen – Gattin Adela v. Vohburg scheiden ließ, dabei aber ihr Erbe für sich behielt, obwohl ihm seine neue Gemahlin Beatrix v. Burgund eine sehr reiche Mitgift einbrachte.


Aufmachung des Buches
Der letzte Band der Reihe unterscheidet sich äußerlich von seinen Vorgängern nur in der Farbe und zwar erscheinen Buch und Schutzumschlag in einem satten Lila. Der Titel und der Name der Autorin, sowie die Hochglanz-Abbildung der Krönungsinsignien des Deutschen Reiches sind – ebenso wie das Lesebändchen – wieder in Gold gestaltet. Auf dem vorderen Innendeckel ist eine Karte des nördlichen Römisch-Deutschen Kaiserreiches von 1181, auf dem hinteren sind alle 5 Teile des Zyklus abgebildet.
Auf das – nach den wichtigsten Dynastien der Handlung geordnete – Personenverzeichnis folgen 3 Hauptteile mit vielen, unterschiedlich langen Kapiteln, die mit Datum, Ort und den darin vorkommenden Akteuren überschrieben sind. Der Zeitraum umfasst die Jahre 1167 – 1181 und schließt mit einem Epilog von 1195 ab.
Nach den historischen Anmerkungen und der Danksagung der Autorin, gliedert sich der Anhang in 7 Stammtafeln der Herrscherhäuser dieser Epoche, ein Glossar und eine Literaturliste, sowie die – diesmal sehr umfangreiche – Zeittafel, die von 1137 – 1215 reicht und damit nicht nur alle 5 Bände von „Schwert und Krone“ abdeckt, sondern noch einen kurzen Ausblick auf die nächsten 20 Jahre bietet.


Fazit
Ich habe Sabine Ebert seit 2017 mit großem Interesse durch das 12. Jahrhundert begleitet und jedem weiteren Buch sehr gespannt entgegen gefiebert. Der Zyklus „Schwert und Krone“ ist mit das Beste, was ich jemals über diese Zeit gelesen und erfahren habe und daher kommt von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.


5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Schwert und Krone. Meister der Täuschung
Band 2: Schwert und Krone. Der junge Falke
Band 3: Schwert und Krone. Zeit des Verrats
Band 4: Schwert und Krone. Herz aus Stein

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