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Wenn im Dorf der Hass erwacht, lässt ein Mord nicht lange auf sich warten.

Um dem hektischen Großstadtleben zu entkommen, ziehen Helena und Daniel Fleming mit ihren beiden Kindern auf die Shetland-Insel Northmavine. Das fragile Gleichgewicht der Familie wird jedoch jäh erschüttert, als der autistische Sohn eine erhängte junge Frau in der Scheune findet. Schnell steht fest, dass sie getötet wurde. Kommissar Jimmy Perez und seine Vorgesetzte Willow Reeves erkennen bald: Um die Tote, die als Nanny bei einer Familie im Ort angestellt war, ranken sich zwar zahlreiche Gerüchte – doch niemand scheint die junge Frau wirklich zu kennen. Oder zu wissen, wozu sie fähig war...

 

Was niemad sieht 

Originaltitel: Wild Fire
Autor: Ann Cleeves
Übersetzer: Stefanie Kremer
Verlag: rowohlt
Erschienen: 06/2020
ISBN: 978-3499003097
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Familie Fleming hat es nicht leicht im kleinen Ort Deltaness auf den Shetlands: Als neu Zugezogene werden sie misstrauisch beäugt und ihr autistischer Sohn Christopher wird aufgrund seiner oftmals seltsamen Reaktionen von den anderen Kindern ausgegrenzt. Bereits lange vor ihrer Ankunft hat sich der Vorbesitzer des Hofes in seiner Scheune das Leben genommen und nun findet ausgerechnet Christopher dort wieder eine Leiche, offenbar hat sich die junge Frau erhängt. Dass es tatsächlich um einen Mord geht, steht schnell fest und nun kommt die Familie erst recht nicht zu Ruhe…

Jimmy Perez löst seinen nun wirklich letzten Fall (ursprünglich war die Serie nur auf vier Bände angelegt) und irgendwie ist das auch gut so. Der letzte Band „Die Tote im roten Kleid“ vermochte schon nicht wirklich zu überzeugen, aber hier gibt es immerhin einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss auch für Jimmys Privatleben.


Stil und Sprache
Ann Cleeves hängt an den Shetlands, das merkt man immer wieder, denn ihre Schilderungen von Orten und Landschaften sind ausgesprochen liebevoll und wohlwollend. Auch wenn es den Ort Deltaness nicht wirklich zu geben scheint, einige andere Orte sind durchaus real und so kann man zumindest teilweise nachvollziehen, wo die handelnden Personen gerade unterwegs sind. So etwas gefällt mir immer gut, leider kann es nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte um Jimmy Perez auserzählt ist und auch die Krimihandlung eher wenig zu bieten hat.

Wirkliche Spannung kommt erst gegen Ende auf, als nach einem spektakulären Fund die Handlung richtig Fahrt aufnimmt und der Kreis der Verdächtigen schnell zusammenschrumpft. Da geht es dann noch einmal richtig zur Sache, bevor Jimmy Perez dann zumindest mal einigermaßen sein Privatleben in Ordnung bringt.


Figuren
Jimmy Perez war einmal einer meiner liebsten Ermittler, das ist aber schon etliche Jahre her und wenn man das von einer erfundenen Figur sagen kann, er hat sich seit 2007 nicht zum Besseren entwickelt. Vielmehr ist er seit dem Tod seiner geliebten Fran erfüllt von Schuldgefühlen und tiefer Trauer, ist völlig fixiert darauf, nur keine Freude oder gar Glück zu empfinden und steht sich selbst im Weg. In diesem Abschlussband erhält er dennoch noch eine Chance, die er zum Glück (nach langer Zeit des Haderns) zu nutzen scheint, es wäre ihm zu wünschen.

Willow Reeves ist seine Vorgesetzte und steht darüber hinaus in enger Beziehung zu Jimmy, denn es gab da mal was zwischen den beiden…das macht die Ermittlungen nicht leichter, aber sie beißt sich durch und legt eine große Professionalität an den Tag – weit mehr als Jimmy Perez. Die weiteren Beteiligten sind ihrer jeweiligen Bedeutung entsprechend gut ausgeführt, gut gefallen haben mir besonders Helena Fleming und ihr Sohn Christopher. Bei diesen beiden hat Ann Cleeves ihr ganzes schreiberisches Talent noch einmal gezeigt.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch zeigt einen spektakulären Küstenabschnitt auf den Shetlands, schön anzusehen, aber die gezeigte Wetterlage entspricht zumindest nicht der im Buch vorherrschenden. Innen gibt es 55 nummerierte Kapitel und ein Nachwort der Autorin zur Reihe.


Fazit
Ein versöhnlicher Abschluss der Reihe, nicht so überragend wie die ersten Bände, aber auch nicht so schwächelnd durchschnittlich wie der letzte Fall.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Im kalten Licht des Frühlings
Band 4: Sturmwarnung
Band 5: Tote Wasser
Band 6: Das Geistermädchen
Band 7: Die Tote im roten Kleid

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