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Der junge Krieger Erik ist dazu bestimmt, ein wahrer Held zu werden. Beistand auf diesem schwierigen Weg erhält er vom Gott Tyr und der Walküre Kára. Für Kára keine leichte Aufgabe, denn sie ist heimlich in den jungen Mann verliebt, der nicht ahnt, wer sie wirklich ist. Doch dann erfahren die beiden von Loki dem Listenreichen, dass Göttervater Odin es allen Bewohnern Asgards strengstens untersagt hat, sich den Menschen zu nähern. Tyr und Kára ahnen nicht, dass Loki ein falsches Spiel mit ihnen spielt. Denn sollte Erik sein Schicksal erfüllen, würde ihn das direkt nach Walhall an die Tafel der Götter führen. Und es gibt jemanden, der den jungen Mann dort keinesfalls sehen möchte.

 

Die Helden von Midgard 

Autor: Liza Grimm
Verlag: Knaur
Erschienen: März 2020
ISBN: 978-3426523711
Seitenzahl: 298 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Die obenstehende Verlagszusammenfassung gibt einen guten Überblick über den knapp 300 Seiten langen Roman „Die Helden von Asgard“. Auch wenn der Verlag das nicht so eindeutig schreibt, handelt es sich um ein Prequel zu „Die Götter von Asgard“. Man kann den Roman separat davon lesen, es tauchen aber einige Figuren in beiden Büchern auf, sodass die richtige Lesereihenfolge durchaus sinnvoll ist.


Stil und Sprache
Nach einem kurzen Prolog aus Lokis Perspektive setzt die Handlung einige Jahre später ein. Sie wird in der dritten Person geschildert, die Perspektive wechselt zwischen Kára, Tyr und ab und zu auch Loki. Káras Perspektive überwiegt dabei eindeutig und die Handlung dreht sich größtenteils um ihre Liebesgeschichte mit dem Krieger Erik und ihr verzweifeltes Bemühen, ihn zum Helden zu machen. Ergänzend werden Erik und seine Dorfbewohner im Laufe der Handlung von Plünderern, aber auch der einen oder anderen mythologischen Bestie bedroht, sodass auch Kampfbeschreibungen eingeflochten wurden. Mir fiel es recht schwer, mich in der Welt der Wikinger zurecht zu finden, da man nur wenig Hintergründe dazu erfährt und die Informationen oftmals in Halbsätzen abgehandelt werden – zum Beispiel wie das Dorf organisiert ist, warum Erik der Anführer ist und was mit dieser Aufgabe einher geht. Da ich schon einige Bücher rund um die nordische Mythologie gelesen habe, fiel mir die Orientierung in Asgard – dem zweiten Handlungsort des Buches – deutlich leichter. Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass Liza Grimm einen anderen Ansatz für die Deutung von Walhall wählt als man sie üblicherweise in der Belletristik findet.

Weniger überzeugend ist leider so manche Wendung der Handlung. Lokis falsches Spiel zu durchschauen fiel mir nicht schwer und so war Tyrs Erkenntnis vor dem Showdown dann für mich kaum überraschend. Die Entwicklungen nach dem Showdown sind dann eher verwirrend, aber dafür hat mich der Schluss wieder ein bisschen versöhnt. In Summe muss ich aber sagen, dass die Handlung so manche Länge hatte und besonders die Liebesgeschichte für mich absolut nicht rüberkam. Das ist schade, weil dadurch trotz des guten Schreibstils von Liza Grimm die Emotionen beim Lesen nicht greifbar wurden und selbst die dramatischen Entwicklungen zum Schluss mich eher kalt gelassen haben. Die Ausnahme dazu ist die Handlung rund um den kleinen Bruder von Erik, die mir sehr gut gefallen hat. Auch eine Nebenhandlung rund um eine Freundin von Kára in Asgard konnte mich berühren. Schade, dass die Liebesgeschichte nicht ähnlich überzeugend für mich war wie diese beiden Nebenhandlungen.


Figuren
Protagonistin von „Die Helden von Midgard“ ist Kára, eine Walküre, die nach Midgard geschickt wurde, um einen weiteren Helden nach Walhall zu begleiten. Statt bis nach dem Tod zu warten, ist sie jedoch schon früher aufgebrochen und hat sich dabei unbeabsichtigt in den zukünftigen Helden verliebt. Im Laufe des Buches war meine Beziehung zu Kára leider recht durchwachsen. Auf der einen Seite haben mir ihre – teils auch selbstkritischen – Überlegungen zu Asgard sehr gut gefallen. Auf der anderen Seite konnten mich ihre Emotionen bezüglich Erik leider gar nicht überzeugen. Auch abseits davon hätte ich mir mehr Details zu Kára gewünscht, so bleibt sie ein wenig blass.

Das trifft leider auch auf die anderen Figuren zu. Obwohl zum Beispiel Eriks Vergangenheit eine wichtige Rolle spielt und man so viel über ihn und seine Schuldgefühle erfährt, hat er kaum andere Eigenschaften oder Hintergründe erhalten, die ihn greifbarer machen würden. Deutlich besser hat mir da Eriks kleiner Bruder gefallen. Auch die nordischen Götter waren für mich überzeugender. Das liegt allerdings primär daran, dass ich mich in der nordischen Mythologie halbwegs auskenne und mir deswegen viele Eigenschaften und Hintergründe bekannt sind.


Aufmachung des Buches
„Die Helden von Midgard“ ist im Knaur Verlag als Taschenbuch erschienen. Das Cover zeigt eine Axt mit Blumen drum herum und passt damit durchaus in die Mythologie. Der Titelschriftzug ist leicht erhaben und mit Spotlack versehen. Die Gestaltung im Inneren ist schlicht und gut lesbar.


Fazit
Da ich ein großer Fan der nordischen Mythologie bin, hatte ich hohe Erwartungen an „Die Helden von Midgard“, die leider nicht ganz erfüllt wurden. Insbesondere die Liebesgeschichte konnte mich nicht überzeugen, aber durch den ungewöhnlichen Blick auf Walhall war das Buch doch recht unterhaltsam.


2 5 Sterne


Hinweise
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