In heller Panik läuft eine junge Frau mitten in der Nacht aus dem alten Maison des Chevaliers. Ein Gespenst habe sie zu Tode erschreckt! Immerhin ist der Herrenhausbesitzer Hugo Filipier froh, seine aktuelle Geliebte auf diese Weise elegant los zu sein. Kurz darauf ist die Frau tot. Wasser auf den Mühlen der abergläubischen Dorfbewohner: La Dame Blanche, die Weiße Dame, Künderin nahenden Unheils, treibe in Eguisheim ihr Unwesen. Alle sarkastischen Bemerkungen von Chef de Police Céleste Kreydenweiss helfen da rein gar nichts. Als Céleste noch eine weitere Leiche im sonst so beschaulichen Eguisheim findet, haben sie und ihr akkurater Brigadier Luc Bato einen handfesten Fall zu lösen, der unheimlicher ist als jede Spukgeschichte.
Autor: Jules Vitrac |
Die Grundidee der Handlung
Schon lange gibt es die Legende der Weißen Dame, und jeder in Eguisheim fürchtet sich vor ihr. Als eine junge Frau tot aufgefunden wird, die zuvor noch von ebenjener Erscheinung berichtete, gerät das Dorf in helle Aufregung. Céleste Kreydenweiss und Luc Bato haben daher alle Hände voll zu tun, die Bewohner im Zaum zu halten und gleichzeitig ein Verbrechen aufzuklären. Denn zumindest Céleste ist absolut überzeugt von einer rationalen Erklärung...
Stil und Sprache
Ähnlich wie der Vorgänger startet auch dieser dritte Band zunächst in einem gemäßigteren Tempo. Gleichwohl bietet die erneut beobachtende Perspektive von Beginn an Raum für Spekulationen und Theorien, obwohl der eigentliche Hauptaspekt noch gar nicht zur Sprache kam. Als geneigter Krimi-Leser ist man dennoch durchaus geübt im Herausfiltern konkret gestreuter Hinweise. Stellt sich natürlich nur die Frage, ob der Autor dies vielleicht sogar ausnutzt, um einen gekonnt hinters Licht zu führen? Fakt ist, dass die Geschichte sprachlich unaufgeregt und aufgeräumt ihren vorgezeichneten Weg geht.
Figuren
Kreydenweiss und Bato werden ein immer eingespielteres Team, auch wenn es zuweilen an manchen Stellen noch hakt. Dennoch liegt hier die Chance des Lesers, mehr über die beiden Hauptfiguren zu erfahren, um ihr Denken und Handeln noch besser nachvollziehen zu können. Erfreulicherweise wird dabei auf langwierige Be- und Umschreibungen verzichtet, vielmehr ergeben sich die meisten Aspekte aus dem reinen Agieren.
Aufmachung des Buches
Wieder sticht der strahlend blaue Himmel auf dem Cover des Taschenbuchs sofort ins Auge. Der Blick des Betrachters schweift über Hecken, Felder und Wälder hinweg zur Dorfkirche. Das gleichsam malerische wie idyllische Bild lässt keinerlei Hinweis auf die inhaltlichen Begebenheiten zu, wiegt den Leser womöglich gar in trügerischer Ruhe.
Fazit
Trotz dessen, dass es sich hier bereits um den dritten Band der Reihe handelt, ist ein Neueinstieg noch immer ohne Kenntnis der Vorgänger möglich. Eine in sich runde Erzählung, die den Leser zu fesseln weiß, dennoch nicht vollkommen frei von Kritik ist.
Hinweise
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Backlist:Band 1: Mord im Elsass
Band 2: Der Teufel von Eguisheim