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Kategorie: Krimis

Mord à la Carte an der bretonischen Smaragdküste

Die ersten bretonischen Sommertage in Saint-Malo, einstige Korsarenstadt und kulinarische Paradies – es könnte ein wunderbarer Ausflug sein. Wenn da nicht dieses leidige Polizeiseminar wäre, an dem Kommissar Dupin teilnehmen muss. Als er in einer Pause durch die Altstadt schlendert, ereignet sich unmittelbar vor seinen Augen ein Mord. Die Täterin flieht. Sie ist die Schwester des Opfers, beide Frauen sind berühmte Küchenchefinnen an der Smaragdküste.

Und damit nicht genug: eine heimtückische Mordserie erschüttert die Gegend. In der Austernstadt Cancale, im hochherrschaftlichen Seebad Dinard und in der einzigartigen Restaurantszene Saint-Malos stoßen Dupin und seinen Kollegen bei ihren Ermittlungen auf haarsträubende Familiengeheimnisse, tragische Verwerfungen und unglaubliche Geschichten.

 

Bretonische Spezialitaeten 

Autor: Jean-Luc Bannalec
Verlag: KiWi
Erschienen: 06/2020
ISBN: 978-3462054019
Seitenzahl: 352 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Kommissar Dupin muss etwas tun, was er eigentlich hasst: Er soll – und das auch noch gemeinsam mit seinem verhassten Präfekten – an einem überregionalen Seminar teilnehmen, bei dem die Kooperation untereinander verbessert werden soll. Doch schon am ersten Tag sorgt ein Mord, der direkt vor seinen Augen geschieht, dafür, dass er etwas anderes tun muss, was er fast ebenso sehr hasst: im Team arbeiten. Gemeinsam mit seinen Kollegen muss er nicht nur einen Mord aufklären, sondern gleich mehrere. Irgendwann gehen dem unfreiwilligen Ermittlungsteam die Verdächtigen aus und der Fall wird immer undurchsichtiger.

Der neueste Fall für den etwas exzentrischen Kommissar taucht tief in die bretonische Restaurantszene ein und macht allein damit viel Spaß. Dass der Fall selbst überaus wendungsreich und undurchsichtig ist, sorgt für insgesamt sehr unterhaltsame Lesestunden.


Stil und Sprache
Wie immer ist man sofort mitten drin in der Handlung, Jean-Luc Bannalec verliert keine Zeit mit großen Einführungen. Leicht zu lesen ist sein neuester Krimi und wie immer ist die Story gespickt mit fantasievollen Beschreibungen der Landschaft rund um Saint-Malo. Hinzu kommen dieses Mal noch etliche Ausflüge in die kulinarische Welt der Bretagne und die lassen einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Der Fall selbst ist leidlich spannend, vor allem weil das unfreiwillige Ermittlerteam immer knapp zu spät ist. Gegen Ende müssen die Kommissare den ein oder anderen Trick anwenden, um den Täter zu überführen, es gibt allerdings kein atemberaubendes Finale, das würde aber auch nicht zu der Serie passen. So bekommt man genau das, was man von Kommissar Dupin erwartet, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


Figuren
Kommissar Dupin ist dieses Mal gezwungen, mit ihm fremden Kollegen zusammenzuarbeiten und das geht ihm gewaltig gegen den Strich. So nutzt er wieder mal jede Möglichkeit für einen schnellen Kaffee zwischendurch oder einen gemütlichen Rum in einer kleinen Bar am Abend. Nichtsdestotrotz gelingt die Zusammenarbeit mit Kommissarin Louane Huppert und dem vornamenlosen Kommissar Nedellec erstaunlich gut. Aus der Ferne spielt natürlich auch die unvergleichliche Nolwenn eine kleine Rolle, leider hat sie nur wenige Auftritte, ebenso wie Dupins Kollegen Riwal und Kadeg.

Dafür gibt es zahlreiche Beteiligte an diesem verworrenen Fall kennenzulernen, die allesamt vor dem inneren Auge des Lesers zum Leben erwachen. Gute Arbeit, Monsieur Bannalec!


Aufmachung des Buches
Wie immer strahlt das in Klappbroschur aufgemachte Buch in bretonischem Blau, das Cover ziert eine Ansicht der Bucht von Dinard gegenüber von Saint-Malo. Innen ist die Handlung nach Tagen aufgeteilt, einzelne Kapitel sind nur durch größere Absätze voneinander getrennt.


Fazit
Nach zwei etwas schwächeren Bänden geht Jean-Luc Bannalec alias Jörg Bong wieder in die Vollen: Ein spannender Fall vor grandioser Kulisse und absolut lesenswert!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 4: Bretonischer Stolz
Band 5: Bretonische Flut
Band 6: Bretonisches Leuchten 
Band 7: Bretonische Geheimnisse
Band 8: Bretonisches Vermächtnis