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Willkommen im Batholomew – Sie werden sich hier hoffentlich wohlfühlen. Und überleben.

Jules Larsen ist in New York gestrandet. Durch einen glücklichen Zufall findet sie einen lukrativen neuen Job: Sie soll in einem prachtvollen alten Hochhaus am Central Park auf eine Luxuswohnung aufpassen. Doch kaum ist sie eingezogen, häufen sich unerklärliche Vorkommnisse, sie fühlt sich verfolgt und beobachtet. Dann verschwindet ihre einzige Freundin spurlos und Jules kommt einer grauenvollen Geschichte auf die Spur.

 

Verschließ jede Tuer 

Originaltitel: Lock Every Door
Autor: Riley Sager
Übersetzer: Christine Blum
Verlag: dtv
Erschienen: 04/2020
ISBN: 978-3423219334
Seitenzahl: 400 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Jules hat eine echt Pechsträhne: Erst verliert sie ihren Job, dann ihren Freund, als sie diesen beim Fremdgehen erwischt und so landet sie auf dem Sofa ihrer Freundin Chloe – ohne Wohnung und ohne Perspektive. Doch dann entdeckt sie eine Anzeige und ergattert tatsächlich den Job als Appartement-Sitterin in einem ehrwürdigen alten Hochhaus. Zwar sind die Regeln dort etwas merkwürdig, aber 1000 Dollar pro Woche sind es wert, so findet Jules. Noch zwei weitere Sitter gibt es im Haus und kaum hat sie eine davon kennengelernt, zieht diese angeblich mitten in der Nacht aus und bleibt verschwunden. Jules versucht herauszufinden, was passiert ist und gerät in tödliche Gefahr.

Riley Sager hat nach Schwarzer See erneut eine wendungsreiche, spannende Geschichte zu Papier gebracht, die sich zwar zu Beginn etwas langsam entwickelt, dann aber irgendwann so richtig Fahrt aufnimmt. Die Auflösung erahnt man als Leser über lange Zeit nicht wirklich und ihr Thema ist wirklich sehr besonders. Harter Tobak, aber gut gemacht!


Stil und Sprache
Alles beginnt mit Jules, die nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus aufwacht, ohne dass die näheren Umstände dessen erklärt werden. Klar ist nur, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Aber schon nach wenigen Seiten springt die Handlung in der Zeit zurück und die Haupthandlung beginnt sechs Tage zuvor. Jules erzählt in beiden Handlungssträngen ihre Perspektive in Ich-Form und so ist man als Leser immer hautnah bei ihr und erlebt ihre Ängste und ihren Schrecken detailliert mit. Dabei ist Riley Sagers Stil leicht und flüssig lesbar und die Seiten fliegen nur so dahin.

Allerdings baut sich wirkliche Spannung erst nach und nach auf, Jules‘ Einzug und die ersten Stunden im „Bartholomew“ werden schon sehr ausführlich dargestellt, ebenso wie ihre Beziehung zu dem im Bartholomew spielenden Liebesroman. Aber als es dann losgeht, dann auch gleich richtig und spätestens ab der Hälfte des Buches kann man es nicht mehr aus der Hand legen. Das Ende bietet gleich mehrere unerwartete Wendungen, bevor ein Epilog ganz zum Schluss alle Fäden noch einmal sortiert.


Figuren
Jules Larsen ist ganz allein auf der Welt, ihre Eltern sind tot und ihre Schwester Jane gilt seit etlichen Jahren als vermisst. Vor allem der Selbstmord ihrer Eltern prägt sie und so freut sie sich sehr, als ihr mit Ingrid im Bartholomew eine verwandte Seele begegnet. Als Ingrid dann praktisch sofort nach ihrem ersten Treffen verschwindet, ist Jules‘ Neugier geweckt – und sehr schnell macht sie sich ernsthafte Sorgen. Sie ist ein phantasiebegabter Mensch, der sich viele Sorgen macht und sich sehr von anderen beeinflussen lässt.

Auch die anderen Mitbewohner im Bartholomew lernt Jules nach und nach kennen, sie werden anders als Jules nur knapp beschrieben, erfüllen aber ihre Aufgaben als Nebencharaktere sehr ordentlich. Dass so ziemlich jeder im Haus seine Geheimnisse hat, ist zwar offensichtlich, aber gut beschrieben. Hier hat Riley Sager seine Gabe genutzt, mit wenigen Worten ein Gedankenkonstrukt beim Leser zu erzeugen, perfekt für einen Thriller dieser Art.


Aufmachung des Buches
Das dunkel gehaltene Cover des Taschenbuchs zeigt die Fassade eines alten Ziegelgebäudes, wohl des Bartholomew. Der Titel wirkt wie auf die Mauer gemalt und erzeugt zusammen mit dem Autorennamen am unteren Rand für eine etwas unheimliche, bedrückende Atmosphäre. Innen ist die Handlung nach Tagen eingeteilt und es gibt insgesamt 56 teils sehr kurze Kapitel.


Fazit
Eine abgründige Geschichte mit jeder Menge Nervenkitzel, einer grundsympathischen Protagonistin und einem spannenden Setting. Eine klare Leseempfehlung für alle Thrillerfans!


4 5 Sterne


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