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Kategorie: Thriller

Wer verliert, bezahlt mit dem Leben. Traust du dich zu spielen?

Sie sind beide Psychologinnen. Sie wissen beide, wie man Menschen manipuliert. Und eine von ihnen spielt ein teuflisches Spiel.

 

Mind Games 

Originaltitel: Gone
Autor: Leona Deakin
Übersetzer: Ariane Böckler
Verlag: Goldmann
Erschienen: 06/2020
ISBN: 978-3442490516
Seitenzahl: 432 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Vier Menschen erhalten anonym eine Geburtstagskarte mit der Nachricht „Dein Geschenk ist das Spiel – traust du dich zu spielen?“ Danach verschwinden sie spurlos. Da die Polizei die Sache nicht ernst nimmt, engagiert Jane, die Tochter einer der Verschwundenen, die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta Bloom. Augusta und ihr Partner Marcus Jameson beginnen zu ermitteln und finden schnell heraus, dass noch viel mehr Menschen an dem geheimnisvollen Spiel teilnehmen. Offenbar rekrutiert jemand Personen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen, aber zu welchem Zweck?

Leona Deakin hat mit ihrem Debüt eine spannende Geschichte zu Papier gebracht, die in ihrer Grundidee schon sehr besonders ist. Zahlreiche Überraschungen erwarten den Leser, auch wenn der Text auf der Buchrückseite für meinen Geschmack schon fast zu viel verrät.


Stil und Sprache
Alles beginnt nicht mit Augusta Bloom, sondern mit einem Mädchen namens Seraphine, das scheinbar in einer Notwehrsituation den Hausmeister an ihrer Schule schwer verletzt hat. Sie trifft auf Dr. Bloom, die sie therapieren soll, aber schnell erkennt, wer da wirklich vor ihr sitzt. In einem anderen Erzählstrang arbeitet Dr. Bloom zusammen mit ihrem Partner Marcus Jameson am sogenannten „Geburtstagskartenfall“ und dieser Erzählstrang nimmt schnell mehr Raum ein. Seraphines Geschichte gerät in den Hintergrund und erst sehr spät wird klar, wie die beiden Geschichten zusammenhängen. Das ist geschickt gemacht von Leona Deakin, vor allem was die Zeitebenen angeht.

Augusta Bloom erzählt den größten Teil der Geschichte in der dritten Person aus ihrer Sicht, ab und zu kommen eben Seraphine hinzu oder auch Augustas Partner Marcus. So nimmt die Geschichte schnell Fahrt auf und irgendwann kann man das Buch kaum noch zur Seite legen. Ausnahmsweise geht es nicht um Mörder oder gar Serienkiller, aber auch das kann absolut spannend sein, wenn es richtig gemacht wird – und das ist es hier auf jeden Fall.


Figuren
Dr. Augusta Bloom ist die zentrale Figur dieses Serienauftakts, dennoch bleibt sie zunächst sehr distanziert – sowohl gegenüber ihrem Partner Marcus als auch gegenüber ihren Lesern. Trotzdem ist sie nicht unsympathisch, wenn auch ziemlich geheimnisvoll. Erst im Laufe der Handlung gewinnt sie an Profil und ich glaube, sie hat echtes Potential für mehr (Ihr zweiter Fall erscheint noch in diesem Jahr auf Englisch).

Ihr Partner Marcus Jameson ist genauso geheimnisvoll wie sie und behält seine Gedanken und Gefühle oft für sich, was aber nicht ungewöhnlich ist, war er doch früher im Geheimdienst tätig. Wie es mit ihm und seinem Verhältnis zu Augusta weitergeht, ist eines der vielen kleinen Rätsel, die man mit in den nächsten Teil nehmen muss. Das gilt ebenso für einen Teil der übrigen Figuren, denn ihre Geschichte scheint ebenfalls noch nicht zu Ende erzählt zu sein. Alle gemeinsam haben sie, dass sie erschreckend echt wirken und jede Menge Ecken und Kanten haben – klasse gemacht!


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist in Klappbroschur aufgemacht und komplett schwarz, lediglich der Titel ist in orangefarbenen Lettern leicht erhaben geprägt. Auf der Rückseite findet sich eine ähnliche Karte wie die im Buch beschriebene. Innen gibt es 69 nummerierte Kapitel und ansonsten keine Besonderheiten.


Fazit
Ein etwas anderer Psychothriller mit einer absolut faszinierenden Grundidee, spannend erzählt und als Serienauftakt perfekt umgesetzt.


5 Sterne


Hinweise
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