Thanksgiving steht vor der Tür und Eve Dallas hat alle Hände voll zu tun – denn die große, irische Familie ihres geliebten Ehemanns Roarke hat sich angekündigt. Doch dann wird sie zu einem Tatort gerufen: Die Reinholds wurden in ihrer Wohnung gefunden – auf brutal Weise ermordet. Alle, die sie kannten, sind fassungslos, denn der Täter, das wird schnell klar, war deren eigener Sohn, der aus Rache handelte. Eve und ihr Team wissen also, wer es war, wie es passierte und was die Gründe für den Mord waren. Was sie nun herausfinden müssen, ist, wo der Mörder als Nächstes zuschlagen wird …
Originaltitel: Thankless in Death |
Die Grundidee der Handlung
Im Affekt tötet Jerald Reinhold seine nörgelnde Mutter und hat sich dabei nie besser gefühlt als in dem Moment, wo er mit dem Messer immer wieder auf sie einsticht. Endlich hat er seine Berufung gefunden, findet Jerald, und überhaupt, er hat etwas Besseres verdient, als für wenige Kröten schlechte Aushilfsjobs anzunehmen. Und so macht sich Jerald eine Liste mit den Namen der Menschen, die ihn schlecht behandelt, irgendwann ausgelacht oder beleidigt haben. Je mehr Geld sie besitzen, je weiter oben stehen die Namen auf seiner Liste. Doch Eve Dallas hat den Mörder schon am ersten Tatort bei den Reinholds entlarvt und heftet sich an seine Fersen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn vorerst schein Jerald vom Glück begünstigt und Eve immer einen Schritt voraus. Wie viele Menschen müssen brutal leidend sterben, bis Eve ihn aufspüren und stoppen kann?
Von Beginn weg ist klar, wer für die Morde verantwortlich ist und diesmal konzentriert sich die Handlung auf das Aufspüren und die Verfolgung des Täters und dessen Handlungen. Die Umsetzung ist spannend und gut gelungen.
Stil und Sprache
Gleich zu Beginn liest man aus der Sicht von Jerald den ersten Mord und bekommt einen guten ersten Eindruck, wie der Mann tickt. Die Perspektive wechselt regelmäßig von Jerald zu Eve, die jeweils in der dritten Person ihre Sichtweise, Gedanken und Emotionen preisgeben. Während Jerald skrupellos und völlig verdreht ist, wirkt Eve dabei verbissen und zuweilen fast verzweifelt. Dementsprechend sind die Passagen beschrieben, der Schreibstil und die Emotionen differenziert auf denjenigen angepasst, der gerade im Fokus steht.
Die Spannung baut sich auf verschiedene Weise auf. Die Handlung ist auf wenige Tage verteilt und die Nerven liegen schon mal blank. So hofft man einerseits für die Opfer und andererseits für Eve, dass sie und ihr Team noch rechtzeitig eingreifen können. Die Ermittlungsarbeiten sind zwar interessant, aber es passiert natürlich zu Beginn wenig und sie hinken den Ereignissen hinterher. Dafür bieten die kleineren Nebenhandlungen viel Unterhaltung, so wird Eve und Roarke je ein Orden verliehen und Roarkes Familie kommt zu Thanksgiving zu Besuch.
Figuren
Eve Dallas ist schnell klar, wer die beiden Toten auf dem Gewissen hat, sie kann jedoch nicht verhindern, dass es weitere Opfer gibt. Sie fühlt sich mitschuldig, weil Jerald zunächst Glück hat und Eve immer einen Schritt zu spät ist. Dies wirkt sich zuweilen auch auf Roarke aus, der Eve wie immer unterstützt. Privat hat sich Eve wieder etwas weiterentwickelt, sie kommt besser mit anderen Menschen zurecht und kauft sogar Peabody spontan ein Geschenk. Eine angebotene Beförderung bringt Eve nur kurz aus dem Tritt, doch sie weiß, wo sie sein will und was sie erreichen will.
Der zweite Fokus liegt auf dem Täter, Jerald Reinhold. Er ist ein verwöhnter Weichling, der natürlich nie selbst schuld ist, wenn er einen Job verliert oder zu wenig Geld hat. Und überhaupt, er hat weit Besseres verdient als das ständige Genörgel und verdient es, das Leben einfach mal ohne Arbeit zu genießen. Jerald ist überzeugt, mit dem Morden seine Bestimmung gefunden zu haben und dass er schlauer ist als alle, die ihm Unrecht getan haben und vor allem als die Polizei. Seine Passagen geben sehr viel Aufschluss über seine Gedanken sowie die Motive.
Die Nebenfiguren sind wie immer zahlreich. Einerseits die vielen Figuren aus dem Polizeiapparat, anderseits Freunde sowie Roarkes Familie aus Irland, die zahlreich zu Thanksgiving eingetroffen sind. Sie alle haben ausreichend Konturen und sind ihrer Rolle entsprechend ausgearbeitet.
Aufmachung des Buches
Eine etwas vertrocknete Blüte einer Rose, die auf einem marmorierten Steinboden liegt ist zusammen mit dem Schriftzug der einzige Farbtupfer in dem wie immer dunklen Cover. Der große Namensschriftzug ist wie die Blüte mit einer Lackschicht versehen. Die Rückseite ist komplett in einem matten Schwarz. Die Inhaltsangabe gibt einen kurzen Einblick, was den Leser erwartet.
Fazit
Eve Dallas und ihr Team jagen innert wenigen Tagen einen Mörder, den sie von Beginn weg identifiziert haben und ihnen vorerst immer einen Schritt voraus ist. Die Ermittlungsarbeiten sind zu Beginn leidlich spannend. Dies steigert sich aber stetig, weil sie dem Täter immer näher kommen. Nicht der beste Band der Serie, der aber trotzdem überzeugen kann.
Hinweise
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Backlist:
Band 32: Verrat aus Leidenschaft
Band 33: In Rache entflammt
Band 34: Tödlicher Ruhm
Band 35: Verführerische Täuschung
Band 36: Aus süßer Berechnung