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Eine unheilvolle Zeit. Ein Familienerbe in Gefahr. Eine Liebe, die grenzenlos ist.
Stuttgart, Sommer 1936: Die junge Chocolatière Viktoria muss ihre Lehrzeit in Frankreich abbrechen, weil die heimische Schokoladenmanufaktur dringend ihre Unterstützung braucht. Die Zeiten sind unsicher, man will die Familie Rothmann aus der Leitung ihres Unternehmens drängen. Noch während sich Viktoria und ihre Mutter Judith mit allen Mitteln wehren, taucht der Schokoladenunternehmer Andrew Miller in Stuttgart auf. Der gutaussehende Amerikaner bringt nicht nur Viktorias Gefühlsleben durcheinander, er bietet den Rothmanns auch einen Ausweg an. Doch ist er wirklich der, für den er sich ausgibt? Als die Ereignisse sich überstürzen, drängt zudem ein lang gehütetes Familiengeheimnis ans Licht …

 

 Die Schokoladenvilla


Autor: Maria Nikolai
Verlag: Penguin Verlag
Erschienen: 12. Oktober 2020
ISBN: 978-3-641-23729-5
Format: E-book
Seitenzahl der Printausgabe: 641 Seiten 

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Die Grundidee der Handlung
Mit diesem Roman beendet Maria Nikolai ihre Trilogie über das Schicksal der Stuttgarter Schokoladen-Dynastie Rothmann, das der Leser über mehr als 30 Jahre – wenn auch mit einigen Zeitsprüngen – verfolgen konnte. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kommen schwere Zeiten auf die Firma zu und Judith Rheinberger – geborene Rothmann – versucht mit Tochter Viktoria alles, um das Familienerbe zu erhalten.


Stil und Sprache
Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um den letzten Band einer dreiteiligen Reihe. Es ist nicht unbedingt notwendig, die zwei ersten Bücher zu kennen, aber zum besseren Verständnis der Zusammenhänge wäre es wünschenswert. Nicht nur die Familienmitglieder, sondern auch die treuen Dienstboten, langjährige Freunde und andere Personen - die früher bereits eine Rolle spielten - haben sich natürlich weiter entwickelt und verändert.
Die Handlung setzt 1936 – 10 Jahre nach Teil 2 – ein. Die Nationalsozialisten sind an die Regierung gekommen und wollen - unter anderem - ihre völlig absurde Ansicht von der Stellung der Frau im Deutschen Reich gewaltsam durchsetzen. Die Chefin eines großen Unternehmens passt nicht in ihr Weltbild und daher machen sie Judith das Leben schwer. Gleichzeitig versuchen sie, das Ausland bei der Ausrichtung der Olympischen Spiele in Berlin  von ihrer Weltoffenheit und ihrem Friedenswillen zu überzeugen.

Die Perspektive wechselt ständig zwischen den verschiedensten Personen und Ereignissen und gestaltet so die Erzählung unterhaltsam und spannend. Die Überschriften der einzelnen Kapitel ermöglichen dem Leser aber jederzeit, sich zurecht zu finden.
Die Autorin schildert auch einige Szenen der Olympiade – während Andrew Miller sich in Berlin aufhält – und greift dabei auf tatsächliche historische Begebenheiten und Teilnehmer zurück, zu denen es im Personenregister und im Glossar noch weitere, aufschlussreiche Anmerkungen gibt.
Einen breiten Raum nimmt natürlich in diesem Buch wieder das Thema „Schokoladen-Kreationen“ ein. Maria Nikolai hat bei ihren Recherchen Chocolatiers und Konditoren über die Schulter geschaut und beschreibt die Entstehung dieser Leckereien sehr interessant und so appetitlich und verführerisch, dass man beim Schokoladenbüffet am liebsten selbst zugreifen möchte.


Figuren
Judith Rheinberger-Rothmann ist auch weiterhin eine der Hauptfiguren des Romans, jedoch durch einen schweren Schicksalsschlag nun auf die Hilfe ihrer Tochter Viktoria angewiesen. Auf ihre Brüder und ihre Mutter kann sie sich verlassen, auch, wenn diese unmittelbar mit der Firma nichts mehr zu tun haben – zumindest, was den kreativen Bereich der Produkte betrifft. Aber Judith hat sich schon als junge Frau gegen ihren tyrannischen Vater behauptet und nicht die Absicht, gerade jetzt alles aufzugeben, für das sie und ihr Mann jahrzehntelang gearbeitet haben.
Viktoria hat sich von Kind an für die Herstellung der schokoladigen Köstlichkeiten begeistert und kann sich keine andere Tätigkeit vorstellen. Deshalb treffen sie die angedrohten politischen Maßnahmen besonders hart und sie setzt ihre ganze Energie ein, um sie abzuwenden. Dazu nimmt sie auch Wagnisse auf sich, deren Erfolg sie erhofft, die aber auch jederzeit scheitern könnten. Das hängt nicht zuletzt von Andrew Miller ab – dem Chef eines amerikanischen Süßwarenkonzerns – der Viktoria nicht nur auf berufllicher Ebene anspricht.
War Judiths Sohn Martin in den früheren Bänden lediglich eine Randfigur, spielt er nun eine größere Rolle. Sein besonderes Schicksal betrifft das „Familiengeheimnis“, das Kennern der gesamten Trilogie nichts Neues sein dürfte. Ganz im Gegensatz zu ihm selbst, der bisher von allem keine Ahnung hatte und erst einmal emotional damit fertig werden muss. In Mathilda – der Freundin seiner Schwester – findet er eine Vertraute, die ihm über seine Enttäuschung hinweg hilft.


Aufmachung des Buches
Die Titelseite des eBooks zeigt die Rückenansicht einer jungen Frau, die auf einem Gartenweg zwischen blühenden Hortensienbüschen auf eine vornehme Villa zugeht. Am oberen Rand steht in weißen Buchstaben der Name der Autorin, darunter in Goldschrift der Buchtitel.
Die Handlung besteht aus 58 Kapiteln, die datiert und mit Ortsangaben versehen sind. Der Epilog gibt einen Ausblick darauf, wie es mit den Hauptfiguren weiter geht. Darauf folgen ein Personenverzeichnis und ein Glossar, ausführliche Anmerkungen der Autorin zum historischen Hintergrund und eine Danksagung.


Fazit
„Zeit des Schicksals“ ist ein würdiger Abschluss der Trilogie um die „Schokoladenvilla“ der Familie Rothmann, in den Maria Nikolai noch einmal alles an Spannung, Emotionen und Dramatik hinein gelegt hat.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die Schokoladenvilla
Band 2: Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre

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