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Lilienblüten auf dem Boden, Kerzen brennen und erhellen die Umrisse einer toten Frau, sie ist geschminkt und frisiert. Das Einzige, was die perfekte Inszenierung stört, sind die vielen Schnecken, die leise über das morbide Stillleben gleiten. Dies ist das Bild, das sich Kommissar Nils Trojan und seinem Team bietet, als sie in einer Berliner Wohnung eintreffen. Wenig später wird ein zweites Opfer im Wald aufgefunden, und wieder ist der Tatort inszeniert wie ein Andachtsraum. Trojan stürzt sich in die Ermittlungen und merkt zu spät, dass sein Gegner ein Spiel mit ihm spielt – ein Spiel, das so sanft wie eine Klaviersonate beginnt und mit dem sicheren Tod endet …

 

Der Mondscheinmann 

Autor: Max Bentow
Verlag: Goldmann
Erschienen: 10. August 2020
ISBN: 978-3-442-20614-8
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Mit scheinbar durchkonzipierten Schauplätzen kommt Nils Trojan durchaus häufiger in Kontakt. Aber wie verhält man sich, wenn sich der Verdacht erhärtet, dass ein Mitglied des eigenen Teams womöglich mit den abscheulichen Taten in Verbindung steht? Für den Kommissar und sein Team heißt es nun Ruhe und Objektivität bewahren, denn ebenso häufig ist nicht alles wie es auf den ersten Blick scheint. Nichtsdestotrotz müssen die Ermittlungen vorangetrieben werden bevor der Fall weitere Opfer fordert.

Mit einigen Finessen gelingt es dem Autor die Neugierde des Lesers zu schüren und dessen Gedanken in zahlreiche Theorien münden zu lassen. Inwiefern man sich dabei aufs Glatteis führen lässt, wird sich erst im Nachhinein zeigen.


Stil und Sprache
Wie bereits aus den Vorgängerbänden bekannt wird auch „Der Mondscheinmann“ aus der beobachtenden Perspektive erzählt. Dabei wechselt der Autor zuweilen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, nämlich immer dann, wenn der Leser ein wenig mehr über den Täter und seine Geschichte erfahren soll. Auch das Schriftbild ändert sich, um die unterschiedlichen Settings auch visuell voneinander abzusetzen. Obwohl man dadurch zwangsläufig ein umfassenderes Hintergrundwissen als die meisten Protagonisten besitzt, ist eine konkrete Zuordnung nicht sofort möglich. Erst müssen die Hinweise sich noch ein wenig mehr verdichten, um den Täter ausmachen zu können.

Das Geschehen folgt einer gewohnt flüssigen wie spannungsgeladenen Erzählung, so dass man als Leser durchaus das Zeitgefühl verlieren kann. Dennoch gibt es Passagen, in denen die weitere Richtung nicht eindeutig ist, wodurch zeitweise Irritationen und auch Stagnation entstehen, die aber glücklicherweise meist zeitnah überwunden werden. Außerdem bleibt ausreichend Raum für eigene Gedankengänge und Theorien, die unterschiedlichste Möglichkeiten eröffnen, je nachdem wie die gestreuten Indizien verwertet werden. Ein paar Überraschungen hält auch der achte Band der Reihe bereit, wenn auch nicht so viele wie sonst.


Figuren
Max Bentow lässt den Leser noch ein wenig näher an seinen Hauptprotagonisten heran. Mit jedem Band lernt man mehr Facetten des Kommissars kennen und kann somit sein Verhalten immer besser einschätzen und nachvollziehen. Nicht immer geht man mit seinen Aktionen konform, gleichzeitig aber ist man sicher, noch immer nicht alles über den Charakter erfahren zu haben, um sich ein konkretes Urteil erlauben zu dürfen.

Einige Nebenfiguren sind bereits aus vorangegangenen Fällen bekannt, andere treten das erste und/oder einzige Mal auf. Doch wie gehabt verhält man sich automatisch distanzierter, ohne genau benennen zu können weshalb. Eher bleibt man auf Abstand und beobachtet jede Person genau und objektiv.


Aufmachung des Buches
Erneut handelt es sich um eine Klappenbroschur aus dem Goldmann Verlag, diesmal allerdings ist der Hintergrund in tiefstem Schwarz gehalten, wodurch das Cover automatisch bedrohlich wirkt. Des Weiteren scheint man einen Hasen zu betrachten, obwohl man auch auf den zweiten und dritten Blick nicht sicher ist, ob dem wirklich so ist. Auch der Bezug zum Inhalt lässt sich selbst nach der Lektüre nicht herstellen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Farbgebung generell positiv zu bewerten, die Abbildung allerdings eher irreführend ist.


Fazit
Auch der achte Band ist nicht frei von Kritik, allerdings noch immer weit davon entfernt als 'nicht empfehlenswert' betitelt zu werden. Daher nach wie vor ein klares Muss für Fans der Reihe, aber auch Neueinsteiger werden nicht enttäuscht.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 3: Die Totentänzerin
Band 4: Das Hexenmädchen
Band 5: Das Dornenkind
Band 6: Der Traummacher
Band 7: Der Schmetterlingsjunge

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