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Kategorie: Thriller

„Die neun Unbekannten“ haben Colossus erschaffen, eine künstliche Intelligenz, die die Weltherrschaft übernehmen soll. Nur so, so glauben sie, kann man die Menschheit vor sich selbst retten. Allerdings hat einer von ihnen Zweifel. Er will seine ehemaligen Gefährten um jeden Preis aufhalten. Doch seine Konterpläne werden Millionen Menschen das Leben kosten. Beide Parteien nehmen für sich in Anspruch, die Welt zu retten – und gehen dafür über Leichen. Nur Juan Cabrillo und die Crew der Oregon können sie noch aufhalten. 

 

Der Colossus Code 

Originaltitel: Shadow Tyrants
Autor: Clive Cussler, Boyd Morrison
Übersetzer: Michael Kubiak
Verlag: Blanvalet
Erschienen: November 2019
ISBN: 978-3-7341-0781-8
Seitenzahl: 576 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Bei einem Auftrag in letzter Minute sollen Juan Cabrillo und sein Team eine hochgradig tödliche Biowaffe ausfindig machen und vernichten. Dabei werden sie auf eine Verschwörung aufmerksam, deren Ziele ihnen zunächst zum Teil verborgen bleiben. Auf einer einsamen Insel stoßen sie auf angebliche tote Wissenschaftler, die seit 1 ½ Jahren als Gefangene gezwungen wurden, für ein mächtiges Syndikat eine KI – künstliche Intelligenz – zu programmieren. Mit dieser KI wollen sie die Weltherrschaft an sich reißen und bei Bedarf in sämtliche Computer auf der Erde eindringen. Doch dann stellt sich immer mehr heraus, dass nicht alle Mitglieder des Geheimbundes die gleichen Ziele verfolgen und die Verluste an Menschenleben noch viel größer sein werden …

Der Leser wird über die wahren Motive der verschiedenen Kontrahenten lange im Unklaren gehalten und einzelne „Namenlose“ ziehen im Hintergrund an verschiedenen Fäden. Die Umsetzung ist spannend, zwar nicht ganz von Beginn weg, aber nachher bis zur letzten Seite.


Stil und Sprache
Wie immer in den Serien von Clive Cussler beginnt die Handlung weit in der Vergangenheit und gelangt danach mit einem Zeitsprung 18 Monaten vor die aktuelle Gegenwart. Diese Passagen sind für mich immer eher weniger spannend, bilden aber hier die Grundlage für den Geheimbund, ohne allzu viele Einzelheiten bekanntzugeben. Die Perspektive wechselt in verschiedene Handlungsstränge, die parallel zueinander verlaufen. Jeder für sich lässt die Spannung steigen und endet vor einem Wechsel im neuen Kapitel an einer interessanten Stelle. Man begleitet einzelne Schlüsselpersonen auf kurzen Missionen, entweder sind sie in kleinen Gruppen oder einzeln unterwegs, und ihre Motive sind bei weitem nicht so einfach zu entschlüsseln, wie das zuerst dargestellt wird. Alle Figuren präsentieren ihren Teil jeweils in der dritten Person, geben dabei aber auch persönliche Ansichten preis und vor allem ihre Gesinnung wird klar definiert.

Juan Cabrillo und sein Team stolpern mehr oder weniger über diesen Geheimbund, versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen und einzelne Anschläge zu verhindern. Dabei sind sie oftmals mitten im Geschehen, ohne vorher zu wissen, was wirklich auf sie zukommt. Die drei Hauptgruppen behindern sich dabei gegenseitig und die Handlung bekommt dadurch viele unvorhergesehene Wendungen.

Je mehr Kapitel gelesen, je spannender und packender sind die Szenen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und ein Countdown wird lange Zeit übersehen, bis es fast zu spät ist. Am Schluss legt man das Buch atemlos, aber zufrieden zur Seite.


Figuren
Juan Cabrillo und sein Team begleitet man auf verschiedene Missionen, die teils äußerst gefährlich sind. Sie stechen in ein Wespennest, als sie den biologischen Kampfstoff aufspüren und versuchen, ihn unschädlich zu machen. Dabei stoßen sie auf die „neun Namenlosen“, deren einzelne Mitglieder mehr oder weniger das Geschehen bestimmen. Zwei Hauptakteure daraus und ihre engsten Mitarbeiter lernt man sehr gut kennen. Ihre Gefährlichkeit und Skrupellosigkeit sind sofort klar, aber die Motive teils verschwommen und nicht so, wie es zuerst scheint. Dazu kommen verschiedene Nebencharaktere, die vereinzelt ebenfalls genügend Charakterzüge erhalten haben, um im Gedächtnis haften zu bleiben.

Zu Beginn des Buches ist ein Register über die Personen eingefügt, das Auskunft gibt, wie sie miteinander verknüpft sind und welche Rolle sie einnehmen.


Aufmachung des Buches
Über einem tropischen Strand ist ein brennendes Flugzeug zu sehen, das kurz vor der Landung steht. Im dunklen Himmel hebt sich der gelbe Schriftzug schön hervor und ist wie der Buchtitel mit einer dezenten Lackschicht versehen. Das Covermotiv zieht sich über den Buchrücken weiter. Im wolkenverhangenen Himmel ist die Inhaltsangabe, darunter sind die Covers der letzten drei Bücher der Serie zu sehen.


Fazit
Juan Cabrillo und sein Team stoßen bei jedem weiterführenden Auftrag auf neue Hinweise für eine schreckliche Bedrohung und nichts anderes als die Welt, wie wir sie kennen, steht auf dem Spiel. Die Handlung wird immer spannender und das Risiko höher. Ab einem gewissen Punkt kann man das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Ausgezeichneter Lesestoff!


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 8:  Killerwelle
Band 9:  Tarnfahrt
Band 10: Piranha
Band 11: Schattenfracht
Band 12: Im Auge des Taifuns