Ein Psychologe mit einer traumatischen Vergangenheit – und eine geheimnisvolle junge Frau ohne Zukunft …
Seine Kindheit birgt ein schweres Trauma, sein Leben hat er dem Kampf gegen das Verbrechen gewidmet: Der Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei bei der Aufklärung von Gewaltverbrechen. Während er einen brutalen Mordfall untersucht, lernt Cyrus Evie Cormac kennen. Evie, die als Kind aus den Fängen eines Entführers gerettet wurde, ist zu einer hochintelligenten, aber unberechenbaren jungen Frau herangewachsen. Und verfügt über ein untrügliches Gespür dafür, wenn jemand lügt. Als Cyrus‘ Ermittlungen sich zuspitzen, bringt sie damit nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr …
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Originaltitel: Good Girl, Bad Girl |
Die Grundidee der Handlung
Cyrus Haven wird von einem alten Studienkollegen gebeten, eine junge Frau zu begutachten, die in einer geschlossenen Anstalt weggesperrt ist. Evie soll die besondere Gabe besitzen, jede Lüge zu erkennen, ist aber für sich und andere eine Gefahr. Evie will vor Gericht ihre Volljährigkeit erstreiten und so die Möglichkeit erhalten, in Freiheit zu leben. Zwar entscheidet der Richter nicht zu ihren Gunsten, doch wird Cyrus Haven zu ihrem Vormund bestimmt und er nimmt Evie bei sich auf. Derweil unterstützt Cyrus die Polizei in seiner Funktion als Psychologe beim Fall einer jungen Eiskunstläuferin, die ermordet wurde. Evies Vergangenheit sowie Gegenwart und der Mord bringen Cyrus ganz schön an seine Grenzen …
Der Beginn ist äußerst spannend und weckt die Neugier. Danach flacht die Handlung ein wenig ab, sodass sich eine eher mäßige Mordermittlung in einer ansonsten interessanten Geschichte ergibt.
Stil und Sprache
Cyrus Haven und Evie Cormac/Angel Face Teilen die Kapitel untereinander auf, die jeweils mit dem entsprechenden Namen beschriftet sind. Beide erzählen aus der Ich-Perspektive und geben ihre Gedanken und auch Einzelheiten aus der Vergangenheit preis. Dabei wirkt Evie um einiges interessanter als Cyrus und sie umgibt bis am Schluss ein Geheimnis, das bisher bestenfalls angekratzt wurde. Der Schreibstil ist im gewohnten Maße flüssig und transportiert die Emotionen perfekt.
Die beiden Handlungsstränge verflechten sich mit laufender Seitenzahl immer mehr ineinander. Cyrus hat beim Mordfall eine völlig andere Sichtweise als die Polizei und entdeckt oftmals hinter den vordergründigen Beweisen andere Motive. So bleiben die Wendungen unerwartet und werden die Ermittlungen in neue Richtungen geführt. Evie erweist sich dabei sowohl als hilfreich als auch als Gefahr für sich selbst. So geraten die beiden in den Fokus weiterer Verbrechen und Gewalt, die in einem packenden Showdown ihren Abschluss finden.
Figuren
Cyrus hat selbst eine schreckliche Vergangenheit, die ihn im Alltag kaum mehr belastet, nachts jedoch noch immer in den Klauen hat. Als selbständiger Psychologe berät er die Polizei und übernimmt traumatisierte Patienten. Seine Interpretationen der Beweismittel und der Motive unterscheiden sich bei komplizierten Fällen oftmals von denen der Polizei. Sein Verstand entdeckt Umstände und Zusammenhänge und es macht einfach Spaß, Cyrus bei den Ermittlungen zu begleiten.
Noch interessanter finde ich Evie. Sie wurde vor 6 Jahren in einem verlassenen Haus mit einem zu Tode gefolterten Mann gefunden, landete nach mehreren Pflegefamilien in einer geschlossenen Anstalt. Niemand weiß, wer sie ist, was damals wirklich passiert ist und welche Fähigkeiten genau Evie hat. Nur die schrecklichen Narben und ihr Verhalten, als wenn die Gefahr noch immer da draußen lauert, zeugen von ihrer Folter. Evie kann bei ihrem Gegenüber jede Lüge erkennen, ist rebellisch und nicht auf den Mund gefallen. Sie traut niemanden, auch Cyrus nicht, muss aber erkennen, dass er sie bisher nie offen belogen hat.
Eine junge Frau wurde ermordet. Jodie selbst lernt man durch die Ermittlungen sowie Erzählungen kennen. Ebenso ihre Familie und ihre beste Freundin samt deren Umfeld und den verschiedenen Mitgliedern der Polizeibehörde. Sie alle haben Geheimnisse, die nach und nach aufgedeckt werden. Auch die Nebenfiguren sind detailliert und lebensecht ausgearbeitet.
Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch wurde im großen Format als Klappbroschur herausgebracht. Es zeigt eine einsame Frau auf einem hohen Schiffsanlegesteg. Der Himmel ist düster und die Großstadt im Hintergrund ist ohne Beleuchtung zu sehen. Die Schriftzüge sind leicht erhaben aufgedruckt und wurden mit einer dezenten Lackschicht versehen. Auf der noch etwas dunkleren Rückseite ist vom Hintergrund kaum etwas zu erkennen. Die Inhaltsangabe gibt einen ersten Eindruck, was den Leser erwartet. Die Innenklappen zeigen einen dunkelgrauen Betonboden, der mit einem Riss durchzogen ist. Vorne sind einige Kommentare zum Buch, in der hinteren Innenklappe sind drei Covers der Serie um Joe O’Loughlin zu sehen.
Fazit
Der Beginn der Handlung fesselt und weckt die Neugier, die in Sachen Protagonisten bis am Schluss nicht wirklich befriedigt wird. Da hätte ich mir bereits im ersten Band der neuen Serie mehr Details zur Vergangenheit von Cyrus und Evie gewünscht. Der Mordfall ist spannend und wird mit Cyrus‘ Hilfe souverän gelöst, gerät aber durch die vielen Wendungen mit Evie fast ein wenig in den Hintergrund. Auf jeden Fall bietet der Band gute Unterhaltung und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht.
Hinweise
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