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Die Archäologin Dr. Nora Kelly ist begeistert, als ihr Hinweise auf das bis heute nicht entdeckte Lager der sagenumwobenen Donner-Pioniere zugespielt werden: eine legendäre Gruppe Siedler, die 1846 in der Sierra Nevada vom Winter überrascht wurde und angeblich nur durch Kannibalismus überleben konnte.
Doch die Ausgrabungen in Kalifornien erweisen sich als weitaus gefährlicher, als Nora vermuten konnte. Bald führen ihre Recherchen sie zu einem ebenso grausamen wie bizarren Verbrechen in der Gegenwart und zu der jungen FBI-Agentin Corrie Swanson. Die beiden Frauen ahnen nicht, dass Corries erster großer Fall auch ihr letzter zu werden droht …

 

Tote luegen nie 

Originaltitel: Old Bones
Autor: Douglas Preston, Lincoln Child
Übersetzer: Michael Benthack
Verlag: Knaur
Erschienen: August 2020
ISBN: 978-3-426-52418-3
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Als Nora Kelly Besuch vom Historiker Clive Benton bekommt, ist sie zunächst skeptisch gegenüber seinem Vorhaben, eine Expedition in die Berge der Sierra Nevada mit ihr als Leiterin zu starten. Wider Erwarten finanziert das Institut die Ausgrabung, aber sie steht fast von Beginn weg unter keinem guten Stern. Zwar finden sie das Gebiet mit dem Lager der legendären Donner-Gruppe relativ schnell, doch die vielen Geheimnisse um die Gründe zur Ausgrabung bringen Zwietracht und Misstrauen ins Team. Als dann ein Mitglied mit etlichen Knochen im Gepäck später tot aufgefunden wird, schaltet sich das FBI ein und bringt die Ausgrabung vollends ins Stocken. Die Hintergründe sind aber sehr verschlungen und die Gefahr noch längst nicht vorbei …

Der Beginn ist mysteriös und es dauert einige Zeit, bis die Spannung richtig anzieht und man vom Sog gepackt wird. Danach wird es von Kapitel zu Kapitel immer fesselnder.


Stil und Sprache
Das erste Kapitel setzt zwar bereits Spannung, doch sie verläuft schnell wieder in einem weitverzweigten Fall, der teilweise eher als Krimi mit einer mörderischen Schnitzeljagd daherkommt. Zunächst sind die Zusammenhänge mit der Ausgrabung nicht klar, die Schauplätze getrennt und man springt von einem Handlungsstrang zum nächsten. Dabei wechselt die Perspektive von verschiedenen Personen, meist Nora Kelly oder Corrie Swanson, hin und her, die in der dritten Person ihre Sicht der Dinge präsentieren. Die Zeit verläuft in kurzen Sprüngen und die meisten Kapitel sind zusätzlich mit einem Datum beschriftet.

Die Fäden sind zu Beginn sehr lose, einzig die Hartnäckigkeit von Corrie Swanson mit ihrem mysteriösen Fall bringt die beiden Hauptstränge immer wieder zueinander und neben der Neugier wird es auch zunehmend spannender. Ab einem gewissen Punkt steigert sich die Spannung zu regelmäßigen Spitzen, denn ein Fluch scheint über der Ausgrabung zu hängen. Misstrauen breitet sich aus, Unfälle passieren und Personen verschwinden zunächst spurlos. Weitere Geheimnisse werden ans Licht gezerrt und der ultimative Showdown mit packenden Szenen bricht über alle herein.

Dazwischen gibt es Geistergeschichten am Lagerfeuer, Tagebucherzählungen über das grausame Schicksal der Pioniere und eine unwirtliche Bergwelt, die zuweilen für Gänsehaut sorgen. Die FBI-Ermittlungen selbst sind zwar interessant, aber vermochten mich nicht vollends zu packen.


Figuren
Es sind einige Figuren, die abwechslungsweise im Fokus stehen und fast gleich wichtige Rollen einnehmen. Dr. Nora Kelly, Corrie Swanson, aber auch phasenweise der Historiker Clive Benton sind oftmals an vorderster Front anzutreffen und übernehmen die Perspektive. Auch die restlichen Mitglieder der Ausgrabung haben viel Raum und zahlreiche Facetten erhalten, obwohl niemandem wirklich zu trauen ist. So gibt es einige Überraschungen und mehrere Figuren zeigen irgendwann ihr wahres, gefährliches Gesicht.

Kelly und Swanson vertragen sich über weite Strecken nicht miteinander. Obwohl sie einzeln sympathisch und ihre Handlungen stimmig sind, haben mich die Auseinandersetzungen ein wenig gestört. Schließlich, als sie beide am gleichen Strang ziehen müssen, wird es sehr viel besser und ich bin gespannt, welche Abenteuer die beiden demnächst erwarten.


Aufmachung des Buches
Das große Taschenbuch wurde als Klappbroschur herausgebracht und zeigt einen Tierschädel über einem Gewässer. Im Hintergrund sind Bäume abgebildet, die sich teilweise im Wasser spiegeln. Alle roten Baumwipfel und deren Spiegelungen sind mit einer rauen, leicht erhabenen Farbe aufgedruckt und glitzern, wenn man das Buch leicht schräg hält. Auf der Rückseite zeigt sich ein ähnliches Landschaftsbild mit den gleichen Farbmerkmalen, wobei der Tierschädel weggelassen wurde. Die Inhaltsangabe gibt einen ersten Eindruck, was den Leser erwartet.


Fazit
Mit Nora Kelly und Corrie Swanson bin ich zunächst nicht gleich warm geworden und es sind viele Fäden, die zuerst zu einem festen Strang zusammengeführt werden. Ab einem gewissen Punkt lässt jedoch die Spannung nicht mehr nach und das Buch wird immer fesselnder. Beide Figuren haben viel Potential und ich bin schon sehr gespannt, welche Abenteuer auf die beiden dereinst warten.


4 Sterne


Hinweise
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